Mit 41 Wochen ist dein Baby schon ganz schön pfiffig. Es versteht eine ganze Menge und kann auf Dinge zeigen, die es haben will. Von Tag zu Tag bewegt es sich sicherer. Was diese Woche bringt, kannst du jetzt nachlesen.
Das Wichtigste in Kürze
- Genaues Babyalter berechnen
- Viele Babys sind schon mit 41 Wochen sozial. Aber nicht alle.
- Zu viel Lob ist auch nicht gut.
- Babys jetzt lieber noch von Medien fernhalten.
- Wichtig: Termin für U6 machen!
Entwicklung: Das kann dein Baby schon in der 41. Woche
Dein Baby lernt und lernt und lernt. Das ändert sich auch nicht in der 41. Woche. Ganz im Gegenteil. Die Entwicklung nimmt ganz schön Fahrt auf. Manche Babys plappern jetzt schon die ersten Worte. Andere machen ihre ersten Schritte. Und wieder andere untersuchen alles, was sie in die Finger bekommen. Eben immer das, was sich das jeweilige Baby ausgesucht hat.
Gut ist, wenn jetzt niemand in der Familie falschen Ehrgeiz entwickelt. Denn am besten lernen Kinder in ihrem eigenen Tempo und ohne Druck von den Eltern. Manchmal hilft es, wenn sie anderen Kindern zuschauen dürfen. Viele Kinder finden Altersgenossen extrem spannend. Aber nicht alle Babys reagieren so. Manche bleiben auch lieber allein. So können sie sich am besten konzentrieren.
In der Krabbelgruppe wirst du merken, zu welcher Sorte dein Kleines gehört. Aber keine Sorge, wenn dein Schatz keine anderen Babys um sich zu wollen scheint. Noch „brauchen“ die Kleinen nur ihre Eltern oder andere Vertraute zum Glücklichsein. Versuchen kannst du es trotzdem immer wieder. Vielleicht stimmt ja nur die Chemie oder die Umgebung nicht.
Loben? Ja klar, aber richtig!
In anderen Ratgebern hast du vielleicht schon gelesen, dass du dein Baby jetzt viel loben sollst. Ganz so stehen lassen können wir das nicht. Kinder brauchen Motivation, ganz klar. Die kommt aber aus ihnen selbst. Zu viel Lob kann diese Eigenmotivation vernichten. Vor allem dann, wenn du dein Baby damit ständig überschüttest. Es soll ja schließlich nicht üben, damit du es lobst, sondern weil es etwas selbst erreichen will. Das ist etwas ganz anders. So sehen das zumindest Kinderpsychologen.
Wenn du also lobst dann vor allem dafür, dass dein Baby etwas übt. Nicht dafür, dass es etwas sowieso schon kann. Das heißt natürlich nicht, dass du dich nicht mit ihm freuen darfst. Das solltest du ruhig deutlich zeigen. Aber du wirst merken, dass es selbst vor Stolz fast platzt, wenn es etwas endlich geschafft hat. Das Gefühl ist viel stärker und nachhaltiger als, wenn es sich nur kurz über deine Bestätigung freuen würde.
Fällt dir schwer? Vielleicht helfen ein paar Beispiele. Nehmen wir an, dein Baby hat schon den 10. Versuch gestartet, um sich hochzuziehen. Jedes Mal ist es auf dem Po gelandet. Statt zu sagen „Das hast du fein gemacht!“ könntest du stattdessen ermunternd beschreiben, was es gerade versucht „Du willst aufstehen? Du ziehst dich hoch!“. Und du kannst es ermuntern „Probier es nochmal!“. So merkt dein Baby, dass du seine Bemühungen siehst und anerkennst. Egal, ob es scheitert oder nicht, du hast es lieb. Eine ganz wichtige Botschaft. Wenn es dann geklappt hat, kannst du jubelnd ausrufen „Du stehst. Es hat geklappt. Juhu!“ oder so ähnlich. Das ist auch in den kommenden Lebensjahren sehr gut anwendbar.
Durchschnittliche Babygrößen für Woche 41
41 Wochen alt | Babymädchen | Babyjungen |
---|---|---|
Gewicht | 5,8 bis 12 kg | 6,4 bis 12,3 kg |
Kleidergrößen | 68, 74, 80 | 68, 74, 80 |
Mützengrößen | 46/48, 50/52 | 46/48, 50/52 |
g pro Woche | + 40 bis 110 g | + 40 bis 110 g |
cm pro Monat | + 1 bis 2 cm | + 1 bis 2 cm |
Die oben stehenden Werte für Gewicht und Länge sind weltweite Durchschnittswerte der WHO (Weltgesundheitsorganisation) für Stillkinder. Sie weichen etwas von den Kurven ab, die du im gelben Untersuchungsheft findest. Letzte zeigen stattdessen deutsche Kinder, die mit der Flasche aufgezogen wurden und sind unseres Erachtens veraltet, da Stillkinder gerade zu Anfang meist schneller zunehmen.
Gut zu wissen: Kinder in Nordeuropa bewegen sich öfter am oberen Rand der Skala. Daher kann es sein, dass dein Baby noch größer und schwerer ist, als der Maximalwert zeigt. Wachstum und Gewichtszunahme verlaufen schubweise. Also keine Panik, alles in Ordnung, solange dein Kind in etwa auf seiner eigenen Kurve bleibt.
Wie viele Medien darf das Baby?
Ein Beispiel:
Auf dem großen Flachbildschirm im Wohnzimmer läuft ein Fußballspiel. Der 9 Monate alte Paul sitzt gebannt davor und versucht mit den Augen zu folgen, dann krabbelt er zum TV-Tisch und zieht sich hoch. Jetzt können Opa und Papa nichts mehr sehen. Aber das Baby ist fasziniert von den Bildern und zeigt auf die Spieler. Kann man das so laufen lassen?
Oder ein anderes Beispiel:
Mama braucht am Nachmittag eine Pause und surft am Tablet. Dann kommt eine WhatsApp-Nachricht ihrer besten Freundin rein. Sie chatten eine Weile. Baby Rosalie reckt und streckt sich, um auch zu sehen, was sich da Buntes bewegt. Scheint ja interessant zu sein. Mama macht ein Foto vom Baby und sich und schickt es gleich ihrer Freundin. Dann zeigt sie Rosalie ihre Handyfotos. Sie darf selber mit dem Fingerchen weiter swipen. Ist das gut?
Babys lieber fernhalten
Kinderneurologen und Kinderärzte sind sich einig: Babys und Kleinkinder brauchen keine Medien. Sie können sogar schädlich sein und das Kind in seiner Entwicklung behindern. Wie gebannt starren die Kleinen auf die bunten Bilder und können damit noch gar nicht wirklich etwas anfangen. Trotzdem wird alles andere unwichtig. Dabei soll das Baby doch seine richtige Welt entdecken und nicht irgendeine virtuelle. Denn schlauer wird es dadurch nicht. Und wie Kinderarzt Dr. Maske in unserem Podcast (Folge 24) sinngemäß sagte: „Ein Kind wird kein guter Programmierer, nur weil es Computerspiele spielen kann.“
Die allermeisten Babys sind von den Bildern, die sie auf Bildschirmen sehen, einfach nur überfordert. Manchmal auch verängstigt. Dazu kommt die ständige Geräuschkulisse. Spätestens wenn das Baby schlafen soll, zeigt sich das. Vor allem sensible Kinder zeigen deutlich, wenn ihnen die Eindrücke des Tages zu viel waren.
Wenn du dir bisher keine Gedanken gemacht hast, solltest du mal schauen, was genau ihr wann benutzt. Und dann ob und wie du es reduzieren kannst. Idealerweise (klar, Theorie und Praxis unterscheiden sich) sollte dein Baby erst einmal ohne Medien auskommen – die machen nämlich auch abhängig. Erst ab etwa 3 Jahren kannst du wohldosiert Kleinkind-gerechte Inhalte anbieten. Musst du aber nicht. Dein Kind wird schon früh genug damit in Kontakt kommen.
Wichtige Termine in der 41. Woche: U6 nicht vergessen!
Zwischen dem 10. und dem Ende des 12. Monats steht die U6 an. Sie heißt auch Einjahresuntersuchung und ist die letzte Untersuchung im Babyalter. Manche Kinderärzte warten deshalb auch ab, bis das Baby ein Jahr alt geworden ist. So oder so solltest du dich jetzt schon um einen Termin kümmern.
Hast du noch Fragen zu Woche 41 in Babys Leben? Dann schreib uns gern einen Kommentar!
Quellen
- Remo H. Largo
Babyjahre: Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren
Piper Taschenbuch Verlag, 1. Auflage (11. Januar 2019) - Hetty van de Rijt, Frans X. Plooij, Xaviera Plas-Plooij: Oje ich wachse!: Von den 10 „Sprüngen“ in der mentalen Entwicklung Ihres Kindes während der ersten 20 Monate und wie Sie damit umgehen können
Mosaik Verlag, überarbeitete Neuausgabe (27. Mai 2019) - Birgit Laue: Das Baby 1×1: Die wichtigsten Hebammentipps fürs erste Jahr
Gräfe und Unzer Verlag, 7. Auflage (6. August 2012) - Warum wir unsere Kinder nicht loben sollten:
https://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2014/04/manipulation-kind-warum-lob-und-loben-kindern-schadet.html (abgerufen am 5.6.2020) - Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Medienwahrnehmung 0-3 Jahre:
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/medien/alltagstipps/medienwahrnehmung/medienumgang-0-3-jahre/ (abgerufen am 23.12.2020) - Bild: Neun Monate altes Mädchen, das mit ihrer Mutter auf dem Boden spielt DeymosHR / Shutterstock.com