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Babys 6. Woche: So entwickelt sich dein Baby

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Die sechste Woche beginnt und ihr habt schon eine ganze Menge hinter euch. Wenn du Glück hast, wirst du jetzt mit dem schönsten zahnlosen Lächeln der Welt für all deine Strapazen belohnt! Und überhaupt ist von der fünften zur sechsten Woche einiges passiert. Was das ist, woran du denken solltest und was Hebammen jetzt raten, erfährst du jetzt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Genaues Babyalter berechnen
  • Der 5-Wochen-Sprung ist überstanden.
  • Dein Baby kann jetzt mehr wahrnehmen und ist länger wach. Achtung: jedes Kind entwickelt sich unterschiedlich schnell, nicht vergleichen!
  • Der Schlaf-/Wachrhythmus steht noch am Anfang seiner Entwicklung.
  • Die Bauchlage ist gut für dein Baby, um die Nackenmuskeln zu trainieren.
  • Dein Wochenfluss sollte nun langsam versiegt sein. Die erste Nachkontrolle beim Frauenarzt steht an!
  • Geschwisterkindern hilft es, wenn sie sich nicht ausgeschlossen fühlen müssen.

Entwicklung: Das kann dein Baby schon in der sechsten Woche

Hast du auch das Gefühl, dass dein Baby dich jetzt irgendwie klarer anschaut? Dass es mehr wahrnimmt und sich auf einmal für Dinge zu interessieren scheint? Glückwunsch! Dann habt ihr den 5-Wochen-Sprung geschafft, den wir in Babys fünften Woche beschrieben hatten. Die meisten Säuglinge sind jetzt wieder etwas ausgeglichener als in der Woche zuvor. Zeit um durchatmen zu können.

Der 5-Wochen-Sprung verändert so einiges. Abgesehen von der verbesserten Wahrnehmung kann dein Baby nun auch besser kommunizieren. Nach und nach lernt es, verschiedene Laute zu machen. Vielleicht quietscht es schon vor Freude. Es lauscht euren Stimmen und interessiert sich für neue Töne. Wenn es weint, kommen echte Tränen. Wenn du Glück hast, belohnt es deine Mühen mit dem ersten bewussten Lächeln! Eine Wohltat, oder?

Am meisten hilfst du deinem Baby, seine Wahrnehmung zu trainieren, wenn du viel mit ihm sprichst. Zeig ihm, dass du es verstehst. Dann wird es immer freudiger versuchen, mit seiner eigenen Stimme zu antworten. Wenn du einen kleinen roten Gegenstand an seinen Augen vorbeiführst, kann es üben, diesen zu fokussieren und ihm mit den Augen zu folgen. Manche Babys schaffen es sogar schon, das Köpfchen mitzudrehen.

Mach dir keine Sorgen

Wenn dein Baby noch nicht so weit ist, denk immer daran, dass jedes Kind anders ist und sich in seinem eigenen Tempo entwickelt. Die Sprünge berechnen sich anhand des ursprünglichen ET. Aber auch andere Faktoren können dazu führen, dass es eben etwas länger dauert. Das ist nicht schlimm. Freu dich einfach auf die Dinge, die da kommen werden.

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Kopf hoch, Baby!

Wichtig ist nun auch, dass dein Baby die Möglichkeit bekommt, seine Nackenmuskeln zu trainieren. Wenn du es ab und zu für ein paar Minuten auf den Bauch legst, wird es versuchen, sein Köpfchen anzuheben, um etwas zu sehen. Es kann durchaus sein, dass es dabei meckert. Denn die Bauchlage ist noch sehr anstrengend. Ein voller Bauch oder Blähungen sind ebenfalls störend. Das Köpfchen kurz halten zu können, wird übrigens erst am Ende des zweiten Monats erwartet, also nur Geduld.

Wenn dein Baby in Bauchlage aber jedes Mal vor Schmerzen schreit, brich das Ganze ab und rede bei Gelegenheit mit deinem Kinderarzt.

Durchschnittliche Babygrößen für Woche 6

6 Wochen altBabymädchenBabyjungen
Gewicht3 bis 6,8 kg3,3 bis 7,2 kg
Körperlänge49,1 bis 61 cm50,3 bis 62,1 cm
Kleidergrößen50, 56, 6256, 62, 68
Mützengrößen34/36, 38/40, 42/4434/36, 38/40, 42/44
g pro Woche+ 170 bis 330 g+ 170 bis 330 g
cm pro Monat+ 3 bis 4 cm+ 3 bis 4 cm

Die oben stehenden Werte für Gewicht und Länge sind weltweite Durchschnittswerte der WHO (Weltgesundheitsorganisation) für Stillkinder. Sie weichen etwas von den Kurven ab, die du im gelben Untersuchungsheft findest.

Gut zu wissen: Kinder in Nordeuropa bewegen sich öfter am oberen Rand der Skala. Daher kann es sein, dass dein Baby noch größer und schwerer ist, als der Maximalwert zeigt. Wachstum und Gewichtszunahme verlaufen schubweise. Also keine Panik, alles in Ordnung, solange dein Kind in etwa auf seiner eigenen Kurve bleibt.

Die Wachzeiten von Babys in der sechsten Woche

Die allerwenigsten Babys schlafen in dem Alter nachts schon durch. Das hat die Natur zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht vorgesehen. Schließlich braucht das Kind auch nachts Nahrung und Rückversicherung, dass alles in Ordnung ist. Wenn andere Eltern darüber berichten, dass ihr Baby schon die ganze Nacht durchschläft, haben sie entweder unheimliches Glück oder sie reden es sich selbst schön. Auf jeden Fall haben sie nichts richtiger gemacht als du. Ihr Kind tickt nur anders.

Einen Schlafrhythmus gibt es nach wie vor nicht wirklich, auch wenn der Eindruck entstehen könnte, dass dein Baby langsam den Unterschied zwischen Tag und Nacht erahnt. Keine Sorge, es dauert nicht mehr lang, bis es deutlich besser wird.

Vor allem bei den Wachzeiten tut sich langsam etwas. Die meisten Babys sind mit 6 Wochen länger am Stück wach. Die Wachphasen kleben regelrecht zusammen. Das bedeutet aber keinesfalls, dass du dein Baby länger wachhalten solltest. Denn das wirkt einem gesunden Schlafverhalten eher entgegen, als den Rhythmus zu verbessern. Stattdessen kannst du versuchen, die Müdigkeitszeichen früh zu erkennen und deinem Baby den Schlaf zu ermöglichen, den es braucht.

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Spieltipp in Babys sechster Woche

Probier doch mal, mit deinem Baby zu entspannender Musik zu tanzen. Mal sehen, wie dein Schatz reagiert und ob er/sie auch ruhiger wird. Natürlich kannst du auch deine Lieblingsmusik (auf Zimmerlautstärke) testen.

Babys sechste Woche: Hebammentipps

Babys Nägel schneiden

Hebammen raten dazu, Babys Nägel frühestens nach sechs Wochen das erste Mal zu schneiden. Wenn sich dein Kind schlimm kratzt, schützen kleine Handschuhe vor Gesichtsverletzungen in der Nacht. Die Kratzer heilen jedoch schnell und dein Baby möchte gern sein Umfeld erfühlen. Deshalb sind Handschuhe umstritten.

Das Nägelschneiden ist übrigens kein Muss. Du kannst ebenso warten, bis der Nagel von allein abfällt.

Wenn du die Nägel kürzen willst, benutzt du am besten eine abgerundete Nagelschere. Denn mit dieser hast du mehr Gefühl als beispielsweise mit einem Nagelkneifer. Mit letztem kann es zu leicht passieren, dass du die Fingerkuppe der winzigen Fingerchen aus Versehen mit einklemmst. Tipp: Gebrauchte Scheren solltest du desinfizieren, um keinen Nagelpilz zu übertragen.

Bevor du schneidest, drücke die Fingerkuppe etwas vom Nagel weg. Den Nagel solltest du immer gerade abschneiden, sonst kann er einwachsen und das ist sehr schmerzhaft!

Alternativ kannst du die Nägel mit deinen Zähnen abknabbern. Klingt komisch? Zunge und Lippen sind wahnsinnig sensibel und können Nagel und Haut viel besser unterscheiden, als jede Schere.

Der Wochenfluss

Nicht nur das Baby ist wichtig. Sondern auch, wie es der Mama geht. Manche Frauen sind jetzt schon wieder voller Tatendrang. Andere schleppen sich nach wie vor von Tag zu Tag. Beides ist normal und hängt natürlich sehr davon ab, wie viel Hilfe du bekommst.

Wenn du Glück hast, ist dein Wochenfluss jetzt schon versiegt. Aber Vorsicht, die Ruhe ist trügerisch. Denn wenn du dich jetzt überlastest, können Wunden wieder aufbrechen und der ganze Spuk geht von vorn los. Höre daher am besten auf deinen Körper und überlasse, wenn möglich, vor allem solche Arbeiten anderen, die die Bauchmuskeln und den Beckenboden fordern.

Bei manchen Frauen dauert es noch ein paar Wochen, bis das Thema Blutungen endlich durch ist. Eine Kontrolle in der Arztpraxis bringt Klarheit, ob eventuelle Reste der Eihaut in der Gebärmutter schuld daran sind oder ob vielleicht sogar schon die erste Regel eingesetzt hat. Sollte es einen Wochenfluss-Rückstau geben, helfen Wärme und Kälte im Wechsel, Bewegung, auf dem Bauch liegen und Tee aus Frauenmantel und Schafgarbe (Apotheke).

Wichtige Termine in Babys sechster Woche:

Die erste Impfung steht an

Das in Deutschland praktizierte Impfschema sieht am Ende von Babys sechster Woche die erste Impfung vor, um die Kleinen so früh wie möglich vor Rotaviren zu schützen, die schwere Durchfälle verursachen können. Die Impfung erfolgt per Schluckimpfung und wird zwei Wochen später, also mit zwei Monaten, wiederholt. Zusätzlich zur Wiederholungsimpfung erfolgt die Sechsfachimpfung (Tetanus, Diphterie, Keuchhusten, Hib, Polio und Hepatitis B) zusammen mit der gegen Pneumokokken.

Impfen ist ein hochsensibles Thema, zu dem sich Impfbefürworter und Impfgegner im Internet erbittert bekämpfen. Lass dich am besten von einem aufgeschlossenen Kinderarzt ausführlich beraten, wenn du unsicher bist.

Nachuntersuchung in der gynäkologischen Praxis

Jetzt steht die Nachuntersuchung bei Frauenärztin oder Frauenarzt an. Die meisten Frauen nehmen ihr Baby mit in die Praxis. Beim Termin wird dein Eisenwert im Blut kontrolliert. Es wird geschaut, dass keine Plazentareste in der Gebärmutter zurückgeblieben sind und dass sie sich gut zurückbildet. Die Frauenärztin untersucht deine Brüste und beantwortet alle Fragen, die du hast. Auch über Verhütung sprecht ihr. Wichtig, wenn du nicht gleich wieder schwanger werden willst. Nutze die Chance ruhig!

Manche Rückbildungskurse beginnen jetzt

Je nachdem, ob du normal entbunden hast, ob du Geburtsverletzungen oder gar einen Kaiserschnitt hattest, beginnen Rückbildungenkurse früher oder eben später. Wenn du keine Narben hast, kannst du theoretisch schon nach sechs Wochen damit beginnen. Bei einem Kaiserschnitt solltest du noch mindestens zwei, besser vier bis sechs Wochen länger warten.

Auch ein späterer Kurs ist natürlich möglich. Es könnte dann nur etwas mühseliger werden. Kleine Übungen kannst du natürlich schon zuhause machen.

Sechs-Wochen-alte Babys und ihre Geschwisterkinder

Ein lange Zeit liegt mittlerweile schon hinter euch, in der eurer Baby eure ganze Aufmerksamkeit gefordert hat. Die schwierige Zeit hat jetzt etwa ihren Höhepunkt erreicht. Noch mal so lange, und die meisten Babys sind über den Berg, zumindest was Anpassungsprobleme an die Umwelt betrifft.

Ganz wichtig ist jetzt, dass sich Geschwisterkinder nicht vernachlässigt fühlen. Denn schließlich sollen sie keine ausgewachsene Eifersucht auf das Baby entwickeln. Eifersucht entsteht leicht, wenn du ständig Sätze sagst wie: „Hörst du nicht, dass das Baby schreit?“, „Du musst jetzt warten, das Baby hat Hunger.“, „Das geht jetzt nicht, ich stille gerade“.

Manchmal ist die Enttäuschung besonders groß, wenn sich das Geschwisterkind so sehr auf das Baby gefreut hat, dass es seine Erwartungen besonders hochgeschraubt hat. Denn immerhin ist der erhoffte Spielkamerad ein hilfloses Wesen, das noch dazu ziemlich viel Krach macht, wenn es etwas braucht. Und es braucht ständig irgendwas. Wie sehr die Ankunft eines Babys die Welt eines Kindes erschüttern kann, zeigt sich nicht unbedingt sofort. Ruhige Kinder werden ihre Trauer eher in sich hineinfressen, während starke Persönlichkeiten rebellisch werden. Viele Kinder beginnen wieder einzunässen oder wollen plötzlich nicht mehr in den Kindergarten, weil sie sich abgeschoben fühlen. Die meisten werden jetzt wieder anhänglich, manche möchten selbst wieder Baby sein.

So geht es richtig

Das Verhalten der Eltern kann stark beeinflussen, ob Geschwisterkinder positive oder eher negative Gefühle entwickeln. Jetzt legt ihr den Grundstein dafür, wie die Geschwister später miteinander auskommen werden. Die eigenen Bedürfnisse komplett hinten anzustellen, kann man von einem Kind nur schwer erwarten. (Das schaffen selbst Erwachsene manchmal nicht). Rücksicht zu nehmen, kann es natürlich lernen. Aber das sollte behutsam und nicht abrupt geschehen.

Deshalb ist es eine gute Idee, wenn du deinem älteren Kind Wege zeigst, wie es bei dir sein kann, ohne dass du das Baby vernachlässigen musst. Je nach Alter kannst du es mit in die Babypflege einbinden. Du kannst ihm vorlesen, während du stillst. Du kannst ihm eine extra Kuscheleinheit gönnen, wenn das Baby schläft. Es kann bei Papa im Bett schlafen.

Gibt es einen Partner oder hilfreiche Verwandte, sollten sie sich verstärkt um das Geschwisterkind bemühen, damit es sich weiterhin wahrgenommen und wichtig fühlt. Auch gerade bei Babygeschenken ist es immer eine gute Idee, dem Geschwisterkind ebenfalls etwas zukommen zu lassen, auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist.

Bei babelli verwenden wir in der Regel die Ansprache ‚du‘, um Alleinerziehende einzubeziehen. Dennoch stehen wir für gelebte Gleichberechtigung: Das ‚Du‘ bedeutet nicht, dass nur eine Person alles übernehmen oder sich angesprochen fühlen soll. Wir setzen uns dafür ein, dass die familiäre Sorgearbeit in Partnerschaften und Familiengefügen aller Art fair aufgeteilt wird – von Anfang an.

Hast du noch Fragen zu Woche 6 in Babys Leben? Dann schreib uns gern einen Kommentar!

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Quellen

  • Remo H. Largo
    Babyjahre: Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren
    Piper Taschenbuch Verlag, 1. Auflage (11. Januar 2019)
  • Regine Gresens: Intuitives Stillen: Einfach und entspannt – Dem eigenen Gefühl vertrauen – Die Beziehung zum Baby stärken, Kösel-Verlag, 3.Auflage, (3. Oktober 2016)
  • Birgit Laue: Das Baby 1×1: Die wichtigsten Hebammentipps fürs erste Jahr
    Gräfe und Unzer Verlag, 7. Auflage (6. August 2012)
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung:
    https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/0-12-monate/babys-pflege/koerperpflege/ (abgerufen am 25.11.2019)
  • Bild: Little baby in mother's hands. Dmytro and Krystyna / Shutterstock.com

✔ Inhaltlich geprüft am 06.09.2022
Dieser Artikel wurde von Christine Müller geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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