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Mit Baby am Familientisch – wie kann das gut funktionieren?

Gemeinsam am Familientisch wie kann das gut funktionieren - Mit Baby am Familientisch – wie kann das gut funktionieren?
Gemeinsames Essen ist schon für Babys wichtig. / Bild ©wildworx, Adobe Stock

Wenn das Baby da ist, ändert sich fast alles. Auch das gemeinsame Essen. Unsere Erfahrungen zeigen euch, wie es mit Baby am Tisch sein wird. 

Euer Baby ist da und wird von nun an für immer Teil eurer Familie sein. Das bedeutet auch, dass es immer dabei ist. Auch am Familientisch beim Essen hat es ab jetzt seinen Platz. Warum das gut ist und wie es funktionieren kann, erklären wir euch hier.

Wie gemeinsames Essen am Tisch früh mit Baby funktionieren kann und warum es so wichtig ist

Die erste Zeit werdet ihr (hoffentlich) eher ganz gemütlich mit Fläschchen und Stillen im Sessel, auf dem Sofa oder sogar im Bett verbringen. Habt ihr Familie und regelmäßige Essenszeiten mit allen, können diese aber auch mit Baby richtig schön und gemütlich sein. Oder chaotisch – und das ist auch vollkommen in Ordnung. Hauptsache ihr seid zusammen. Denn das ist schon für ganz kleine Kinder wichtig: Sie spüren die Nähe, hören die Stimmen ihrer Familie und nehmen auch über die Nase und die Haut vertraute und neue Gerüche und Sinneswahrnehmungen auf.  

Lässt sich das Baby nicht im Stubenwagen neben dem Tisch ablegen, dann könnt ihr es im Arm beim Essen am Tisch halten. Dazu sind Mahlzeiten gut, die sich mit einer Hand essen lassen und natürlich auch Hilfe beim Schneiden oder Schmieren von anderen Familienmitgliedern wäre von Vorteil. Manchmal ist das Baby auch schon bereit für die Neugeborenen-Sets am Kinderhochstuhl und fühlt sich wohl darin. Hier kann es auf Augenhöhe bei euch sein.  Wenn das geht, können aber auch eure Kinder, ihr Eltern abwechselnd oder Großeltern und Freunde das Kind beim Essen am Tisch halten. So bekommt es nach und nach viele neue Eindrücke und fühlt sich geliebt und gewollt. Es lernt: Ich gehöre dazu.

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Richtig am Familientisch sitzen – ab wann

Sobald euer Baby sitzen kann, könnt ihr es auch auf den Schoß nehmen am Familientisch. Oder in den Hochstuhl setzen. Das kann ab 4 Monaten soweit sein manchmal aber auch erst zwischen 6 bis 9 Monaten. Aber denkt daran: Jedes Kind ist anders und entwickelt sich in seinem ganz eigenen Tempo. Das Sitzen auf dem Schoß oder im Kinderhochstuhl am Tisch funktioniert jetzt auch wunderbar, wenn ihr auswärts essen geht. Wichtig dabei ist natürlich die Sicherheit: Für euer Kind sollte nichts Gefährliches in seiner Reichweite sein.

Achtet darauf, dass 

…die Tischdecke nicht gegriffen und gezogen werden kann.

…keine (heißen!) Getränke oder anderes in der Nähe umkippbar sind.

…keine scharfen oder für kleine Kinder gefährlichen Gegenstände greifbar sind. Dazu zählen natürlich Messer – aber auch Löffel oder Gabeln können Babys und Kleinkinder sich oder euch ins Auge stecken.

Mit der Zeit entwickelt ihr fast von ganz allein eine Routine, bei der ihr Gläser und Teller in greifbarer Nähe oder von der Tischkante wegschiebt und schon automatisch alles sicher macht für euer Baby. Das machen Eltern übrigens dann auch mal ganz unbewusst, wenn das Kind nicht am Tisch sitzt und kann für den ein oder anderen Schmunzler sorgen…

Am Familientisch mitessen

Nach Beikost und Brei (4. bis 5. Monat ist Brei- und Beikostzeit) fängt euer Kind an, sich für euer Essen zu interessieren. Das kann bei dem einen früher und bei dem anderen später so sein. Empfohlen wird das Familienessen für Babys erst um den 10. Monat rum. Mein Kind war um den 6. Monat aber nicht mehr davon abzuhalten, unser Essen haben zu wollen, und so habe ich Lebensmittel wie Kartoffeln, Möhren und alles, was vorher zu Brei verarbeitet wurde und weich genug gekocht werden konnte, gewürzfrei vorbereitet und serviert. Euer Kind braucht nun etwa drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten, etwa alle 2-3 Stunden. 

Augen zu und durch 

Je selbstständiger ihr euer Kind spätestens jetzt essen lasst, desto besser entwickelt es sich. Natürlich ist es eine Herausforderung für euch (und andere), das Chaos geschehen zu lassen. Aber mit grösstmöglicher Freiheit und allen Sinnen entdeckt euer Baby mit seinen Händen, dem Mund, der Nase und seiner Haut die Textur, Gewicht, Temperatur und Beschaffenheit der Lebensmittel und entdeckt und lernt wahnsinnig viel. Beim Essen mit den Fingern “begreift” euer Kind nun seine Essens-Welt. Um das nicht ganz ausarten zu lassen (wenn Besuch da ist, ihr das nicht mögt oder ihr ausserhalb esst), können Lätzchen, Schüsseln mit Saugnäpfen, die sich nicht umwerfen lassen oder rutschfeste Silikonsets, die auch den Tisch schützen, helfen. Und ganz gleich, wie chaotisch der Familientisch nach einer Mahlzeit aussieht, macht euch klar, dass diese wertvolle Zeit schneller vorbei geht, als euch lieb ist. Vielleicht hilft euch der Gedanke dabei, das Chaos mehr und mehr zuzulassen und letztlich sogar schätzen zu lernen.

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Richtig essen lernen in der Gemeinschaft 

Für eure Babys ist es unglaublich wichtig, nicht allein oder vor dem Bildschirm zu essen. Denn ihr (und andere) seid die besten Vorbilder – Kinder lernen durch das Beobachten echter Menschen und das Nachahmen tatsächlich richtiges Essverhalten (Kauen, Schlucken, zwischendurch Trinken, vielfältige Lebensmittel essen). Außerdem ist die Atmosphäre am Familientisch gut für Babys Wohlbefinden: Alle kommen regelmäßig zusammen, sprechen und essen gesunde Lebensmittel. Euer Kind erfährt einen ganz natürlichen Umgang mit Essen und das beugt auch Essstörungen vor.

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Quellen

Veröffentlicht von Nina Gaglio

Nina ist Mama eines Grundschulkindes und seit 25 Jahren leidenschaftliche Reporterin und Redakteurin. Angefangen hat alles beim Fernsehen, wo Nina neben ihrem Germanistik, Anglistik und Medienwissenschaften Studium erste Erfahrungen sammeln konnte und dann 12 Jahre blieb. Danach kam viel PR und der Onlinejournalismus dazu. Familien- und Kinderthemen und die Arbeit mit Experten aus diesen Bereichen gehörte auch zum Redaktionsalltag. Und so war es nur logisch, dass Nina nach dem Mutterwerden auch für Parenting-Magazine schrieb.

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