Close Babelli.deBabelli.de

Beikostplan: sicher und entspannt Beikost einführen

Ein Beikostplan kann praktisch sein.
Ein Beikostplan ist nicht immer nötig, aber durchaus hilfreich. / Bild © Christine Schneider, Getty Images

Von der Milch zur Familienkost gibt es viele Wege. Möchtest du Beikost nach Beikostplan einführen? Dann lade dir unseren Plan als PDF herunter. Dazu gibt es einfache Beikostrezepte mit Mengenangaben. Viel Spaß beim Beikoststart!

Das Wichtigste in Kürze

  • Bitte erst nach Beikostplan vorgehen, wenn dein Baby wirklich reif für Beikost ist (echte Beikostreifezeichen) – oft mit einem halben Jahr. Die WHO empfiehlt, 6 Monate voll zu stillen.
  • Meist geht es mit Gemüse und Obst los, dann folgen die richtigen Breimahlzeiten. Was deutsche Ärztinnen und Ärzte raten, steht in Beikostplan-PDF und Text.
  • Jedes Kind hat sein eigenes Tempo und seine eigenen Bedürfnisse. Entspannt bleiben erhält die Freude am Essen. Sei also besser nicht zu dogmatisch und achte auf die Signale deines Kindes.
  • Weiterstillen macht viele Nahrungsmittel verträglicher und liefert fehlende Nährstoffe.
  • Essen lernen ist toll, wir wünschen euch viel Spaß beim Einführen von Beikost!

Beikostplan als Tabelle zum Ausdrucken (PDF)

babelli beikostplan - Beikostplan: sicher und entspannt Beikost einführen

* Mengenangaben zum Beikostplan findest du weiter unten

Zu Beginn Gemüsepüree und Obstmus einzeln einführen

Wann: mittags, Phase 1 im Beikostplan
Ziel: einzelne Geschmacksrichtungen vorstellen

Gemüse und Obst solltest du einzeln mit ein paar Tagen Abstand einführen: Beginne mit milden Gemüsesorten wie Karotten, Pastinaken, Süßkartoffeln, Zucchini oder Kürbis. Dann folgt säurearmes Obst wie Apfel, Banane oder Birne. Also herzhaft vor süß. Biete deinem Baby zunächst kleine Portionen an und erhöhe sie allmählich. Nach und nach kannst du ein wenig kalt gepresstes, reines Pflanzenöl hinzufügen, um dein Baby an den Geschmack zu gewöhnen. Verzichte aber bitte komplett auf Salz!

Hebammentipp:
Ist dein Baby sehr hungrig und deshalb wenig experimentierfreudig? Dann kannst du versuchen, vor dem Brei zu stillen. Entspannt macht alles mehr Spaß!

<span style="align:center; font-size: 18px">Video-Empfehlung:</span> <style> native-player { aspect-ratio: 16/9; display: block; } </style> <script type="text/javascript" src="//syndication.target-video.com/native-player.js" async=""></script> <native-player></native-player>

Gemüse-Fleisch-Brei (erster Brei)

Wann: mittags, Phase 2 im Beikostplan
Ziel: Fleisch, Fisch und Öl einführen

Für den ersten Brei, den Gemüse-Fleisch-Brei oder Gemüse-Fisch-Brei, sollte dein Baby schon ein paar Gemüsesorten kennen und akzeptieren. Die Zutaten können variieren. Ein mögliches Breirezept mit Mengenangaben wäre:

  • 50 Gramm Kartoffeln
  • 100 Gramm Gemüse deiner Wahl
  • 20 Gramm Fleisch oder Fisch deiner Wahl, gut durch
  • 1 Esslöffel Rapsöl nach dem Pürieren
  • 1 Esslöffel Obstmus für danach

Was ist bei vegetarischer oder veganer Ernährung?

Soll dein Baby weder Fleisch noch Fisch bekommen, kannst du mit zarten Haferflocken oder geschälter Hirse (nicht lange haltbar!) arbeiten. Die Obstmus-Portion darf dann deutlich größer ausfallen, damit das pflanzliche Eisen gut aufgenommen wird. Bei veganer Beikost ist noch mehr zu beachten, Ärzte empfehlen sie daher nicht. Alle wichtigen Infos zu vegetarischer oder veganer Beikost findest du hier.

Mehr zum Thema

Milch-Getreide-Brei (zweiter Brei)

Wann: abends, Phase 2 im Beikostplan
Ziel: Milch und Getreide einführen

Den zweiten Brei, also laut Empfehlung den Getreide-Milchbrei, bekommt dein Baby bestenfalls erst mit einem halben Jahr. Als Obst passen Apfel, Birne, Himbeeren und Heidelbeeren besonders gut. Bei der Getreidesorte bist du frei. Als Milch eignet sich Vollmilch (maximal 200 ml am Tag) oder noch besser: 1 zu 1 mit Wasser verdünnte Vollmilch. Fertige 1,5%-Milch enthält dagegen zu viel Eiweiß. Ein mögliches Breirezept mit Mengenangaben wäre daher:

  • 20 g Grieß
  • 100 ml Vollmilch
  • 100 ml Wasser
  • 100 g säurearmes Obst

Was, wenn mein Kind keine Kuhmilch verträgt?

Milcheiweißallergien und Laktoseintoleranzen sind nicht selten. Das ist zwar kein Grund, Milch im Beikostplan von vornherein wegzulassen, denn das verhindert Allergien beim Baby nicht. Zu früh solltest du jedoch nicht damit beginnen. Zusätzliches Stillen macht Getreide und Kuhmilch verträglicher, wenngleich es Allergien wohl nicht verhindern kann. Lass dich bei Allergiesymptomen am besten professionell beraten. Sojamilch ohne Zucker kann eine Alternative sein.

Getreide-Obst-Brei (dritter Brei)

Wann: nachmittags, Phase 3 im Beikostplan
Ziel: Nährstoffe aus Brei 1 und 2 mit anderen Getreide- und Obstsorten ergänzen

Sobald dein Baby Milch-Getreide-Brei akzeptiert, kannst du mit dem dritten Brei starten – im klassischen Beikostplan also dem Getreide-Obst-Brei. Ein mögliches Rezept mit Mengenangaben wäre:

  • 20 g Getreideflocken, möglichst erhitzt
  • 100 g säurearmes Obst
  • 1 Teelöffel Rapsöl
  • später eventuell eine Nuss mitpürieren
Mehr zum Thema

Übergang zur Familienkost

Wenn du drei Mahlzeiten eingeführt hast, kannst du die Konsistenz nach und nach krümeliger und stückiger werden lassen. Nach ein paar Wochen bis Monaten ist dein Kleines dann wahrscheinlich bereit, von der richtigen Familienkost mitzuessen. In der Regel ist das um den ersten Geburtstag herum der Fall, manchmal schon vorher.

Gemüse, Obst und Fleisch/Fisch dürfen dann einzeln mit ein wenig Öl oder Sauce auf den Tisch kommen – am besten salzarm kochen und für euch nachsalzen. Getreidebrei darfst du durch Gebäck und Bircher-Müsli (eingeweichte Flocken) ersetzen. Ab und zu Joghurt anstelle von Milch ist dann auch kein Thema mehr. Als Snacks eignet sich alles, was wenig Salz und Zucker enthält. Lediglich mit Honig solltest du dich möglicherweise auch im zweiten Jahr noch ein wenig zurückhalten.

Was sind gesunde Zwischenmahlzeiten?

Ziel des Beikostplans ist, dass dein Baby irgendwann gar keine Muttermilch oder Säuglingsmilch mehr braucht. Stattdessen soll es alle Nährstoffe über fünf tägliche Mahlzeiten zu sich nehmen. 

Als gesunde Zwischenmahlzeiten gelten immer Obst oder Gemüse und weiches zucker- und salzarmes Gebäck. Den Getreide-Obst-Brei kannst du auch vormittags geben. Zum Frühstück könnte dein Baby ab dem 9 bis 10. Lebensmonat kleine Brothäppchen mit einem Aufstrich deiner Wahl bekommen. Zu allen Mahlzeiten gibt es Wasser. Muttermilch oder Pre-Milch darf dein Kind so lange im Anschluss bekommen, wie ihr beide mögt.

Tipp: Reiswaffeln und Maisstangen solltest du wegen enthaltener Schadstoffe am besten nur in Maßen anbieten, wenn überhaupt. Auch Quetschies könnten in diesem Alter mehr schaden als nützen.

Gibt es einen Beikostplan ohne Brei?

Einen offiziellen Beikostplan ohne Brei gibt es nicht. Dennoch ist es möglich, Babys ohne Brei an feste Nahrung zu gewöhnen, wenngleich Ärzte vor den Risiken stückiger Kost und möglichen Nährstoffmängeln warnen. Du kannst natürlich auch Brei mit Fingerfood kombinieren. Unser Artikel zum „Baby Led Weaning“ verrät dir alles, was du zu BLW wissen musst:

Beikost ohne Brei

Wenn dein Baby nicht nach Beikostplan essen will

Sei geduldig, falls dein Baby nichts oder nur wenig essen will. Studien zufolge müssen Eltern einen neuen Geschmack achtmal anbieten, bis er schmeckt. Schaffe eine positive Essumgebung, lobe dein Baby, wenn es probiert, und ermutige es, verschiedene Gemüsesorten zu erkunden. Wenn dein Baby eine Zutat so gar nicht mag, dann ist das erst einmal so. Nach ein paar Tagen kannst du einen neuen Versuch starten. Falls sich nichts ändert, findet ihr bestimmt etwas anderes, das ihm besser schmeckt.

Es gibt Babys, die Muttermilch festem Essen auch dann vorziehen, wenn sie schon deutlich älter als ein halbes Jahr sind. Ob das ein Problem ist oder nicht, hängt vom Einzelfall ab. Manchen Kindern reichen die Inhaltsstoffe der Muttermilch tatsächlich, solange ausschließlich gestillt wird. Andere lehnen feste Nahrung aus bestimmten Gründen ab, die nur eine Fachkraft herausfinden und notfalls therapieren kann. Um Unverträglichkeiten, Kau-/Schluckbeschwerden, Entwicklungsverzögerungen oder Mangelzustände auszuschließen, solltest du daher immer zeitnah ärztlichen Rat suchen.

Manchmal hilft es jedoch auch, die Reihenfolge der Breie zu variieren und beispielsweise mit Getreide-Obst-Brei zu starten. Oder aber du greifst auf Baby Led Weaning zurück, falls dein Baby Nahrung lieber selbst greifen möchte. Experimentieren ist also durchaus erlaubt. Je entspannter ihr die Sache angeht, desto besser.

Hast du noch Fragen zu unserem Beikostplan? Oder möchtest du deine Erfahrungen teilen? Wir freuen uns über deinen Kommentar zum Thema “Beikost einführen”!

447bd12518264740ba9774df64c2439a - Beikostplan: sicher und entspannt Beikost einführen

Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 31.10.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert