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Bernsteinkette für Babys: gefährlicher Mythos oder echte Hilfe beim Zahnen?

Baby mit Bernsteinkette

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Hast du eine Bernsteinkette für dein Baby geschenkt bekommen? Oder denkst darüber nach? Ob Schmuck dieser Art Babys beim Zahnen hilft und was du dazu wissen musst, erfährst du jetzt. Dazu haben wir Tipps parat, falls du dich trotz Ärztewarnung dafür entscheidest.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bernstein werden entzündungshemmende Kräfte nachgesagt.
  • Es gibt unbehandelten, behandelten und künstlichen Bernstein.
  • Die Wirkung beim Zahnen ist für Baby-Bernsteinketten nicht wissenschaftlich belegt.
  • Manche Eltern schwören drauf, andere haben keine Wirkung erkennen können.
  • Kinderärzte raten ab.
  • Babysichere Bernsteinkette kaufen und nur unter Aufsicht verwenden!
  • Regelmäßiges Reinigen verringert Keime (nur mit Seife und warmem Wasser)

Warum eine Bernsteinkette dem Baby guttun soll

Zahnen geht oft mit geschwollenem Zahnfleisch und erhöhter Temperatur einher. Naturheilkundler und Heilsteinkundige sind sich sicher: Bernstein – das Baumharz urzeitlicher Nadelbäume – wirkt entzündungshemmend und schützt vor Fieber. Volltreffer also?

Wissenschaftlich belegt ist die Wirkung auf zahnende Babys leider nicht.

Fakt ist, dass Bernstein etliche Mineraleinschlüsse wie Magnesium, Calcium und Eisen enthält. Mineralien, die jeder Körper braucht. Durch die Haut aufgenommen werden diese aber kaum. Bernsteinsäure hingegen, die in den meisten Bernsteinarten vorkommt, war tatsächlich bis ins letzte Jahrhundert hinein fester Bestandteil von Medikamenten gegen Magenbeschwerden und Blasendysfunktion. Aber auch diese gelangt über die Kette eher nicht ins Kind.

Was ist es dann? Bernstein wird als Heil- und Kraftstein verehrt. Im Raum und auf der Haut soll er schlechte Schwingungen fernhalten, Mut spenden und böse Stoffe ausleiten. Bernstein lässt sich elektrostatisch aufladen und zieht dann kleine Papierschnipsel und Stofffasern an. Eventuell geht man deshalb davon aus, dass er über die Haut störende Stoffe aus dem Körper bindet. Und vielleicht tut er das auch. Sicher ist es aber nicht.

Sucht man in Foren nach Erfahrungsberichten, findet man wie immer alles außer einer eindeutigen Antwort. Manchen Kindern hilft eine Bernsteinkette scheinbar beim Zahnen (Hätten sie ohne sie Probleme gehabt?), den meisten eher nicht. Du musst dir dein Urteil also selbst bilden.

Bernsteinkette beim Zahnen: was Ärzte dazu sagen

Kinderärztinnen und Kinderärzte sind von Bernsteinketten für Babys alles andere als begeistert. Sie sagen ganz klar: die Ketten erhöhen das Strangulationsrisiko. Einzelne Steine oder Splitter können in die Atemwege gelangen oder vom Kind in die Ohren/Nase gesteckt werden. Außerdem tummeln sich auf den Steinen größere Mengen an Krankheitserregern. Kein Wunder, schließlich ist Bernstein empfindlich und kann nicht sterilisiert werden. Babys Speichel und Milchreste sammeln sich bevorzugt in den Halsfalten, also auch auf der Kette.

Wenn du dich trotzdem dafür entscheidest, solltest du zumindest die Risiken kennen und danach handeln.

Alternativen zu Bernsteinketten

Geht es nach der Ärzteschaft, hältst du dich beim Zahnen an gängige Mittelchen. Beißringe oder gekühlte Brotrinden/Möhren (unter Aufsicht!) massieren das wunde Zahnfleisch. Veilchenwurzeln ebenso, die aber nur maximal zehn Minuten am Stück. Der Vorteil: sie werden durch Wärme und Speichel elastisch und du kannst sie abkochen. Dreieckstücher fangen den Speichel auf, der beim Zahnen literweise aus Babys Mündchen zu fließen scheint.

Frei verkäufliche Zahngele mit Benzocain oder Lidocain sollten immer nach Herstellerangaben angewendet werden: lokal eine geringe Menge des Gels auf das Zahnfleisch geben. Bei größeren Mengen kann es zu Nebenwirkungen kommen.

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Bernsteinkette für dein Baby: was du beachten solltest

Du möchtest trotz aller Warnungen eine Bernsteinkette für dein Baby? Dann achte auf folgende Punkte:

  • Die Baby-Bernsteinkette sollte aus natürlichem Bernstein bestehen.
  • Sie muss kurz genug sein, damit dein Baby nicht daran herumknabbert oder hängenbleibt. Und lang genug, damit es am Hals nicht stört. Vorher messen!
  • Die Steinchen müssen einzeln verknotet sein. Sollte die Kette reißen, löst sich so nur einer.
  • Am besten ist ein Verschluss, der sich bei Zug öffnet. So kann sich dein Kind nicht selbst würgen, wenn es irgendwo hängen bleibt.
  • Die Schnur selbst sollte extrem reißfest sein.
  • Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen: die Bernsteinkette muss ab, wenn du nicht im Raum bist. Beim Schlafen sowieso, auch am Tag!
  • Reinige die Kette alle paar Tage mit warmem Seifenwasser. Klar nachspülen, abtrocknen und auf einem Handtuch trocknen lassen (nicht zu lang).
  • Die Bernsteine sollten nicht in der Sonne trocknen. Dann werden sie irgendwann brüchig, weil das Wasser darin verdunstet. In der Mikrowelle oder im Sterilisator gehen sie kaputt.

Was denkst du? Umfrage zu Bernsteinkette für Babys

Wir sind neugierig. Wirst du, mit dem was du jetzt weißt, eine Bernsteinkette bei deinem Baby ausprobieren?

Wo kann ich gute Bernsteinketten für Babys kaufen?

Vernünftige Bernsteinketten für Babys bekommst du in Drogerien, Babyläden und online.

Am besten gefallen uns die von Grünspecht. Sie sind nicht zu teuer und erfüllen alle Vorgaben, um auch für Babys einigermaßen sicher zu sein.

Als Alternative kommen Fuß- oder Armkettchen infrage. Aber: auch wenn sich dein Kind damit nicht strangulieren kann, beim Darauf-herum-kauen können sich Steinchen oder Splitter lösen und in die Atemwege gelangen. Nicht unbedingt die bessere Wahl.

Manche Eltern hängen die Kettchen einfach übers Kinderbett oder legen einen größeren Bernstein unter die Matratze. Beides soll die Energie positiv beeinflussen. Na ja, wer weiß. Zwischen Himmel und Erde gibt es so viel. Ob es hilft, findest du am besten selbst heraus.

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Hast du noch eine Frage zu Bernsteinketten beim Baby oder möchtest Erfahrungen teilen? Gern! Schreib uns einfach einen Kommentar!

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 20.07.2023
Dieser Artikel wurde von Christina Fiore geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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