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Einnistungsblutung: Wann kommt sie und wie sieht sie aus?

Einnistungsblutung: Wann kommt sie und wie sieht sie aus?

Zur Einnistungsblutung kommt es, wenn sich eine befruchtete Eizelle in die Gebärmutter einnistet. Aber sie tritt längst nicht bei allen Schwangeren auf. Manche Mediziner zweifeln ihre Existenz sogar an. Wir beantworten dir hier die wichtigsten Fragen zum Zeitpunkt, der Dauer und dem Aussehen der Einnistungsblutung.

Das Wichtigste in Kürze

  • Zum Zeitpunkt der Einnistung könnte eine leichte Blutung auftreten.
  • Ursache sind vermutlich Verletzungen der Blutgefäße in der Gebärmutterschleimhaut.
  • Nur rund 1/3 aller Schwangeren bemerken eine solche Blutung.
  • Die Einnistungsblutung ist hellrot, sehr schwach und dauert meist nur einen Tag.
  • Du musst der Einnistungsblutung keinerlei Bedeutung beimessen. Sie ist unsicheres Schwangerschaftsanzeichen und sagt nichts über die Stabilität der Schwangerschaft aus.

Die Einnistungsblutung: Wann tritt sie auf?

Nach der Befruchtung wandert die Eizelle, genauer gesagt die Blastozyste, durch den Eileiter in die Gebärmutter. Dort gräbt sich dann ein Teil von ihr, der Trophoblast, Stück für Stück in die Gebärmutterschleimhaut ein, bis diese ihn vollständig umschließt. Diesen Vorgang nennt man Einnistung (Nidation). Dabei werden Blutgefäße der Gebärmutterwand beschädigt, was eine leichte Blutung auslösen kann. Daher der Name Einnistungsblutung oder Nidationsblutung.

Der Einnistungsprozess beginnt für gewöhnlich 5 bis 6 Tage nach dem Eisprung und dauert bis zu 6 Tage. Du kannst dir den zeitlichen Ablauf etwa so vorstellen:

ZyklustagVorgang
1Erster Tag der letzten Periode
14Eisprung
14 oder 15Befruchtung der Eizelle
20 bis 26Einnistung der Eizelle

* Wir gehen in diesem Beispiel von einem 28-Tage-Zyklus aus. Je nachdem, wie lang dein persönlicher Zyklus ist und wann genau dein Eisprung stattfindet, können die Zeiträume variieren.

Eine Nidationsblutung tritt also etwa zwischen dem 6. und 12. Tag nach dem Eisprung auf. In der Fachliteratur ist auch vom 23. Tag nach Beginn der letzten Menstruationsblutung die Rede.

Wann war dein Eisprung? Bestimme deine fruchtbaren Tage ganz einfach mit unserem Eisprungrechner!

Wann nach der Einnistungsblutung einen Schwangerschaftstest machen?

Unabhängig vom Auftreten der Einnistungsblutung kannst du ab dem Tag des Ausbleibens der Regel einen Schwangerschaftstest machen. Sein Ergebnis wird zu diesem Zeitpunkt zu 95 Prozent sicher sein. 

Besondere Frühtests können bereits 4 Tage vor dem Ausbleiben der Periode winzige Mengen des Schwangerschaftshormons hCG im Urin nachweisen. Vermutest du, schwanger zu sein, aber der Frühtest zeigt ein negatives Ergebnis, solltest du einige Tage später erneut testen.

Wie lange dauert die Einnistungsblutung?

Eine Blutung, die durch die Einnistung der Eizelle ausgelöst wird, dauert normalerweise nur wenige Stunden. Oft zeigt sie sich nur an einem Tag, maximal an 2 Tagen.

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Wie häufig sind Einnistungsblutungen?

Allermeist handelt es sich um eine sehr geringe Blutmenge, die im Inneren des Körpers verbleibt und nicht nach außen tritt. Nur die wenigsten Frauen bemerken überhaupt etwas von einer solchen Blutung. Je nach Quelle schätzt man, dass sie sich bei einem Drittel, einem Viertel oder auch nur 4 Prozent aller Schwangerschaften zeigt.

Ob eine leichte Blutung in diesem Stadium der Frühschwangerschaft überhaupt auf die Einnistung zurückzuführen ist oder eher einen anderen Grund hat, ist umstritten. Nach bisherigem Wissen sagt die Nidationsblutung auch nichts darüber aus, wie stabil die Schwangerschaft sein wird.

Auf jeden Fall solltest du der Einnistungsblutung nicht allzu viel Bedeutung beimessen. Auch ohne sichtbare Blutung kann es mit der Einnistung geklappt haben. Gleichzeitig können Schmierblutungen auch andere Ursachen haben. Dazu zählen harmlose hormonelle Schwankungen, Kontaktblutungen, Infektionen oder andere Erkrankungen.

Bei ungewöhnlichen Blutungen, verbunden mit Schmerzen, Fieber oder anderen Symptomen, hole dir bitte immer ärztlichen Rat ein!

Wie sieht die Einnistungsblutung aus?

Die Farbe der Einnistungsblutung kann von rosa/hellrot zu hellbraun/braun variieren. Ihre Konsistenz ist meist etwas schleimig, da sich das Blut mit dem Zervixschleim vermischt. 

Die Einnistungsblutung enthält kein Gewebe. Entdeckst du blutiges Gewebe in deinem Slip, handelt es sich vermutlich nicht um die Nidationsblutung. Wahrscheinlicher sind dann eine Zwischenblutung oder die Periodenblutung.

Einnistungsblutung oder Periode? Die Unterschiede

Normalerweise unterscheiden sich beide Blutungen klar voneinander. Zu Beginn besteht jedoch durchaus Verwechslungsgefahr. Wir wissen: Wer sich sehnlichst ein Baby wünscht, der prüft seinen Körper ganz genau auf alle mögliche Schwangerschaftsanzeichen. Deshalb erklären wir dir hier, wie du Einnistungsblutung und Periode eindeutig voneinander unterscheiden kannst.

MerkmalEinnistungsblutungRegelblutung
Intensitätsehr schwachdeutlich stärker
Dauerwenige Stunden, max. 2 Tage3 - 5 Tage
Zeitpunkt6 - 12 Tage nach dem Eisprung14 Tage nach dem Eisprung
Farbehellrot bis braunrot bis dunkelbraun
Schmerzenkeinesehr wahrscheinlich

➤ Intensität

Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist sicher die Intensität der Blutung. Die Einnistungsblutung ist sehr schwach. Sie wird im Verlauf auch nicht stärker. Tampons, Binden oder eine Menstruationstasse sind nicht nötig, allenfalls eine Slipeinlage. Die Periode hingegen ist deutlich stärker. Eine Einnistungsblutung wird niemals so stark wie deine Periode sein. Starke Blutungen, die vor der erwarteten Regel einsetzen, haben andere Ursachen. Bist du unsicher, raten wir dir zum Gang in die gynäkologische Praxis.

➤ Dauer

Während die Einnistungsblutung meist nur an einem Tag auftritt, dauert die Regel normalerweise mindestens 3 Tage.

➤ Zeitpunkt

Die Einnistungsblutung zeigt sich üblicherweise einige Tage vor der erwarteten Periode. Bei unserem Beispiel oben würde sie spätestens am 25. Zyklustag erfolgen. Bei einer Zykluslänge von 28 Tagen würde die Regel erst 4 Tage später einsetzen. 

Achtung, Verwechslungsgefahr: Den Zeitpunkt der Blutung richtig deuten zu können, setzt voraus, dass du das genaue Datum deines Eisprungs kennst. Und dass dein Zyklus sehr regelmäßig ist. Die Periode kommt zwar immer 14 Tage nach dem Eisprung, doch die Anzahl der Tage vor dem Eisprung kann variieren. Ist dein Zyklus verkürzt, kann es früher als vermutet zum Eisprung und zur Regelblutung kommen.

Mit den Methoden der „Natürlichen Familienplanung (NFP)“ lernst du deinen Zyklus besser kennen und bist in der Lage, ihn detailliert auszuwerten. Das steigert deine Chancen, schwanger zu werden.

➤ Farbe

Die Einnistungsblutung ist hell-rötlich, kann sich aber auch in Form eines bräunlichen Ausflusses zeigen. Die Periode hingegen ist überwiegend deutlich rot.

Achtung, Verwechslungsgefahr: Zu Beginn kann die Periode ebenfalls bräunlich erscheinen. Im Laufe der weiteren Stunden und Tage nimmt die Periode aber normalerweise ein deutliches Rot an.

➤ Schmerzen

Die Einnistungsblutung verläuft ohne Schmerzen. Vereinzelt berichten Frauen von einem leichten Ziehen oder Pieksen im Unterleib, etwa zum Zeitpunkt der vermuteten Einnistung. Der sogenannte Einnistungsschmerz ist unter Medizinern jedoch noch umstrittener als die Einnistungsblutung selbst. Während der Periode verspüren hingegen die meisten Frauen leichte bis starke Krämpfe im Unterleib, die bis in den Rücken ausstrahlen können. Weitere Anzeichen wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder depressive Verstimmungen sprechen auch für die Periode.

Eine Kombination aus all diesen Merkmalen macht es dir sicher leicht, die Einnistungsblutung von der Periodenblutung zu unterscheiden.

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Hast du noch Fragen zur Einnistungsblutung? Dann stell sie uns gern unterhalb des Artikels in den Kommentaren.

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 13.12.2022
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Carolin Severin

Carolin ist Mama einer Tochter im Kindergartenalter und leidenschaftliche Familien-Redakteurin. Sie beschäftigt sich schon seit 10 Jahren hauptberuflich mit allem, was (werdende) Eltern interessiert. Bei Babelli versorgt sie euch mit Informationen und News rund ums Thema Schwangerschaft. Dabei ist es ihr besonders wichtig, komplexe medizinische Themen verständlich und sensibel aufzubereiten und dabei möglichst Sorgen und Ängste zu nehmen. Dafür arbeitet sie eng mit unserer Expertin Hebamme Emely Hoppe zusammen.

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