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Darf ich Eis in der Schwangerschaft essen?

Schwangere Frau genießt ein Eis.
Was du über Eis in der Schwangerschaft wissen solltest. / Bild © dark_blade, Adobe Stock

Es ist heiß, die Sonne brennt – jetzt ein erfrischendes Eis! Aber ist Eis in der Schwangerschaft erlaubt? Was gilt es zu beachten, wenn dich der Heißhunger packt? Wir klären dich auf!

Das Wichtigste in Kürze

  • Eis und Schwangerschaft schließen sich nicht aus.
  • Abgepacktes Eis aus dem Supermarkt kannst du bedenkenlos essen – wirf aber einen Blick auf die Zutatenliste.
  • Eis mit rohem Ei, Alkohol und/oder Rohmilch solltest du in der Schwangerschaft meiden.
  • Bei Eis aus der Eisdiele gilt es auf die Zutaten und die Hygienestandards zu achten.
  • Eine gute Alternative: Eis in der Schwangerschaft selbst zubereiten.

Ist Eis in der Schwangerschaft erlaubt?

Gute Nachrichten: Du musst in den nächsten Monaten nicht auf Eis verzichten. Du kannst dir auch in der Schwangerschaft zwischendurch ein Eis gönnen. Allerdings solltest du ein paar Dinge beachten und dir insbesondere folgende Fragen stellen:

  • Welche Zutaten sind im Eis enthalten?
  • Welche Hygienestandards wurden angewandt?

Sowohl die Zutaten als auch die Hygiene sind entscheidende Faktoren dafür, ob du dein Eis in der Schwangerschaft unbeschwert genießen kannst.

Zutaten, die du meiden solltest

Folgende Zutaten sollten nicht im Eis enthalten sein:

  • Rohe Eier
  • Rohmilch
  • Alkohol

Von koffeinhaltigen Eissorten solltest du ebenfalls absehen – zumindest, wenn du täglich Kaffee oder koffeinhaltigen Tee trinkst. Laut aktueller Empfehlung der WHO und der DGE sollten werdende Mütter täglich nicht mehr als 200 mg Koffein in der Schwangerschaft zu sich zu nehmen. Mit 2 oder 3 Tassen Filterkaffee hast du diesen Höchstwert bereits erreicht.

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Hygiene ist das A und O

Eis kann Krankheitserreger wie Salmonellen, Listerien und andere Keime enthalten. Je nach Erreger kann es zu einer Infektion kommen, etwa einer Listeriose oder einer Salmonellose. Dir vergeht gerade der Appetit? Keine Sorge, die Ansteckungsgefahr ist dank der hierzulande hohen hygienischen Standards gering. Dennoch solltest du genau hinschauen, wie das Eis zubereitet und serviert wird. (Dazu gleich mehr.)

Wie viel Eis in der Schwangerschaft ist in Ordnung?

Eiscreme enthält viel Zucker und jede Menge Kalorien. Eine ungesunde, kalorien- und zuckerreiche Ernährung in der Schwangerschaft birgt ein erhöhtes Risiko, an Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken. Du solltest Eis (wie alle Süßspeisen) daher nur gelegentlich essen und nicht täglich auf deinen Speiseplan setzen. In der Schwangerschaft ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung wichtiger denn je. Daher gilt: Eis ja, aber bitte in Maßen!

Ist in der Schwangerschaft Eis aus der Eisdiele erlaubt?

Es spricht grundsätzlich nichts dagegen, wenn du dir dein Eis in der Schwangerschaft in der Eisdiele holst. Allerdings solltest du den Eisverkäufer oder die Eisverkäuferin nach den Zutaten fragen und auf die Hygienestandards achten.

Erkundige dich nach den Zutaten!

Wie bereits erwähnt, solltest du bestimmte Lebensmittel in der Schwangerschaft meiden. Stelle dem Eisverkäufer daher folgende Fragen:

  • Wurde die Milch für die Eisherstellung abgekocht? Bei abgekochter Milch kannst du sicher sein, dass in der Milch enthaltene Keime abgetötet wurden. Rohmilch hingegen könnte Listerien enthalten und eine Listeriose-Infektion hervorrufen. Zur Beruhigung: In Eisdielen gehört abgekochte Milch normalerweise zum Standard. In der professionellen Eisproduktion muss die Milch laut „Speiseeisverordnung“ sogar pasteurisiert sein. Dennoch gilt: Bei Milcheissorten wie Vanilleeis in der Schwangerschaft lieber einmal zu viel nach den Zutaten fragen als einmal zu wenig.
  • Enthält das Eis weder rohes Ei noch Eigelb? In der Schwangerschaft sollte auf Nahrungsmittel mit rohem Ei oder Eigelb verzichtet werden, um das Risiko für eine Salmonelleninfektion zu minimieren. Pasteurisierte Eier sind in Ordnung. Alternativ kannst du auf veganes Eis in der Schwangerschaft zurückgreifen.
  • Ist das Eis alkoholfrei? Bei Sorten wie Eierliköreis ist der Alkoholgehalt offensichtlich. Es gibt jedoch Sorten, in denen man nicht unbedingt Alkohol vermuten würde (etwa Málaga-Eis oder alkoholische Varianten von Amarena-Eis).

Mit Sorbet und Fruchteis oder auch veganem Eis machst du normalerweise nichts falsch. Bei Sorten, die ei-, milch- und alkoholfrei sind, brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Ausnahme: Falls bei dir Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert wurde, solltest du wegen des hohen Zuckeranteils in Fruchteis lieber doch auf Milcheis zurückgreifen. (Dazu gleich mehr.)

Achte auf die hygienischen Zustände in der Eisdiele!

Natürlich kannst du nicht sämtliche Hygienemaßnahmen überprüfen. Du musst dich ein Stück weit darauf verlassen, dass es die Eisverkäufer mit den hygienischen Standards ernst nehmen. Einen guten Hinweis liefert der Umgang mit dem Eisportionierer.

Wird der Eisportionierer regelmäßig unter heißem Wasser abgespült, spricht das für einen guten Hygienestandard. Wird der Eisportionierer hingegen über einen längeren Zeitraum in stehendem Wasser aufbewahrt oder stets mit dem gleichen Tuch abgewischt, ist Vorsicht geboten.

Auch wenn die Kühlung nicht richtig funktioniert und das Eis angetaut ist, solltest du lieber Abstand nehmen. Höre auf dein Bauchgefühl und suche im Zweifelsfall eine andere Eisdiele auf.

Ist industrielles Eis in der Schwangerschaft aus dem Supermarkt die bessere Wahl?

Bei industriellem Eis aus dem Supermarkt brauchst du dir keine Gedanken zu machen. In Deutschland gelten für abgepackte Lebensmittel strenge Hygienestandards. Diese werden regelmäßig überprüft. Zudem enthält industrielles Eis pasteurisierte Zutaten, um eine lange Haltbarkeit zu erzielen. Das Risiko, sich mit Eis aus dem Supermarkt eine Infektion zuzuziehen, ist daher äußerst gering.

Wichtig ist, dass du darauf achtest, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Eis sollte nicht aufgetaut und wieder eingefroren werden, da sich dadurch Keime vermehren könnten. Nimm also eine Kühltasche zum Einkaufen mit und lege das Eis zu Hause direkt in den Gefrierschrank.

Auch hier gilt: Wirf einen Blick auf die Zutatenliste

Einem leckeren Magnum-Eis steht in der Schwangerschaft nichts im Wege. Gleiches gilt für Eiscreme von Mövenpick, Cremissimo, Ben & Jerry's und Co. Zur Sicherheit solltest du aber auch bei industriellem Eis aus dem Supermarkt einen Blick auf die Zutatenliste werfen. Denn auch hier gilt: Nicht bei allen Eissorten ist ein möglicher Alkoholgehalt offensichtlich.

Du liebst Mochi-Eis? Auch gegen ein Mochi-Eis in der Schwangerschaft spricht im Grunde nichts. Es ist normalerweise vegan und laktosefrei, da es traditionell auf Kokosmilchbasis zubereitet wird. Bedenke aber, dass in Mochi-Eis koffeinhaltiges grünes Matcha-Teepulver enthalten sein kann. Also auch hier immer die Zutaten checken.

Darf ich Softeis in der Schwangerschaft essen?

Softeis wird weniger stark gekühlt als industriell hergestelltes Speiseeis und nur bei -6 °C gelagert (zum Vergleich: Speiseeis wird bei -18 °C gelagert). Daher ist das Risiko höher, dass es mit Bakterien und Keimen belastet ist. Das Risiko steigt zudem, da dem Softeis bei der Produktion Luft zugeführt wird, um die cremige Konsistenz zu erzielen. Durch den Lufteinschlag vergrößert sich die Produktoberfläche. Deshalb gilt Softeis als hygienisch anfälliger. Du solltest also in der Schwangerschaft besser auf Softeis verzichten.

Eis und Schwangerschaftsdiabetes – (k)eine gute Idee?

Falls du unter Schwangerschaftsdiabetes leidest, solltest du stark zuckerhaltige Lebensmittel weitestgehend meiden. Sprich mit deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin, ob ein gelegentliches Eis trotz Schwangerschaftsdiabetes erlaubt ist.

Welches Eis bei Schwangerschaftsdiabetes geeignet sein könnte, solltest du in der Eisdiele deines Vertrauens erfragen. Manche Eisdielen haben zuckerreduziertes Eis im Sortiment. Da Fruchteis oft einen hohen Zuckeranteil hat, ist bei Schwangerschaftsdiabetes Milcheis die bessere Wahl. Es sollte natürlich mit abgekochter Milch hergestellt worden sein. Alternativ kannst du dir einen selbstgemachten zuckerfreien* Frozen Jogurt mit Früchten gönnen. Wie du in weniger als fünf Minuten ein leckeres, zuckerfreies Frozen-Joghurt-Eis zubereiten kannst, erfährst du in folgendem Video.

*Unsere Idee statt Süßstoff: eine Dattel oder halbe Banane mitpürieren

Gute Alternative: Eis selber machen

Selbst gemachtes Eis in der Schwangerschaft schmeckt nicht nur lecker, du hast auch die volle Kontrolle über die Zutaten. Außerdem kannst du das Eis genau an deinen Geschmack anpassen und beispielsweise wie im Video oben weniger Zucker hinzufügen. Tolle zuckerreduzierte Rezepte findest du unter anderem auf diabetes-anker.de oder auf breifreibaby.de.

Fazit: Eis und Schwangerschaft schließen sich nicht aus

Du musst auf Eis in der Schwangerschaft nicht grundsätzlich verzichten. Am sichersten fährst du mit Eis aus dem Supermarkt. Wenn die Zutaten und die Hygienestandards stimmen, kannst du dir aber auch in der Schwangerschaft Eis aus der Eisdiele holen. Bedenke aber, dass Eis natürlich viel Zucker und Kalorien enthält. Du solltest es daher wirklich nur gelegentlich genießen.

Tipp: Wassermelone kann in der Schwangerschaft eine erfrischende und gesunde Alternative zu Eis sein.

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 11.06.2024
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.

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