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„Komm, wir gehen Enten füttern.“ Bitte nicht mit Brot!

Enten füttern? Bitte nicht mit Brot, wenn überhaupt!
Brot ist kein gutes Futter für Enten. / Bild ©Max Topchii, Adobe Stock

Warum Enten mit Brot füttern oldschool ist, folgt nun. Keine Sorge, es gibt prima Alternativen, die den Vögeln nicht schaden!

Frühling, Sonne, Entenküken, sind die nicht goldig? Um den kleinen, schnatternden Plüschkugeln etwas Gutes zu tun, schnappen sich viele Familien Brotreste und los geht’s zum Entenfüttern. Auch meine Oma hat mich früher dabei begleitet, leider nicht ihre beste Idee. Mittlerweile weiß ich das und es tut mir beim Zuschauen weh. Warum?

Vogelschutz-Experten warnen: Brot schadet Enten und Gewässern!

Brot ist für Enten, Gänse, Schwäne und andere Wasservögel denkbar ungeeignetes Futter. Jedes Jahr warnen Schutzverbände erneut vor den Auswirkungen. Denn Gebäck enthält neben nitratreichem Getreide Zusatzstoffe wie Zucker und Salz, und es quillt im Magen auf. Je nachdem, wie viel die Vögel fressen, können sie sogar daran sterben. Verendete Tiere sehen wir nicht – Fuchs, Waschbär und Marder schnappen sie sich sehr schnell. Dabei brauchen Enten und Co. unsere „Hilfe“ gar nicht.

Auch für unsere Gewässer sind Brot und Brötchen Gift. Denn die Tiere fressen nicht alles davon. Der Rest sinkt auf den Boden und verschlammt ihn. Nährstoffreiches Gewässer bindet kaum Sauerstoff und der fehlt dann den Fischen und anderen Wasserbewohnern. Das Gewässer kann sogar ganz „kippen“, dann ist kaum noch Leben darin möglich. An Land kann es wegen der Reste zur Rattenplage kommen. Nicht nur unschön, sondern auch ein Gesundheitsrisiko – das wissen wir seit der Pest.

Nun mag jede Familie nur kleine Mengen füttern. Wenn es viele machen, kommt dennoch einiges zusammen.

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Enten brauchen unsere Hilfe nicht

Na klar, Futtersuche kann mühsam sein und Tiere freuen sich, wenn sie sich für energiereiche Nahrung nicht groß anstrengen müssen. Wir Menschen kennen das, wer von uns liebt keine Schokolade? Immerhin ist im Brot leichtverdauliches Getreide, Zusatzstoffe darin schmecken die Vögel ja nicht.  

Das Problem: Vögel gewöhnen sich so sehr an die Fütterungen, dass sie kaum noch natürliche Nahrung aufnehmen. Dadurch fehlen ihnen wichtige Nährstoffe. Würden wir Menschen nicht füttern, gäbe es auch keine hungrigen Vogelscharen, die auftauchen, sobald irgendwo eine Tüte knistert. 

Es gibt Alternativen

Bricht es dir das Herz, dass du oder dein Kind keine Enten mehr füttern dürfen? Nicht verzweifeln, Hilfe naht.

Was viele nicht wissen: Enten fressen bunt. Es muss also gar kein Getreide sein, und wenn, dann nur ganze Körner oder Haferflocken. Wasservögel mögen auch klein geschnittenen Salat, schnabelgerechte Apfelstückchen, Trauben-Viertel, Bananenstückchen oder ohne Salz gekochte Kartoffeln. Aber bitte nur wenig, damit nichts liegenbleibt – wenn überhaupt. Bedenke immer, dass Enten in der Natur auch ohne uns Menschen zu jeder Jahreszeit genug Futter finden. 

In Entenkot stecken übrigens Zerkarien und die können in der Badesaison auch für Menschen ein Problem werden. Deshalb solltest du, wenn überhaupt, nie an Badestellen füttern.

Vorsicht: Entenfüttern ist mancherorts ganz verboten

Weil Entenfüttern mehr schadet als nützt, und es vielfach übertrieben wird, ist es in manchen Gemeinden ordnungswidrig. Wer es dann trotzdem tut, kann mit einem Bußgeld von bis zu 1000 Euro belegt werden. Dabei spielt dann keine Rolle, ob es sich um Brot oder anderes liebevoll geschnippeltes Entenfutter handelt. Also noch ein Grund, Traditionen gelegentlich zu hinterfragen.

Jetzt brauchst du neue Ideen, wie du die Zeit mit den Kindern besonders schön verbringen kannst? Da haben wir etwas für dich:

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Quellen

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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