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U5 Untersuchung: Zeitpunkt, Ablauf & alle wichtigen Infos

U5 Untersuchung
Bei der U5 Untersuchung steht u.a. die Körperbeherrschung im Fokus. / Bild © capifrutta, Adobe Stock

Die U5 Untersuchung findet zwischen dem sechsten und siebten Lebensmonat statt. Der Kinderarzt oder die Kinderärztin überprüft, ob dein Baby körperlich und geistig altersgerecht entwickelt ist. Wir erklären dir alles, was du über die U5 wissen solltest!

Die U5 Untersuchung auf einen Blick

  • Zeitpunkt: zwischen dem sechsten und siebten Lebensmonat
  • Wesentliche Inhalte der Untersuchung: Ermittlung der Körperwerte; Überprüfung des allgemeinen Gesundheitszustands sowie der altersgerechten körperlichen und geistigen Entwicklung; Check der Grob- und Feinmotorik, des Seh- und Hörverhaltens und der Sprachentwicklung.
  • Medikation: eventuell Impfungen
  • Sonstiges: Überprüfung des Impfstatus und ausführliche Impfberatung. Aufklärung über Vitamin-D- und Fluorid-Prophylaxe. Beratung zu Themen wie Stillen und Beikost, Schlafverhalten, Mundhygiene und zur zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchung. Aufklärung über Maßnahmen zur Vorbeugung des plötzlichen Kindstodes und zur Unfallverhütung. Informationen zu Hilfsangeboten für Eltern.
  • Benötigte Unterlagen: Krankenversicherungskarte des Kindes, gelbes Untersuchungsheft, Impfausweis

Was ist die U5 Untersuchung?

Bei der U5 handelt es sich um die fünfte von insgesamt 12 Vorsorgeuntersuchungen, die bei Kindern durchgeführt werden. Sie wird auch als fünfte pädiatrische Vorsorgeuntersuchung bezeichnet und bildet die vorletzte von insgesamt sechs Untersuchungen, die im ersten Lebensjahr stattfinden.

Wozu dient die U5 Untersuchung?

Bei dieser fünften Vorsorgeuntersuchung überprüft der Kinderarzt oder die Kinderärztin mithilfe von verschiedenen Tests, ob sich dein Baby körperlich und geistig altersgerecht entwickelt. Die U5 dient dazu, Hinweise auf mögliche Entwicklungsverzögerungen oder -risiken frühzeitig zu erkennen.

Wann findet die U5 statt und wer führt sie durch?

Die U5 Untersuchung findet im sechsten bis siebten Lebensmonat durch euren Kinderarzt oder eure Kinderärztin statt. In der Kinderarztpraxis wird überprüft, wie sich dein Kind seit der letzten U-Untersuchung entwickelt hat.

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Was wird bei der U5 gemacht?

Die U5 Untersuchung beinhaltet eine Anamnese, eine körperliche Untersuchung und eine ausführliche Beratung zu verschiedenen Themen rund um die Gesundheit deines Babys. Außerdem kannst du konkrete Fragen stellen und deine Sorgen loswerden. Weiterhin wird der Impfstatus deines Kindes überprüft.

1. Anamnese

Bei der U5 wird dir der Kinderarzt Fragen zum Trink-, Schlaf- und Schreiverhalten deines Babys stellen. Auch die Verdauung wird im Rahmen der U5-Anamnese besprochen. Weiterhin sind Fragen zum Sozialverhalten deines Kindes von Interesse. Du wirst beispielsweise gefragt, ob dein Baby Blickkontakt aufnimmt und interagieren möchte. Ziel ist es, mögliche Auffälligkeiten bei der Entwicklung möglichst früh zu erkennen.

2. Körperliche Untersuchung des Babys

Der Kinderarzt oder die Kinderärztin macht sich ein Bild vom Allgemeinzustand deines Babys. Im Fokus der Untersuchung steht die Überprüfung der altersgerechten körperlichen und geistigen Entwicklung.

Ermittlung der Körperwerte

Wie bei allen U-Untersuchungen seit der Geburt werden auch bei der U5 zunächst das Gewicht, die Körpergröße und der Kopfumfang deines Kindes bestimmt. Die Daten werden im gelben Untersuchungsheft dokumentiert.

Untersuchung auf Entwicklungsauffälligkeiten

Zu Beginn der U5 Untersuchung hört der Arzt oder die Ärztin Herz, Lunge und Darm deines Säuglings ab. Sämtliche Körperfunktionen und Reflexe werden überprüft. Auch die Fontanellen werden abgetastet. Die Knochenlücke am Kopf sollte weiterhin geöffnet sein, da sich das Gehirn deines Kindes noch im Wachstum befindet.

Im Mittelpunkt der U5 Untersuchung stehen jedoch die Motorik und die Beweglichkeit. Der Kinderarzt oder die Kinderärztin macht sich ein Bild von der Körperbeherrschung deines Babys. Es wird unter anderem getestet:

  • ob es sich in Bauchlage auf seine Arme abstützen kann
  • ob es in der Lage ist, sich hochzuziehen, wenn man es an zwei Fingern festhält
  • ob es sein Köpfchen im Sitzen stabil halten kann
  • ob es die Füße gegen den Boden stemmt, wenn es über die Untersuchungsliege gehalten wird.

Auch die Hand-Augen- und die Mund-Hand-Koordination werden überprüft. Der Arzt oder die Ärztin testet spielerisch, ob dein Baby gezielt nach einem Gegenstand greifen kann und ob es ihn zum Mund führt. Mithilfe eines Lichtstrahls und eines Augenspiegels wird außerdem festgestellt, ob dein Kind möglicherweise schielt oder ob Fehlsichtigkeiten vorliegen. Auf Wunsch kann ein sogenanntes Amblyopie-Screening durchgeführt werden. Hierbei kommt ein spezielles Gerät zum Einsatz, das eine Fehlsichtigkeit frühzeitig erkennen kann. Das Screening dauert nur wenige Sekunden und erfolgt kontaktlos und ohne Augentropfen. Nicht alle Krankenkassen übernehmen die Kosten.

Neben der Sehentwicklung steht auch das Hörvermögen im Fokus. Es wird getestet, ob dein Säugling auf Geräusche reagiert. Einen weiteren Schwerpunkt der U5 bildet die Interaktion zwischen Eltern und Kind. Arzt oder Ärztin beobachten, ob dein Baby mit dir, seiner Bezugsperson, „kommuniziert“, ob es Laute und ein Lächeln zeigt. Anhand dieser Interaktion lassen sich beispielsweise Schlüsse auf die Sprachentwicklung ziehen. Auffälligkeiten werden – wie bei allen U-Untersuchungen – im gelben Untersuchungsheft dokumentiert.

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3. Aufklärung und Beratung

Die U5 Untersuchung beinhaltet, wie alle U-Untersuchungen, eine Beratung. Der Kinderarzt oder die Kinderärztin wird dich zu wichtigen Themen wie Ernährung, Beikoststart und Verdauung beraten. Außerdem wirst du über Maßnahmen zur Unfallverhütung aufgeklärt und erhältst Tipps, wie du den Haushalt kindersicher gestalten kannst. Denn Kinder in diesem Alter sind bereits sehr aktiv. Weiterhin erklärt man dir, wie du die Sprachentwicklung deines Babys fördern kannst. Auch der UV-Schutz wird möglicherweise besprochen, ebenso wie die Mundhygiene. Denn im sechsten Lebensmonat beginnen oft die ersten Zähnchen durchzubrechen. In der Kinderarztpraxis wird man dich auch über die zahnärztliche Früherkennungsuntersuchung informieren.

Falls du konkrete Fragen zum Umgang mit deinem Baby haben solltest, kannst du diese Fragen stellen. Dein Baby schreit viel? Dein Baby schläft nicht? Bei der U5 Untersuchung hast du die Möglichkeit, solche Dinge anzusprechen. Der Arzt oder die Ärztin kann dir wertvolle Tipps geben. Bei Bedarf kann man dir auch regionale Hilfsangebote für Eltern aufzeigen. Scheue dich nicht, deine Beobachtungen und Sorgen in den U-Untersuchungen anzusprechen.

Wichtig: Jedes Baby ist anders!

Sollte dein Baby bei der U5 Untersuchung nicht alle Übungen „schaffen“, bedeutet das keinesfalls gleich, dass eine Entwicklungsverzögerung oder -störung vorliegt. Alle Kinder entwickeln sich in ihrem eigenen Tempo. Meist gleichen sich Differenzen innerhalb weniger Wochen wieder aus.

4. Medikation und Impfung

Bei der U5 Untersuchung wird man dich erneut zur Rachitis- und Kariesprophylaxe durch Vitamin D und Fluorid beraten. Außerdem stehen möglicherweise Impfungen an.

Vitamin D

Die Vitamin-D-Gabe wird in den ersten 12 bis 18 Lebensmonaten (bis zum zweiten erlebten Frühsommer) empfohlen. Denn Säuglinge sind noch nicht in der Lage, genügend körpereigenes Vitamin D zu produzieren. Auch die Muttermilch genügt nicht, um den Bedarf zu decken. Ein Vitamin-D-Mangel kann zur Knochenerkrankung Rachitis führen.

Fluorid

Fluorid macht die Zähne widerstandsfähiger gegen Kariesbakterien. Kinderärzte raten daher in den ersten Lebensmonaten zu einer Kariesprophylaxe durch Fluorid. Etwa so lange, bis die Zähne mit fluoridhaltiger Kinderzahnpasta geputzt werden können. Vitamin D und Fluorid sind als Kombipräparate erhältlich.

Impfung

Bei der U5 wird auch der Impfstatus deines Säuglings überprüft. Möglicherweise fehlende Schutzimpfungen können nun nachgeholt werden. Auch Wiederholungsimpfungen (etwa die Sechsfachimpfung gegen Diphtherie, Tetanus, Haemophilus Influenzae (Hib), Hepatitis B, Kinderlähmung und Keuchhusten oder die Schutzimpfung gegen Pneumokokken) sind bei der U5 möglich. Eine Übersicht über die offiziellen Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Kinder von 0 bis 12 Jahren findest du hier: Themenportal der BZgA

Gut zu wissen: Nicht alle Kinderärzte und Kinderärztinnen impfen bei den U-Untersuchungen. Sie möchten verhindern, dass das Kind die Vorsorgeuntersuchungen mit etwas „Schmerzhaftem“ in Verbindung bringt. Es kann somit sein, dass du für die Impfungen separate Termine benötigst.

Wie lange dauert die U5 Untersuchung?

Du solltest etwa 30 Minuten für die Untersuchung einplanen. Die exakte Dauer hängt allerdings davon ab, wie viel Zeit man sich in der Kinderarztpraxis für die Untersuchung nimmt, wie viele Fragen dir auf der Seele brennen und wie intensiv die ärztliche Beratung ist.

Falls dein Kind nach der Untersuchung sehr unruhig sein sollte, besteht in den meisten Kinderarztpraxen die Möglichkeit, das Baby im Untersuchungs- oder einem Nebenraum zu stillen oder ihm ein Fläschchen zu geben. Plane auch hierfür etwas Zeit ein.

Was brauche ich für die U5 Untersuchung?

Du benötigst das gelbe Untersuchungsheft, die Krankenversicherungskarte und den Impfausweis deines Kindes.

Wer bezahlt die U5?

Die Kosten für alle U-Untersuchung werden von der Krankenkasse getragen. Es sei denn, sie finden nicht im erforderlichen Zeitraum statt. Falls du zu spät in der kinderärztlichen Praxis vorstellig wirst, musst du möglicherweise selbst dafür aufkommen. Die U5 Untersuchung sollte spätestens bis zum achten Lebensmonat erfolgt sein.

Wie geht es weiter?

Im Alter von 10 bis 12 Monaten steht die nächste große Vorsorgeuntersuchung an: die U6. Auch bei dieser letzten Untersuchung im ersten Lebensjahr steht die altersgerechte körperliche und geistige Entwicklung im Mittelpunkt. Sie dient der Früherkennung von Entwicklungsverzögerungen.

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 18.06.2023
Dieser Artikel wurde von Dr. med. Susanne Schaller geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.

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