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Dem Baby zuliebe: Handykonsum verringern in 3 Schritten

Dem Baby zuliebe: Handykonsum verringern in 3 Schritten
Wie lässt sich der Handykonsum wirklich realistisch verringern, um bewusster beim Baby sein zu können? / Bild © Mariia Korneeva, Adobe Stock

Wenn du deinen Handykonsum dem Baby zuliebe wirklich verringern willst, bekommst du hier 3 Tipps, die wirklich realistisch sind!

Das Smartphone ist längst kein kleiner Alltagshelfer mehr, es enthält mittlerweile beinahe unser ganzes Leben. Und seien wir mal ehrlich …

Me-Time = Handy-Zeit?

Dein Baby hat dich den ganzen Tag auf Trab gehalten, du bist gefühlt zu nichts gekommen, hast nebenbei noch Haushalt und anderen Kram erledigt und nun …

  • spielt das Baby neben dir selig im Sandkasten.
  • sieht es sich auf dem Wohnzimmerteppich ein Bilderbuch an.
  • ist es allmählich dabei, selig einzuschlafen.

Jetzt hast du – vermutlich zum ersten Mal heute – etwas Zeit für dich. Da macht das Daddeln und endlose Verlieren in Reels, Fotos, Nachrichten, Videos und Co. gleich doppelt so viel Spaß. Wie gut können gerade Eltern diesen Moment nachvollziehen. 

Neben dem positiven Effekt von „einfach mal abschalten, kann mitunter aber auch das hier bei deinem Baby ankommen …

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Handykonsum: Was das Baby sieht

Letztlich gilt deine Aufmerksamkeit und Zeit dem Handy und nicht deinem Kind, dass in diesem Moment …

  • etwas Aufregendes im Sandkasten entdeckt hat, was es dir über seine Signale zeigen möchte.
  • etwas im Bilderbuch sieht, auf das es deutet und dann fragend zu dir blickt.
  • beinahe eingeschlafen ist, aber noch mal kurz die Augen öffnet, um zu sehen, ob du noch da bist.

Es ist gelegentlich kein Problem, wenn dein Blick dann beim Handy und nicht beim Kind ist, denn schließlich bist du auch nur ein Mensch und hast Bedürfnisse. Und ja, dein Baby darf auch lernen, dass du etwas via Telefon absprechen musst oder dich mit anderen Menschen austauscht. 

Falls das jedoch öfter vorkommt, gibt es Risiken für dich und dein Kind, die du unbedingt ernst nehmen solltest …

4 Risiken, die du wirklich ernst nehmen solltest

  1. Das wiederholte „Aufs Handy starren“ kann die Qualität eurer Eltern-Kind-Bindung beeinflussen. Wenn du nur noch selten emotional mit dem Baby verbunden bist, verpasst du möglicherweise wichtige Momente, um dich ihm aufrichtig zuzuwenden oder um zu signalisieren, dass du für seine Bedürfnisse da bist. Das kann sogar so weit gehen, dass das Baby glaubt: „Das Handy ist wichtiger als meine Bedürfnisse und ich.“
  2. Es nimmt diese Gegebenheiten, die du ihm dadurch (unbewusst) vorlebst, als innere Überzeugungen auf, was eben auch sein späteres Vertrauen in seine Umwelt, in andere Menschen und – am schlimmsten – in sich selbst verringern kann.
  3. Obendrein kann sich das Ganze negativ auf die Sprachentwicklung deines Babys auswirken, weil ihr weniger oder nur noch verkürzt miteinander kommuniziert. 
  4. Da dein Kind dich in manchen Situationen möglicherweise spiegelt oder nachahmt, kann es gut sein, dass es selbst nach seinem Spielhandy schreit oder aber täglich den Kontakt zu Tablet, PC und Co. sucht. 
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Um diese potenziellen negativen Auswirkungen zu vermeiden, ist es wichtig, dass du bewusst Zeit ohne Handy verbringst, um dich rundum auf die Interaktion mit deinem Baby zu konzentrieren. Wir sind uns sicher, dass du diese Empfehlung mit Sicherheit schon etliche Male irgendwo gelesen oder gehört hast. 

Daher bekommst du nun 3 ultimative Tipps, die dir bei der Umsetzung wirklich helfen!

Unsere 3 ultimativen Tipps!

1.Offline is the new luxury

In der Zeit, in der du an deinem Handy bist, verpasst du etwas anderes. Punkt. Versteh uns nicht falsch, wir wollen nicht deine „Fear of missing out“ (kurz: Fomo, übersetzt: Die Angst, etwas zu verpassen) verstärken. 

Vielmehr geht es darum, sich bewusst zu machen, wie viel man auf einen kleinen Bildschirm starrt, statt dort zu sein, wo das Leben wirklich stattfindet: draußen in der Welt, mit angehobenem Kopf und offenen Augen. 

Die Frage, die du dir deshalb gern selbst stellen und auch nur selbst für dich beantworten kannst, ist: „Wie viel Lebenszeit möchte ich damit verbringen, auf ein kleines Gerät in meiner Hand zu starren? Und was kann ich schon heute aktiv verändern, um dieses Ziel zu erreichen?“

Wir haben etwa diese Ideen für dich: 

  • Zeit-Tracker: In den meisten Smartphones gibt es einen Tracker, der deine Bildschirmzeit pro Tag erfasst. Hier kannst du auch die Benutzung einzelner Apps auf etwa 20 Minuten pro Tag limitieren. Damit gehst du einen ersten, sanften Schritt in eine Veränderung, die dich nicht direkt überfordert und die du dadurch auch einfacher beibehalten kannst.
  • Notfall-Handy: Besorge dir ein älteres Handymodell, dass absolut keine Smartphone-Funktionen hat. Nimm dieses Gerät (statt deines Smartphones) mit, wenn du unterwegs bist. So bist du im Notfall immer erreichbar oder kannst dich mitteilen, kommst aber nicht in Versuchung, wahllos zu daddeln.
  • Arbeitshandy: Wenn du darauf angewiesen bist, von unterwegs zu arbeiten oder erreichbar zu sein für deinen Arbeitgeber, ist ein Arbeitshandy Gold wert! Falls du noch keines hast, kannst du ihn gezielt darauf ansprechen. 
  • Bewusste offline-Zeiten: Lebe das Motto „Offline is the new luxury“ (auf Deutsch: Offline sein ist der neue Luxus): Lege dafür zunächst ein bis zwei Abende in der Woche ein, in denen du das Handy nach 19 Uhr nicht mehr in die Hand nimmst. Vielleicht kannst du das auf einen handyfreien Tag pro Woche ausweiten. Stelle das Handy an diesem Tag bewusst aus. Schau, was passiert und wie du deine handyfreie Zeit mit Baby anders füllen, gestalten und genießen kannst. Obendrein wirst du es ganz anders wertschätzen, wenn du das Handy dann wieder anstellen und dich damit bewusster befassen kannst. 

Hier gilt: Kontinuität ist häufig viel wertvoller als ein „von 0 auf 100”-Denken. Sicher, um etwas zu verändern, musst du deine Komfortzone verlassen. Allerdings darfst du hier in kleinen Schritten vorgehen. Das wird deinen Handykonsum viel eher und vor allem nachhaltiger verringern können. 

2. Wie viel ist dir deine Zeit (alleine und mit Baby) wert?

Zeit ist das kostbarste Gut, was wir als Menschen besitzen. Unsere Lebenszeit auf diesem Planeten ist begrenzt. Selten hört man Sterbende sagen: „Hätte ich doch mal mehr Zeit mit meinem Handy verbracht.“

Wenn du dir bewusst machst, dass wir auf einem großen Ball in der Unendlichkeit des Universums sitzen und dein Leben rein theoretisch schon morgen vorbei sein könnte, relativiert das so einiges. 

Mit diesem Bewusstsein im Hinterkopf darfst du dich immer mal wieder fragen: Was ist dir deine Lebenszeit wert? Womit möchtest du sie füllen? Was ist dir wirklich wichtig?

Und diese Frage darfst du dir sowohl für die Momente stellen, in denen du mit dir alleine bist – etwa wenn das Baby schläft oder von der anderen Bindungsperson beaufsichtigt wird –, als auch in den Augenblicken, in denen ihr zusammen seid.

3. Stress anders abbauen

Häufig daddeln wir in den Momenten, in denen wir uns einfach mal berieseln lassen wollen. Der tiefe Wunsch dahinter: Einfach mal an nichts denken müssen.

Wir haben hier 10 praktisch erprobte Dinge, die zum selben Abschalt-Effekt führen, wie das Herumspielen am Handy:

  • 10 tiefe, bewusste Atemzüge nehmen.
  • Einen Mini-Spaziergang von 9 Minuten machen. 
  • 8 Minuten nutzen, um dir in Ruhe einen Kaffee, Tee oder ein Kaltgetränk zu machen. 
  • Dieses Getränk in den kommenden 7 Minuten mal so richtig genießen: Versuche, beim Schlucken bewusst zu schmecken und die Augen zu schließen. 
  • Eine 6-Minuten-Meditation machen, wie etwa diese hier, von Ohrinsel-shop.de.
  • Das Fenster öffnen und 5 Minuten den Blick schweifen lassen.
  • Dich im Raum umsehen und überlegen, was deine 4 Lieblings-Gegenstände hier sind und warum. Selbstbegegnung ist ein wundervolles Tool, das ganz nebenbei dein Selbstbewusstsein stärkt. 
  • Die Augen schließen und beobachten, was die ersten 3 Gedanken sind, die dir jetzt gerade kommen. 
  • 2 Seiten in einem Buch lesen. 
  • Dir selbst 1 lange Selbstumarmung schenken. Denn der Mensch, mit dem du in deinem Leben die meiste Zeit verbringen wirst, bist du selbst. 

Für weitere Me-Time-Ideen in der Babyzeit, schau doch gern mal in unserem Artikel zum Thema vorbei: 

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Fazit

Um deinen Handykonsum vor deinem Baby zu verringern, gibt es viele kleine Schritte und Tipps, die dich nachhaltig und sinnvoll zum Ziel führen. 

Bei all dem Bewusstsein darfst du dir jeden Tag aufs neue klarmachen: Diese gemeinsame Zeit mit deinem Baby geht unglaublich schnell vorbei. Sie ist das Wertvollste, was es gibt. Nimm sie nicht als selbstverständlich an und schütze sie voller Demut, Dankbarkeit und Liebe, mit allem, was dir möglich ist. 

Quellen

  • Davies, Uzodike, van Loon, Wirth (2022). Das Montessori Baby. Geborgen und mit offenen Sinnen ins Leben starten. Weinheim: Verlagsgruppe Beltz.
  • Largo, Remo H. (2016). Babyjahre. Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren (18. Auflage). München/Berlin: Piper Verlag GmbH.
  • YouTube.com (2024): Ohrinsel-Meditationen: Schnelle Entspannung. 6 Minuten-Meditation bei Stresshttps://www.youtube.com/watch?v=I1IeNadUHBw. (abgerufen am 28.02.2024).

✔ Inhaltlich geprüft am 29.03.2024
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Leonie Illerhues

Leonie war nach ihrem Studium der Heilpädagogik lange im Schulhort-, Kita- und Krippenbereich tätig. Erziehungs- und Entwicklungsthemen im Baby- und Kleinkindalter sind deshalb ihr Steckenpferd. Seit 2022 ergänzt Leonie unser Team mit diesem Schwerpunkt.

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