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Vitamin D bei Babys: Wie viel und was muss ich beachten?

Vitamin-D für Babys

Babys haben ein erhöhtes Risiko für Vitamin-D-Mangel. Daher empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Babys zusätzlich mit Vitamin D zu versorgen. Aber wie viel Vitamin D sollten Babys erhalten? Was gilt es zu beachten? Und gibt es Vitamin D eigentlich auf Rezept? Wir erklären dir alles, was du über die Vitamin-D-Gabe bei Babys wissen musst!

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Mangel an Vitamin D kann bei Babys zu schweren Krankheiten führen (etwa Rachitis).
  • Die DGKJ empfiehlt, alle Babys mit Vitamin D zu versorgen.
  • Vitamin D kann in Tabletten- oder Flüssigform gegeben werden.
  • Die richtige Dosierung beträgt 400 bis 500 I.E. täglich.
  • Nebenwirkungen sind normalerweise nicht zu befürchten.
  • Eine Überdosierung ist erst bei sehr hohen Dosen möglich.

Was ist Vitamin D und wofür ist es wichtig?

Vitamin D ist für verschiedene Vorgänge im Babykörper zuständig. Es trägt unter anderem zur Stärkung des Immunsystems und der Muskulatur bei. In erster Linie ist es bei Babys jedoch für die Knochengesundheit wichtig. Ohne ausreichend Vitamin D können die Knochen deines Babys keine Mineralstoffe aus dem Blut in die Knochensubstanz einbauen. Sie bleiben weich und verformen sich. Dein Baby erkrankt an Rachitis.

Zu den schwerwiegenden Folgen einer Rachitis gehören:

  • Knochenerweichung
  • Bildung von starken O- oder X-Beinen
  • Krampfanfälle der Muskeln
  • verspäteter Zahndurchbruch
  • geschwächte Bauchmuskulatur
  • geschwollene Gelenke
  • allgemeine motorische Entwicklungsverzögerungen.

Darüber hinaus führt ein Mangel an Vitamin D zu einer erhöhten Infektanfälligkeit. Auch die Muskelkraft kann vermindert sein.

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Weshalb besteht bei Babys ein erhöhtes Risiko für Vitamin-D-Mangel?

Der Körper deckt den größten Teil seines Vitamin-D-Bedarfs (80 bis 90%) durch Eigenproduktion ab. Hierzu benötigt er Sonnenlicht. Bekommt die Haut zu wenig Sonnenlicht ab, entsteht ein Vitamin-D-Mangel.

Sonnenlicht ist für die körpereigene Vitamin-D-Produktion also enorm wichtig. Nur herrscht in unseren Breitengraden besonders von Ende Oktober bis Ende April ein Mangel an UV Lichteinstrahlung. Der Körper produziert somit zu wenig körpereigenes Vitamin D. Erwachsene können dies ausgleichen und im Sommer genügend Sonne „tanken“. Babys nicht. Die zarte Haut deines Babys solltest du nämlich nicht der direkten Sonnenstrahlung aussetzen. Schon gar nicht, ohne die Haut mit einer Sonnenschutzcreme mit sehr hohem Lichtschutzfaktor vor Schäden zu schützen. Dadurch ist das Risiko für einen Vitamin D Mangel bei Babys höher als bei Erwachsenen.

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Erwachsene, die das Sonnenlicht meiden, haben die Möglichkeit Vitamin D teilweise auch über die Ernährung zuzuführen. In fettreichem Seefisch wie Hering, Lachs oder Makrele ist Vitamin D enthalten. Babys essen häufig nur wenig Fisch, obwohl er wichtig ist. Und Muttermilch enthält nur wenig Vitamin D. Auch Beikost genügt als alleinige Vitamin-D-Quelle nicht.

Babys können also weder über die Haut Sonnenlicht „tanken“ noch über die Ernährung für einen Ausgleich sorgen. Daher haben sie ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-D-Mangel. Und ein Mangel an Vitamin D kann schwerwiegende Folgen für die Entwicklung haben.

Wie viel Vitamin D brauchen Babys?

Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. empfiehlt bei Babys eine Vitamin-D3-Supplementierung in Höhe von 400 bis 500 I.E. (Internationale Einheiten) pro Tag. Babys sollten also täglich Vitamin D erhalten – unabhängig davon, ob sie gestillt werden oder nicht.

Für Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1.500g gelten andere Empfehlungen. Sie sollten in den ersten Lebensmonaten täglich 800 bis 1000 I.E. Vitamin D erhalten.

Wie viele Monate sollten Eltern Vitamin-D-Gabe geben?

Alle Babys sollten laut DGKJ ab dem Ende der ersten Lebenswoche bis zum zweiten erlebten Sommer täglich Vitamin D erhalten. Über die exakte Dauer der Vitamin-D-Supplementierung entscheidet also der Geburtsmonat. Wenn dein Baby im Winter geboren ist, sollte es Vitamin D mindestens bis zum April des Folgejahres erhalten.

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Wie kannst du Vitamin D zuführen?

Vitamin D ist in Flüssig- oder Tablettenform erhältlich. Flüssig ist Vitamin D am einfachsten mit einem Löffel zu verabreichen. Viele Eltern bevorzugen daher die Flüssiganwendung. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ) rät jedoch zu Tabletten. Denn: Die Tropfen könnten je nach Raumtemperatur in der Größe variieren und möglicherweise zu viel Vitamin D enthalten. Außerdem könne es passieren, dass Eltern ihrem Kind aus Versehen zwei anstatt einen Tropfen Vitamin D verabreichen.

Neben den möglichen Dosierungsproblemen spricht noch ein weiterer Grund für die Tablettenform. Babys benötigen Fluorid zur Kariesprävention. Und Vitamin D Tabletten sind in Kombination mit Fluorid erhältlich – die Tropfen nicht.

Solange Babys keine Zähne haben und keine fluoridhaltige Zahnpasta zum Einsatz kommt, werden daher Vitamin D+Fluorid Kombipräparate in Tablettenform empfohlen. Auch sie können aber in flüssiger Form verabreicht werden. Du kannst sie ganz leicht in Muttermilch, Tee oder Wasser auflösen und mit dem Löffel füttern.

Kannst du Vitamin D überdosieren?

Auf natürliche Weise (Sonnenlicht, Nahrung) ist eine Überdosierung nicht möglich. Der Körper passt seine Vitamin-D-Produktion an. Bei der „unnatürlichen“ Einnahme von Vitamin-D-Präparaten kann es jedoch zu einer Überdosierung kommen. Daher sollte die sichere Grenze der täglichen zusätzlichen Vitamin-D-Zufuhr bei Kindern (500 I.E.) nicht überschritten werden.

Eine längere und starke Überdosierung könnte laut BVKJ schwere gesundheitliche Beschwerden auslösen: Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen – bis hin zu Nierenversagen.

Wenn du dich an die üblichen Dosierungen hältst, hat Vitamin D jedoch keine Nebenwirkungen.

Gibt es Vitamin D auf Rezept?

Kinderärzte können Vitamin D auf Rezept verordnen. Dann übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Du kannst die Präparate aber auch ohne Rezept in der Apotheke kaufen. Auch online sind einige Vitamin-D-Präparate erhältlich. Du solltest aber immer mit deinem Kinderarzt besprechen, welches Präparat er befürwortet. Viele Kinderärzte empfehlen beispielsweise D-Fluoretten 500 I.E., ein Kombipräparat mit Vitamin D und Fluorid. Dein Kinderarzt wird dich beraten.

Fazit

Eine gute Vitamin-D-Versorgung beugt Rachitis vor. Außerdem senkt sie das Risiko für verschiedene andere Erkrankungen. Bevor du deinem Schatz Vitamin D gibst, solltest du mit einem Kinderarzt sprechen. Er kann dir sagen, in welcher Dosierung ein Vitamin-D-Präparat im Falle deines Babys sinnvoll ist.

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Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 19.07.2023
Dieser Artikel wurde von Dr. med. Susanne Schaller geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.

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