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Mutterbänder: Ab wann ziehen sie und was hilft?

Mutterbänder

Wenn es an einem anstrengenden Tag zu Beginn der Schwangerschaft im Unterleib kräftig zieht, wissen viele Frauen: Das sind meine Mutterbänder. Doch warum ist das so? Und was hilft gegen die Schmerzen? Wann solltet ihr vielleicht doch besser mit eurem Arzt oder eurer Hebamme Rücksprache halten? Wir klären auf. 

Das Wichtigste in Kürze

  • Mutterbandschmerzen sind ungefährlich: Sie zeigen, dass dein Baby wächst.
  • Das Ziehen kann die ganze Schwangerschaft über immer wieder spürbar sein.
  • Gewöhne dir an, dich zu entspannen und eine Ruhepause einzulegen, wenn die Dehnungsschmerzen bei dir auftreten
  • Sollte dir das Ziehen zu unangenehm werden oder dich doch beunruhigen, zögere nicht deinen Arzt oder deine Hebamme zu kontaktieren. Sie können die Ursache der Schmerzen klären und Mutterbandschmerzen etwa von Frühwehen abgrenzen.

Ab wann dehnen sich die Mutterbänder?

Bereits in der Frühschwangerschaft beginnen sich deine Mutterbänder zu dehnen. Denn deine Gebärmutter fängt an zu wachsen – und damit auch alle mit ihr verbundenen Strukturen. Mutterbandschmerzen zählen somit auch zu den frühen Anzeichen einer Schwangerschaft. 

Wenn dein Baby im zweiten Drittel der Schwangerschaft, also ab etwa der 16. Schwangerschaftswoche, einen Wachstumsschub hinlegt, werden auch deine Mutterbänder extrem beansprucht. Denn sie müssen Uterus und Baby trotz zunehmender Größe und wachsendem Gewicht weiter in der optimalen Position halten. Ab der 24. Schwangerschaftswoche lässt das Ziehen dann bei vielen Frauen wieder nach.

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Wenn du Zwillinge erwartest, wächst deine Gebärmutter schneller. Auch die Dehnungsschmerzen werden sich dann früher bemerkbar machen.

Wie fühlen sich Mutterbandschmerzen an?

Wie stark eine Schwangere die zunehmende Dehnung der Mutterbänder spürt, ist individuell unterschiedlich. Manche spüren das Ziehen im Unterleib deshalb im ersten Trimester, andere erst später. Im letzten Trimester können Mutterbandschmerzen in seltenen Fällen auch mal häufiger auftreten. Während es für die einen eher menstruationsähnliche Schmerzen sind, die einem Muskelkater gleichen, beschreiben andere den Dehnungsschmerz eher punktuell, also eher als eine Art Muskelzerrung oder einen stechenden Schmerz im Unterbauch, der in Richtung Leiste zieht, oder ein schmerzhaftes Ziehen im unteren Rücken. Das entspricht dem Verlauf der Bänder im Becken.

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Was sind Mutterbänder überhaupt?

Die beiden Mutterbänder halten die Gebärmutter in ihrer aufrechten Position im Becken und begleiten die starken Veränderungen im Becken während der Schwangerschaft. Die Halterung ist also extrem flexibel und hat zudem eine Schutzfunktion – für deine Gebärmutter ebenso wie für dein Baby. Auch außerhalb einer Schwangerschaft ermöglichen die Mutterbänder, dass sich die Gebärmutter an den Füllungszustand von Blase und Rektum, also den anderen Organen im kleinen Becken, anpasst und ihnen ausreichend Platz verschafft

Das breite Mutterband (Ligamentum latum uteri) ist ein großflächiges Bindegewebe, das den Uterus seitlich im kleinen Becken befestigt. Das runde Mutterband (Ligamentum teres uteri) zieht beidseits von den Einmündungen der Eileiter in die Gebärmutter nach außen-vor­ne durch den Leistenkanal bis in das Bindegewebe der großen Schamlippen. 

Was hilft gegen die Schmerzen?

Mutterbandschmerzen scheinen von ganz allein zu kommen und zu gehen. Weil sich die Mutterbänder aber häufig unter Belastung bemerkbar machen, kannst du die Dehnungsschmerzen als Signal für Ruhe und Entspannung sehen: Lege dich kurz hin, entlaste deinen Bauch und schließe die Augen. Dann sollte das Ziehen nachlassen. 

Was sonst noch helfen könnte: 

  • Wärme, zum Beispiel ein Entspannungsbad oder eine Wärmflasche
  • flache Schuhe ohne Absätze
  • Bewegung bzw. sanfter Sport, zum Beispiel Schwimmen oder Yoga 
  • Rückenübungen für Schwangere
  • aufrechte Körperhaltung: angespannte Bauchmuskeln und ein gerader Stand.
    Kippe das Becken nach vorne und vermeide so möglichst ein Hohlkreuz. Deine Knie sollten locker sein und dein Scheitel sollte nach oben ziehen.
  • sanfte Massage des schmerzenden Bereichs, zum Beispiel mit etwas Lavendelöl
  • bei häufigeren Schmerzen ein Bauchgurt 
  • Magnesium

Sind Mutterbandschmerzen ein Grund für einen Arztbesuch?

Leichte Schmerzen im Unterleib sind in der Schwangerschaft ganz normal. Der Dehnungsschmerz der Mutterbänder ist ungefährlich und sogar ein gutes Signal für dich: Sie zeigen dir, dass dein Baby wächst. Leider kann das Ziehen aber durchaus stärker und auch sehr unangenehm werden, in seltenen Fällen auch gerade im letzten Trimester. Wenn dich deine Schmerzen beunruhigen, solltest du unbedingt deine Hebamme kontaktieren oder in deine Frauenarztpraxis gehen. Denn nur so kannst du sicher sein, was wirklich hinter deinen Schmerzen steckt und kannst die Mutterbandschmerzen so auch besser gegen vorzeitige Wehen oder andere Begleiterscheinungen deiner Schwangerschaft abgrenzen. 

Fazit

Mutterbandschmerzen brauchen dich nicht zu beängstigen, sondern sollten dich eher beruhigen: Dein Baby wächst und gedeiht. Zugleich solltest du sie als Signal sehen, dass sich die Schwangerschaft mehr und mehr in deinem Körper bemerkbar macht. Gönne dir immer wieder Ruhepausen. Dein Körper und dein Baby werden es dir danken. 

Willst du noch mehr über das Thema Mutterbänder wissen? Dann schreib es uns gerne einen Kommentar! 

Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 22.09.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Clara Stark

Mit Mann und drei Kindern lebt Clara im niederbayerischen Landshut. Von dort aus unterstützt sie die babelli-Redaktion als Medizinjournalistin und erklärt Fachbegriffe rund um Schwangerschaft, Baby und Kleinkind - von Amniozentese bis Zytomegalie. Seit mehr als 20 Jahren recherchiert die Diplom-Molekularmedizinerin und gelernte Redakteurin zu Wissenschafts- und Medizinthemen. Komplexe Sachverhalte so zu erklären, dass sie leicht verständlich und konsumierbar sind, ist für sie selbstverständlich und herausfordernd zugleich.

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