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Pickel und unreine Haut in der Schwangerschaft: Das kannst du dagegen tun

Schwangerschaftsakne - Pickel in der Schwangerschaft

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Pickel in der Schwangerschaft sind zwar meist harmlos, dafür aber ziemlich lästig. Deine Schwangerschaftsfotos hast du dir sicher ohne Pickel, Pusteln und entzündete Hautstellen vorgestellt. Gerade jetzt ist es wichtig, deinen Körper nicht einfach mit der Chemiekeule zu belasten. Wir verraten dir, woher die Pickel kommen, was sie bedeuten und wie du deine Haut jetzt schonend pflegen kannst.

Bis zu 42% aller Schwangeren leiden unter Hautunreinheiten und Pickeln. Verantwortlich für die Schwangerschaftsakne sind Umstellungen im Hormonhaushalt. In der Schwangerschaft produziert der Körper vermehrt Androgene, männliche Sexualhormone. Sie verstärken die Talgproduktion (Seborrhö) und fördern so entzündliche Knötchen an der Hautoberfläche. Oft treten die Hautprobleme nur im ersten Schwangerschaftsdrittel auf.

Wer bekommt Pickel in der Schwangerschaft?

Schwangerschaftsakne tritt in 90% der Fälle bei Frauen auf, die früher schonmal Akne hatten. Wenn du während deines Zyklus regelmäßig Pickel bekommst, kann es sein, dass diese nun wiederkehren. Aber auch Frauen, die niemals Hautprobleme hatten, können davon betroffen sein. Auch bei ihnen spielen schließlich die Hormone verrückt.

Falls dein Partner während deiner Schwangerschaft auch Pickelchen bekommen hat, leidet er vielleicht am Couvade-Syndrom.

Wie lange bleiben die Pickel in der Schwangerschaft?

Meist treten die Pickel im ersten Schwangerschaftsdrittel und letzten Schwangerschaftsdrittel auf und klingen nach der Geburt allmählich ab. Manche Frauen haben auch in der Stillzeit eine Akne oder die Akne tritt beim Abstillen wieder auf. In all diesen Zeiträumen sind die hormonellen Schwankungen besonders hoch. Bei vielen Frauen betrifft es aber auch nur das erste Trimenon. Die gute Nachricht: Wenn du in den ersten drei Monaten keine Akne hattest, ist es unwahrscheinlich, dass diese im restlichen Verlauf der Schwangerschaft noch auftritt.

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Besteht ein Zusammenhang zwischen den Pickeln in der Schwangerschaft und dem Geschlecht des Babys?

Rauben Mädchen der Mutter die Schönheit und machen Jungs fettige Haare? Solche Ammenmärchen gibt es zuhauf. Wenn du zweifelsfrei wissen möchtest, ob du ein Mädchen oder einen Jungen bekommst, musst du wohl oder übel bis zur 16. SSW gedulden.

Verantwortlich für die Akne der Mutter in der Schwangerschaft sind die körpereigenen Hormone, die während der Schwangerschaft produziert werden. Und die werden sowohl beim Jungen, als auch beim Mädchen produziert. Manche Frauen haben bei einer Schwangerschaft Hautprobleme und bei der nächsten nicht. Sehr komplexe körperliche Prozesse laufen da ab, die nicht unbedingt mit dem Baby in Verbindung stehen.

Tatsächlich produzieren die Hoden von Jungen etwa ab der 19. SSW Testosteron. Es kann vorkommen, dass Mütter darauf empfindlich reagieren und ihre Haut sich verändert. Allerdings gibt es stärkere Faktoren, die das Auftreten von Pickeln begünstigen und meist treten diese auch schon früher auf.

Was hilft gegen Pickel in der Schwangerschaft?

1. Die Wahrheit ist…

dass du nur wenig gegen die Hautunreinheiten tun kannst. Die Ursache für deine Pickel ist dein Hormonhaushalt und diese Ursache kannst du nunmal nicht bekämpfen. Es gibt Dinge, die du tun kannst, um die Symptome zu mildern, aber diese helfen eben nur bedingt.

Wenn du früher schon einmal unter Akne gelitten hast und diese mit der Pille, mit Cremes oder Medikamenten gut im Griff hattest, so fällt diese Möglichkeit jetzt weg. Einige dieser Mittel könnten deinem ungeborenen Kind schaden und grundsätzlich ist in der Schwangerschaft mit allen äußerlichen Anwendungen Vorsicht geboten. Hier gilt der Grundsatz „weniger ist mehr“.

Wir empfehlen dir, dich mit der Situation anzufreunden und dir bewusst zu machen, dass es nur eine Phase ist. Spätestens, wenn dein kleiner Spatz geboren ist, bist du auch die Pickel-Plage los. Mit deinem Baby wirst du vermutlich noch so einige Phasen durchmachen, von denen du denkst „Wann ist das endlich vorbei“. Rückblickend ist das alles nicht mehr so schlimm 😉

2. Größter Fehler: Aggressive Reinigung

Bürsten gegen Hautunreinheiten, Porenreiniger und Mittel gegen „unreine Haut“ helfen vor allem dafür: Die Kassen der Hersteller zu füllen. Dass Akne-Haut schmutzig ist, ist nicht zuletzt wegen der Namen und Werbeversprechen dieser Produkte ein weit verbreiteter Irrglaube. „Die aggressive Reinigung der Gesichtshaut ist der häufigste Fehler bei Akne. […] Nichts davon ist sinnvoll“, sagt Hautärztin Yael Adler in einem Interview mit der Welt.

Von aggressiven Reinigungsprodukten solltest du also die Finger lassen. Auch wenn du deine Haut zu oft reinigst, kann das schaden. Vermeide es auch auf jeden Fall, die Pickel auszudrücken. Das schadet deiner Haut und könnte im schlimmsten Fall Narben hinterlassen.

3. Vermeide Produkte mit komedogenen Inhaltsstoffen

Achte bei Cremes, Lotionen und Pflegeprodukten auf nicht-komedogene Inhaltsstoffe. Komedogene Stoffe können Unreinheiten in Form von schwarzen Mitessern auslösen. Wenn ein Produkt nicht-komedogen ist, verfügt es über eine Zusammensetzung, die die Haut nicht verstopft.

Da der Begriff nicht geschützt ist, kannst du leider den Werbeversprechen auf den Verpackungen nicht uneingeschränkt trauen. Hautexperten raten dazu, folgende Inhaltsstoffe zu meiden:

  • Mineralöle selbst verursachen keine Hautunreinheiten, aber sie verstärken die komedogene Wirkung anderer Bestandteile. Daher solltest du Mineralöle (Mineral Oil, Cera Microcristallina), Paraffine (Paraffinum liquidum) und Vaseline (Petrolatum) meiden. Gleiches gilt für Silikone. Sie erkennst du auf der Liste der Inhaltsstoffe an den Endungen „-cone“ und „-xane“.
  • Palmöl: In Naturkosmetika wird mitunter Palmöl als Emulgator und Konsistenzgeber eingesetzt. Die daraus gewonnenen Stoffe können ebenfalls komedogen wirken. Du findest sie unter den Bezeichnungen Glyceryl Stearate, Isopropyl Palmitate, Cetearyl Alcohol und Myristyl Myristate.
  • Tierische Fette wie Wollfett (Lanolin) oder acetyliertes Wollwachsalkohol (Lanolin Alcohol) können die Poren ebenfalls verstopfen. Auch einige pflanzliche Öle wirken komedogen, darunter Kakaobutter und Kokosöl. Diese Stoffe bieten zwar reichhaltige Pflege bei normaler Haut. Wenn du aber unter Akne leidest, solltest du sie meiden.

Nicht komedogen sind unter anderem: Arganöl, Hanföl, Hagebuttenöl, Traubenkernöl, Kaktusfeigenöl, Sheabutter und Jojobaöl.

Wusstest du, dass Cremes auf Mineralölbasis aus Erdöl und Braunkohle hergestellt werden? Nichts eigentlich, das man während der Schwangerschaft an seinen Körper lassen möchte. Diese Stoffe sind billiger als hochwertige Pflanzenöle und daher die Basis vieler Produkte, darunter bekannte Marken wie Nivea, Penaten, Florena & Dove. Auch Babyprodukte enthalten Mineralöle. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hält diese Stoffe in Kosmetika zwar für unproblematisch, weist aber auf ein Risiko in Lippenpflegeprodukten und Nahrungsmitteln hin.

4. Gesunde Ernährung und ausreichend Wasser

Akne ist eine Zivilisationskrankheit. Mehrere Studien belegen, dass die Ernährung Einfluss auf das Hautbild und die Ausprägung von Akne hat. Kohlehydrate und tierische Produkte stehen besonders in Verdacht, Pickel zu begünstigen.

Dein Körper schüttet Insulin aus, wenn du kohlenhydratreiche Lebensmittel zu dir nimmst. Dieses fördert die Ausschüttung von Androgenen. Wir merken häufig gar nicht, wie viele Kohlehydrate wir verzehren. Es fängt bei den Cornflakes an, geht beim Mittagsbrötchen weiter bis hin zur Pasta am Abend.

Das bedeutet nicht, dass du auf Kohlehydrate verzichten solltest. Die Schwangerschaft ist keine Zeit für Diäten und Ernährungsexperimente. Eine ausgewogene und bewusste Ernährung könnte allerdings dein Hautbild verbessern. Wenn du Weißmehl reduzierst und statt dessen komplexe Kohlehydrate mit einem niedrigen glykämischen Index zu dir nimmst, tust du deinem Körper und deiner Haut etwas Gutes.

Dass du in der Schwangerschaft ausreichend trinken solltest, weißt du ja schon. Und auch davon profitiert dein Hautbild nachweislich.

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5. Ausschlussmethode

Manchmal sind es auch Unverträglichkeiten, die die Akne begünstigen. In der Schwangerschaft reagiert dein Körper empfindlicher auf bestimmte Stoffe. Sowohl bestimmte Nahrungsmittel (häufig Milchprodukte und Fleisch), als auch Kosmetika können deiner Haut zu schaffen machen.

Verzichte eine Woche lang auf deine gewohnte Kosmetik und schau, ob sich dein Hautbild möglicherweise verbessert. Gleiches kannst du mit Nahrungsmitteln tun. Pass allerdings auf, dass dein Körper nicht unter einer Unterversorgung leidet. Wenn du auf Milchprodukte verzichtest, musst du deinem Körper auf andere Weise Kalzium zuführen, beispielsweise über Nüsse, Samen und grünes Blattgemüse.

Am besten ist es, immer nur einen möglichen Auslöser zu streichen, damit du am Ende auch wirklich weißt, welches Lebensmittel oder welche Kosmetik die Probleme verursacht oder verschlimmert hat.

6. Stress meiden

Auch Stress ist ein Feind deiner Haut. Stress zu vermeiden ist natürlich leichter gesagt als getan. Aber vielleicht motiviert es dich zu wissen, dass du die Ergebnisse eines entspannteren Alltags direkt sehen kannst. Nimm dir Erholungspausen, sag häufiger nein, versuche nicht alles perfekt zu machen und bitte andere um Hilfe. Du bist schließlich schwanger und musst deine Energiereserven achtsam einteilen. Dein Baby kommt übrigens nicht mit einer Checkliste zur Welt, auf der es abhakt, ob du auch wirklich alles eingekauft und eingerichtet hast.

7. Lass deine Akne ärztlich abklären

Gerade, wenn deine Haut sich stark verändert hat oder du psychisch darunter leidest, kann ein Gang zum Mediziner hilfreich sein. Es gibt medikamentöse Therapien, die auch in der Schwangerschaft angewendet werden können. Am Ende muss deine Ärztin Schaden und Nutzen gegeneinander aufwiegen.

Es kann aber auch sein, dass die Akne ein körperliches Signal ist, deren Ursachen überprüft werden sollten. Es gibt beispielsweise Hinweise, dass Diabetes und auch Schilddrüsenerkrankungen mit Akne in Verbindung stehen. Ein Arztbesuch bringt Sicherheit.

Schonende Pflege gegen Pickel: So machst du es richtig!

  • Reinige deine Haut zweimal täglich schonend mit einem ph-neutralen Reinigungsmittel.
  • Tupfe die Haut mit einem sauberen Handtuch trocken (Achtung: nicht wischen).
  • Wechsle regelmäßig die Handtücher und wasche sie ohne Weichspüler.
  • Nach der Hautpflege kannst du mit einem schonenden Pflegeprodukt cremen.
  • Nach Bedarf kannst du mehrmals wöchentlich, vorzugsweise abends peelen oder ein Dampfbad machen.
  • Wenn du möchtest, kannst du selbst gemachte Gesichtsmasken anwenden, zum Beispiel mit Ei, Zitrone oder Heilerde

DIY Beauty

Ein Gesichts-Dampfbad ein bis zweimal wöchentlich ist eine schonende Methode, die du auch problemlos in der Schwangerschaft anwenden kannst. Lehne dich dafür einfach mit dem Gesicht in einem Abstand, der für dich angenehm ist über eine Schüssel mit dampfendem Wasser. Ein Handtuch über dem Kopf verhindert, dass der Dampf an den Seiten entweicht. Nach 10-15 Minuten kannst du dein Gesicht mit einem Waschlappen waschen.

Ein hautschonendes Peeling, gerade für entzündete Haut, kannst du ganz einfach aus Haferflocken selbst herstellen. Mische dazu 2 EL feine Haferflocken mit lauwarmem Wasser und massiere die Masse sanft ins Gesicht. Für einen optimalen Pflegeeffekt, lass das ganze 10 Minuten einwirken, bevor du dein Gesicht mit einem lauwarmen Waschlappen wächst.

Ein weiteres Peeling-Rezept zum Ausprobieren: 4 EL Meersalz + Olivenöl. Bei fettiger Haut füge zusätzlich einen Spritzer Zitrone hinzu.

Gerade in der Schwangerschaft empfehlen wir dir, Naturprodukte zu verwenden. Wenn du nach dem Prinzip „weniger ist mehr“ einkaufst, verkraftet dein Geldbeutel auch die etwas teureren Produkte.

Deine Pflegeprodukte kannst du ganz einfach noch am Supermarktregal mit der Codecheck App auf Unbedenklichkeit prüfen. Bitte beachte, dass du während der Schwangerschaft auf Kosmetik mit Vitamin A (Retinol) verzichten solltest.

Empfehlenswerte Naturkosmetik:

Übrigens solltest du auch deinen Sonnenschutz prüfen und gegebenenfalls auf ein natürliches und nicht komedogenes Produkt wie zum Beispiel die Sonnencreme von Algamaris* umsteigen. Herkömmliche Sonnencremes stehen in Verdacht, Unreinheiten zu fördern und die sogenannte Mallorca-Akne auszulösen.

Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis: Einige verschreibungspflichtige Akne-Medikamente enthalten synthetische Vitamin-A-Säuren (Tretinoin bzw. Isotretinoin). Verwende bitte keine Akne-Cremes, die du noch im Schrank hast, ohne vorher mit deiner Ärztin Rücksprache zu halten.

Quellen

Bild:

Gesichtscreme. Junge schöne Frau mit weißem Hemd, die ihr Gesicht auf ihre schöne gesunde Haut legt (c) YAKOBCHUK VIACHESLAV (Shutterstock.com)

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✔ Inhaltlich geprüft am 13.04.2024
Dieser Artikel wurde von Nadine Beermann geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Sibylle Grenz

Als Mutter eines quirligen Kleinkindes schreibt Sibylle leidenschaftlich gern über Erziehungsthemen, aber auch Themen aus der Schwangerschaft. Gemeinsam mit unserem Hebammen- und Pädagoginnen-Team arbeitet sie Fragen der babelli-Community auf und beantwortet sie fundiert und praxisnah.

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