Scheidenpilz ist nicht nur eine lästige Infektion, sondern kann besonders bei Schwangeren Sorgen und Unwohlsein auslösen. Wir erklären dir hier alles Wichtige über Scheidenpilz in der Schwangerschaft.
Das Wichtigste in Kürze
- In den meisten Fällen ist Scheidenpilz in der Schwangerschaft nicht gefährlich, kann jedoch unangenehme Symptome wie Juckreiz und Brennen verursachen.
- Ursache sind in der Regel die hormonellen Veränderungen und ein erhöhter Blutzuckerspiegel.
- Bei ersten Anzeichen einer Pilzinfektion solltest du sofort ärztlichen Rat suchen.
- Behandelt wird in der Regel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten.
- Angemessene Hygiene, atmungsaktive Baumwollunterwäsche und eine gesunde Ernährung können das Infektionsrisiko minimieren.
Was ist Scheidenpilz?
Scheidenpilz, auch als Vaginalmykose oder vaginale Candidiasis bekannt, ist eine Infektion, die durch Hefepilze der Gattung Candida verursacht wird. Candida-Pilze sind normalerweise in geringen Mengen in der Vagina vorhanden, aber unter bestimmten Bedingungen können sie sich übermäßig vermehren und eine Infektion verursachen.
Warum tritt Scheidenpilz in der Schwangerschaft auf?
Während der Schwangerschaft verändert sich der Hormonspiegel im Körper. Das kann das Wachstum von Hefepilzen (Candida) begünstigen. Darüber hinaus kann der erhöhte Blutzucker in der Schwangerschaft das Pilzwachstum fördern. Jede dritte Schwangere in etwa leidet deshalb unter einer Scheidenpilz-Infektion. Auch eine Antibiotikabehandlung in der Schwangerschaft kann einen Scheidenpilz begünstigen.
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Ist die Infektion für mich oder mein Baby gefährlich?
Ein Scheidenpilz in der Schwangerschaft ist in der Regel keine ernsthafte Bedrohung für dich oder dein Baby. Treten vaginalen Scheidenpilz-Infektionen wiederholt (etwa auch bei vorherigen Schwangerschaften) und in Kombination mit einer bakteriellen Vaginose auf, erhöht sich allerdings das Risiko für eine Frühgeburt. Meist in die Infektion vor allem jedoch unangenehm und verursacht Beschwerden wie Juckreiz, Brennen und ungewöhnlichen Ausfluss. Wende dich deshalb an deinen Arzt, wenn du erste Anzeichen einer Infektion bemerkst, damit du schnell behandelt werden kannst.
Fast alle Kinder von Müttern mit Pilzinfektion vor der Geburt entwickeln durch die Geburt einen Mundsoor (meist 2 bis 4 Wochen nach Geburt) oder eine Windeldermatitis. Deshalb ist eine prophylaktische Therapie ein bis zwei Wochen vor der Geburt sinnvoll und kann das Risiko reduzieren. Frage dafür in deiner Frauenarztpraxis nach.
Wie wird Scheidenpilz in der Schwangerschaft behandelt?
Die Behandlung von Scheidenpilz in der Schwangerschaft erfolgt in der Regel mit Medikamenten, die als Zäpfchen oder Cremes verabreicht werden. Es ist wichtig, die vom Arzt verschriebene Behandlung genau zu befolgen und keine rezeptfreien Medikamente ohne ärztliche Rücksprache zu verwenden.
Auch bei wiederkehrenden vaginalen Pilzinfektionen kann die Einnahme eines Probiotikums erwogen werden, auch wenn die Studienlage begrenzt ist. Die Wahrscheinlichkeit für ein Rezidiv liegt bei 5 Prozent.
Wie kannst du eine Infektion verhindern?
In der Frühschwangerschaft wird ein Screening auf eine vaginale Pilzinfektion in der Frauenarztpraxis empfohlen. Es gibt außerdem einige Schritte, die du selbst unternehmen kannst, um das Risiko einer Infektion mit Scheidenpilz in der Schwangerschaft zu minimieren:
Angemessene Hygiene: Halte deine Vagina sauber und trocken. Vermeide jedoch übermäßiges Waschen, da dies den natürlichen pH-Wert stören kann.
Baumwollunterwäsche: Trage atmungsaktive Baumwollunterwäsche, um Feuchtigkeit von der Haut fernzuhalten.
Vermeide enge Kleidung: Trage locker sitzende Kleidung, die die Luftzirkulation ermöglicht.
Gesunde Ernährung: Achte auf eine ausgewogene Ernährung und halte deinen Blutzuckerspiegel unter Kontrolle.
Reduziere Stress: Auch ein unterdrücktes bzw. “gestresstes” Immunsystem scheint bei einer Pilz-Infektion durchaus eine Rolle zu spielen.
Vermeide übermäßigen Zucker! Begrenze den Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken, da Zucker das Wachstum von Hefepilzen fördern kann. Auch das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes lässt sich dadurch verringern.
Fazit
Scheidenpilz in der Schwangerschaft ist zwar unangenehm, aber in der Regel nicht gefährlich. Wenn du Anzeichen einer Infektion bemerkst, suche sofort ärztlichen Rat, um eine wirksame Behandlung zu bekommen. Mit guter Hygiene und Vorsichtsmaßnahmen kannst du das Risiko einer Infektion minimieren und so dich und dein Baby schützen.
Hast du weitere Fragen oder benötigst weitere Informationen zum Thema Scheidenpilz in der Schwangerschaft? Schreibe uns gerne einen Kommentar.
Quellen
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