Close Babelli.deBabelli.de

Was ist ein Windei? Symptome, Ursachen und Prognose

Windei: Symptome, Ursachen und Prognose
Der Schwangerschaftstest ist positiv - doch es entwickelt sich kein Baby. / Bild © Degimages, Adobe Stock

Vielleicht hattest du oder eine Bekannte bereits die Diagnose Windei. Worum es sich dabei genau handelt, welche Ursachen es dafür gibt und wie es mit der Schwangerschaft weitergeht, fassen wir dir hier zusammen.

Was ist ein „Windei“?

Beim Windei (auch: Abortivei oder Windmole) handelt es sich um eine fehlerhafte Fruchtanlage zu Beginn einer Schwangerschaft. Die Eizelle wurde zwar befruchtet und hat sich auch in die Gebärmutter eingenistet. Allerdings entwickelt sie sich dort nicht weiter. 

Das heißt, genauer gesagt entwickelt sich nur der Teil nicht weiter, der den Embryo bilden müsste (Embryoblast). Die Plazentaanlage (Trophoblast) dagegen entwickelt sich. Deshalb wird zunächst auch die Hormonproduktion im Körper der Frau hochgefahren und auf Schwangerschaft umgestellt. Innerhalb der ersten 8 Wochen endet die Schwangerschaft jedoch meistens in einem spontanen Abort. Aus einem Windei kann sich kein Baby entwickeln.

Man geht davon aus, dass bei etwa 50 bis 90 Prozent der Fehlgeburten zwischen der 5. und 8. Schwangerschaftswoche ein Windei vorliegt.

Windei oder Blasenmole?

Häufig wird das Windei mit einer Blasenmole gleichgesetzt. Es gibt aber wichtige Unterschiede. Bei der Blasenmole entstehen mitunter gefährliche Wucherungen. Das ist beim Windei nicht der Fall.

Welche Ursachen hat ein Windei?

Meistens sind es Chromosomen-Abweichungen, die eine Entwicklung des Embryos unmöglich machen. Diese können vom Erbgut der Mutter oder des Vaters stammen oder bei der Zellteilung nach der Befruchtung entstanden sein. Aber auch ein Sauerstoffmangel, Vergiftungen oder Strahlenschäden können für den Entwicklungsstopp verantwortlich sein. Im Einzelfall wird man leider nie genau herausfinden, warum es dazu kam. Bei 3 oder mehr aufeinanderfolgenden Fehlgeburten (habituelle Aborte) wird dein Frauenarzt / deine Frauenärztin aber genauer nachforschen, um den Problemen auf den Grund zu gehen.

<span style="align:center; font-size: 18px">Video-Empfehlung:</span> <style> native-player { aspect-ratio: 16/9; display: block; } </style> <script type="text/javascript" src="//syndication.target-video.com/native-player.js" async=""></script> <native-player></native-player>

Welche Symptome sprechen für ein Windei?

Da sich die Plazenta zunächst wie erwartet entwickelt, schüttet der Körper auch das Schwangerschaftshormon beta-hCG aus. Infolgedessen können in den ersten Tagen und Wochen nach der Einnistung die üblichen Anzeichen einer frühen Schwangerschaft auftreten, wie Übelkeit, Brustspannen oder Müdigkeit. Auch ein Schwangerschaftstest würde positiv ausfallen.

Manchmal deuten vaginale Blutungen kurze Zeit später schon an, dass etwas nicht stimmt. Oft ist es jedoch so, dass das Windei ab der 6. SSW unerwartet beim vaginalen Ultraschall in der gynäkologischen Praxis entdeckt wird. Der Frauenarzt / die Frauenärztin bemerkt dabei, dass die Fruchthöhle auffallend klein und leer ist. Weder ist ein Herzschlag, noch ein Dottersack oder ein Embryo sind darstellbar. Auf dem Ultraschallbild zeigt sich zudem häufig ein unklarer Rand der Fruchthöhle.

Um sicherzugehen, dass es sich wirklich um ein Windei handelt und nicht etwa eine Schwangerschaft im sehr frühen Stadium oder einen sogenannten „Eckenhocker“, wartet man in der Regel 7 bis 10 Tage ab und schaut dann erneut per Ultraschall nach. Ist die Fruchthöhle noch immer leer, steht die Diagnose Abortivei fest.

Wie geht es dann weiter?

Normalerweise bemerkt der Körper der Frau recht schnell selbst, dass sich aus der Schwangerschaft kein Baby entwickeln wird. Die meisten Windei-Schwangerschaften enden deshalb in einem frühen Spontanabort, also einer Fehlgeburt. Der Abgang geht üblicherweise mit Blutungen mit Gewebe sowie Unterleibsschmerzen einher. Danach gehen auch die Schwangerschaftsanzeichen zurück und der hCG-Wert normalisieren sich.

In seltenen Fällen bricht der Körper die Frühschwangerschaft aber nicht selbstständig ab oder es verbleiben Reste in der Gebärmutter (verhaltener Abort). Dann muss die Windei-Schwangerschaft per Ausschabung (Kürettage) beendet werden.

Schwanger nach Windei: Wie lange sollten wir warten?

Die gute Nachricht: Ein Windei hat in der Regel keine Aussagekraft über deine Fruchtbarkeit oder die des Partners. Es gibt auch keine besondere Wartezeit, die danach eingehalten werden sollte. Ist das Windei vollständig abgegangen, könnt ihr sofort erneut versuchen, schwanger zu werden. Vorausgesetzt, ihr fühlt euch seelisch und körperlich dazu bereit. Wenn nicht, gönnt euch einige Zyklen Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten.

Mehr zum Thema

Hast du noch Fragen zum Windei? Wurde bei dir selbst bereits die Diagnose gestellt? Berichte uns und unseren Leserinnen und Lesern doch von deinen Erfahrungen in den Kommentaren!

31934ff00bf7472ab4f3b7a526134280 - Was ist ein Windei? Symptome, Ursachen und Prognose

Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 17.02.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Carolin Severin

Carolin ist Mama einer Tochter im Kindergartenalter und leidenschaftliche Familien-Redakteurin. Sie beschäftigt sich schon seit 10 Jahren hauptberuflich mit allem, was (werdende) Eltern interessiert. Bei Babelli versorgt sie euch mit Informationen und News rund ums Thema Schwangerschaft. Dabei ist es ihr besonders wichtig, komplexe medizinische Themen verständlich und sensibel aufzubereiten und dabei möglichst Sorgen und Ängste zu nehmen. Dafür arbeitet sie eng mit unserer Expertin Hebamme Emely Hoppe zusammen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert