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Schwangerschaftscholestase: Ursachen, Symptome und Behandlung

Schwangerschaftscholestase
Quälender Juckreiz in der Nacht / © Kawee, Adobe Stock

Eine Schwangerschaftscholestase ist eine Erkrankung der Leber, die als seltene Komplikation gegen Ende der Schwangerschaft auftritt. Da sie für dein Kind gefährlich werden kann, solltest du gerade im letzten Trimenon Symptome wie Juckreiz am ganzen Körper, vor allem an Handinnenflächen und Fußsohlen, ernst nehmen und besser von deinem Arzt oder deiner Ärztin abklären lassen. 

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Schwangerschaftscholestase ist eine Komplikation, die im letzten Drittel der Schwangerschaft auftritt und sich vor allem durch starken Juckreiz bemerkbar macht.
  • Die erhöhte Konzentration von Gallensäure im Blut der Schwangeren tritt in das Blut des Kindes über und kann dieses gefährden. 
  • Deshalb solltest du bei Juckreiz – ob mit oder ohne andere Symptome – unbedingt zum Arzt gehen und mögliche Ursachen abklären lassen. 
  • Ist dein Kind in Gefahr, werden Ärzte zu einer Einleitung der Geburt raten.

Was ist eine Schwangerschaftscholestase?

Die Schwangerschaftscholestase ist eine seltene Komplikation, die im letzten Drittel der Schwangerschaft auftreten kann: Etwa ein Prozent aller werdenden Mütter sind von der ernst zu nehmenden Lebererkrankung betroffen. Ursache ist ein Stau der Gallensäure in der Leber, der einerseits genetisch bedingt sein kann, andererseits aber auch durch den Östrogen- und Gestagen-Anstieg während der Schwangerschaft verstärkt wird. Die Krankheit beginnt mit einem sehr starken Juckreiz vor allem an den Handinnenflächen und Fußsohlen – allerdings ohne sichtbaren Ausschlag. Der Juckreiz kann dann entlang der Arme und Beine weiterwandern. Betroffene haben zusätzlich oft dunkel gefärbten Urin und hell gefärbten Stuhl. Mitunter treten auch Symptome auf wie Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im Oberbauch. 

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Risiken und Komplikationen der Schwangerschaftscholestase

Während die Schwangeren vor allem unter dem quälenden Juckreiz leiden, geht die Erkrankung leider auch häufig mit einer erhöhten Gefahr für das Kind einher: Denn die Gallensäuren treten aus dem Blut der Mutter in den Blutkreislauf des ungeborenen Kindes über. Je früher die Schwangerschaftscholestase beginnt, desto schwerer ist in der Regel der Verlauf. Unbehandelt drohen eine Frühgeburt sowie ein schwerer Sauerstoffmangel des Kindes während der Entbindung. 

Wichtig ist, dass du mit länger anhaltendem Juckreiz zum Arzt gehst und dir Rat holst. Denn Juckreiz jeglicher Art belastet dich, deinen Körper und damit auch deine Schwangerschaft auf Dauer sehr. In den meisten Fällen gibt es Abhilfe. Und im Fall der Schwangerschaftscholestase muss dein Kind im weiteren Verlauf gut überwacht werden.

Nach der Geburt verschwindet die Erkrankung wieder, allerdings besteht in folgenden Schwangerschaften die Gefahr einer wiederholten Schwangerschaftscholestase. Da erhöhte Leberwerte in der Schwangerschaft zudem später zu einer Fettleberhepatitis oder einem metabolischen Syndrom führen können, sollten Patientinnen auch nach der Schwangerschaft im Hinblick auf ihre Leberwerte sorgfältig kontrolliert und beobachtet werden. Die Mutter sollte in Zukunft zudem auf hormonelle Verhütungsmethoden wie die Anti-Baby-Pille verzichten und stattdessen lieber anders verhüten.

Diagnose der Schwangerschaftscholestase

Klagt eine Schwangere über heftigen Juckreiz und steht so der Verdacht auf eine Schwangerschaftscholestase im Raum, wird unter anderem die Konzentration von Gallensäuren im Blut der Schwangeren gemessen. Ab einem bestimmten Schwellenwert gilt die Krankheit als gesichert. Zudem trifft der Wert eine Vorhersage darüber, wie die Erkrankung voraussichtlich verlaufen wird. Auch die Leberwerte werden für eine korrekte Diagnose bestimmt. Um eine Schwangerschaftscholestase sicher zu diagnostizieren, müssen die Ärzte eine vorbestehende Erkrankung wie eine Virushepatitis oder Gallensteine ausschließen, ebenso wie andere Leberkrankheiten, die während einer Schwangerschaft auftreten können, etwa das HELLP-Syndrom oder eine sehr seltene akute Schwangerschaftsfettleber.

Behandlung einer Schwangerschaftscholestase

Ist eine Schwangerschaftscholestase diagnostiziert, müssen die Schwangere und ihre Leberwerte engmaschig überwacht werden. Es gibt Medikamente, um den Gallenabfluss zu verbessern und den Juckreiz zu lindern. Auch rückfettende Cremes und Lotionen können das Jucken verbessern. Um das Baby zu schützen, werden Ärzte bei schweren Verläufen (mit hoher Gallensäurenkonzentration im Blut) zu einer vorzeitigen Einleitung der Geburt raten. 

Fazit

Quälender Juckreiz gegen Ende der Schwangerschaft, beginnend vor allem an Handinnenflächen und Fußsohlen, kann ein Zeichen für eine Schwangerschaftscholestase sein. Da diese Lebererkrankung dein Kind gefährden kann, solltest du den Juckreiz bei deiner Frauenärztin oder deinem Hautarzt ansprechen und mögliche Ursachen abklären lassen. So schützt du dich und dein Kind am besten.

Hast du noch Fragen zur Schwangerschaftscholestase oder zu anderen Schwangerschaftskomplikationen? Dann schreib uns gern einen Kommentar! 

Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 22.08.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Clara Stark

Mit Mann und drei Kindern lebt Clara im niederbayerischen Landshut. Von dort aus unterstützt sie die babelli-Redaktion als Medizinjournalistin und erklärt Fachbegriffe rund um Schwangerschaft, Baby und Kleinkind - von Amniozentese bis Zytomegalie. Seit mehr als 20 Jahren recherchiert die Diplom-Molekularmedizinerin und gelernte Redakteurin zu Wissenschafts- und Medizinthemen. Komplexe Sachverhalte so zu erklären, dass sie leicht verständlich und konsumierbar sind, ist für sie selbstverständlich und herausfordernd zugleich.

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