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Kreislaufprobleme in der Schwangerschaft: Wenn sich im Kopf alles dreht

Kreislaufprobleme in der Schwangerschaft
Kein Grund zu verzweifeln: Schwindel in der Schwangerschaft. / Bild © fizkes, Adobe Stock

Schwindel verunsichert, niedriger Blutdruck macht schlapp und müde. Trotzdem sind diese und andere Kreislaufprobleme durchaus gewöhnliche „Nebenwirkungen“ deiner Schwangerschaft. Wir erklären dir, warum das so ist und was du dann Gutes für dich tun kannst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Kreislaufbeschwerden und Schwindel in der Schwangerschaft sind häufig auf Veränderungen im Blutvolumen und den Druck auf die Blutgefäße durch die wachsende Gebärmutter zurückzuführen. 
  • In den meisten Fällen sind diese Beschwerden normal und kein Grund zur Sorge.
  • Einfache Maßnahmen wie langsames Aufstehen, ausreichend Flüssigkeit und regelmäßige Bewegung können deine Kreislaufprobleme in der Schwangerschaft lindern. 

Was versteht die Medizin unter Kreislaufprobleme in der Schwangerschaft?

Kreislaufprobleme und Schwindel treten in der Schwangerschaft vor allem zu Beginn auf – und dann wieder gegen Ende. Die Beschwerden reichen von einem leichten Gefühl der Benommenheit bis hin zu kurzzeitigen Ohnmachtsanfällen. 

Tritt der Schwindel vor allem auf, wenn du dich in Rückenlage befindest – etwa auf dem Sofa oder im Bett liegend – kann es sich um das Vena-Cava-Syndrom handeln. Mehr zu diesen und anderen körperlichen Erscheinungen in der Schwangerschaft erfährst du auch in unserer kostenlosen babelli-Schwangerschafts-App. Außerdem lernst du, wie sich dein Baby Woche für Woche weiter entwickelt.

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Wie kommt es zu den Beschwerden?

Die Ursache für Beschwerden wie Kreislaufprobleme und Schwindel liegt vor allem am erhöhten Blutvolumen im Körper. Zugleich sinkt der Widerstand in den Blutgefäßen, was auch den Blutdruck sinken lässt. Außerdem wächst die Gebärmutter und übt Druck auf die großen Blutgefäße im Bauchraum aus. Das wiederum beeinflusst den Blutfluss zum Herzen. 

Dein Blutvolumen nimmt im Laufe der Schwangerschaft sogar um bis zu 25 Prozent oder mehr zu. Das ist etwa 1 Liter zusätzliches Blut, das dein Herz durch den Körper pumpen muss.

Sollte ich mir bei Kreislaufproblemen Sorgen machen?

In den meisten Fällen sind gelegentliche Kreislaufprobleme in der Schwangerschaft normal, und auch ein kurzer Schwindel ist kein Grund zur Sorge. Beides kann jedoch unangenehm sein und dich besorgt zurücklassen. Deshalb ist es wichtig, dass du bei häufigem oder starkem Schwindel, Ohnmachtsanfällen oder anderen Kreislaufbeschwerden Kontakt mit deiner Frauenarztpraxis aufnimmst. Denn natürlich sollte deine Schwangerschaft so unbelastet wie möglich sein.

Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du auch nur baden, wenn noch jemand bei dir zu Hause ist. Denn der heiße Dampf in Kombination mit der Entspannungssituation könnte Kreislaufbeschwerden provozieren. Stürze durch Schwindel oder Ohnmacht könnten dann gefährlich werden

Was kann ich tun, um die Symptome zu lindern?

Es gibt einige Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um Kreislaufprobleme und Schwindel in der Schwangerschaft zu minimieren:

  • Langsames Aufstehen: Stehe langsam auf, um abrupte Blutdruckänderungen zu vermeiden.
  • Ausreichend Flüssigkeit: Trinke ausreichend Wasser, um deinen Blutdruck stabil zu halten. Vielleicht hilft dir auch eine Tasse Kaffee oder Zitronentee zum Start in den Tag.
  • Kleine Mahlzeiten: Iss mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt, um Blutzuckerspitzen und -abfälle zu minimieren.
  • Bewegung: Vermeide langes Stehen oder Sitzen. Stehe zwischendurch auf und mache leichte Übungen. Helfen können auch Spaziergänge an der frischen Luft, Joggen und Schwimmen.
  • Kompressionsstrümpfe: Dein Arzt kann dir empfehlen, Kompressionsstrümpfe zu tragen und so den Blutfluss in den Beinen zu unterstützen. Die Kosten dafür übernimmt sogar die Krankenkasse, gegebenenfalls ist noch eine gesetzliche Zuzahlung von 5 bis 10 Euro notwendig. 
  • Rosmarin: Rosmarinöl gilt als bewährtes Mittel bei Kreislaufproblemen, zum Beispiel auch ein Aktivierungsbad mit Rosmarin als kaltes Armbad: Geb kühles (aber nicht eiskaltes) Wasser ins Waschbecken und bade beide Arme eine halbe Minute darin.  

Was tun, wenn der Kreislauf absackt?

Wenn dir in der Schwangerschaft schwindlig wird, hilft auf der Stelle zu treten und die Durchblutung durch schnelles, wiederholtes Ballen der Fäuste zu erhöhen. Sollte dir schwarz vor Augen werden, lege am besten sofort die Beine hoch, trinke ein Glas Wasser und iss eine Kleinigkeit. 

Falls sich deine Kreislaufprobleme häufen, solltest du das ärztlich abklären lassen. Besondere Vorsicht gilt, wenn du auf den Bauch gestürzt bist.

Fazit

Kreislaufprobleme und Schwindel sind zwar häufig in der Schwangerschaft, aber normalerweise kein Grund zur Sorge. Durch einfache Maßnahmen wie ausreichend Flüssigkeit und Bewegung kannst du die Beschwerden lindern. Wir wünschen dir, dass du die Leiden rasch in den Griff bekommst und du deine Schwangerschaft schnell wieder unbeschwert genießen kannst.

Hast du weitere Fragen oder benötigst weitere Informationen zum Thema Kreislaufprobleme in der Schwangerschaft? Schreibe uns gerne einen Kommentar.

Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 17.10.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Clara Stark

Mit Mann und drei Kindern lebt Clara im niederbayerischen Landshut. Von dort aus unterstützt sie die babelli-Redaktion als Medizinjournalistin und erklärt Fachbegriffe rund um Schwangerschaft, Baby und Kleinkind - von Amniozentese bis Zytomegalie. Seit mehr als 20 Jahren recherchiert die Diplom-Molekularmedizinerin und gelernte Redakteurin zu Wissenschafts- und Medizinthemen. Komplexe Sachverhalte so zu erklären, dass sie leicht verständlich und konsumierbar sind, ist für sie selbstverständlich und herausfordernd zugleich.

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