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„Ich bringe meine Kinder gern ins Bett, aber es ist so anstrengend!“

Mutter schläft mit Sohn gemeinsam ein
Viele Eltern finden das abendliche Zubettbringen anstrengend / Bild © Ray Kachatorian, Gettyimages

Immer wieder hören wir in unserer Community die Aussage, dass das zu Bett bringen der Kinder so anstrengend sei. Auch wir von babelli.de sind Eltern und kennen dieses Problem natürlich. Was bei unseren Einschlafroutinen Wunder bewirkt hat, erfährst du in diesem Artikel!

Warum es so anstrengend sein kann, das Kind ins Bett zu bringen

Am Abend im Bett mit dem Kind ausgiebig kuscheln oder vom Tag erzählen, hört sich wunderbar harmonisch und entspannend an. Doch der Alltagsstress erzeugt bei den meisten Mamas und Papas das Gefühl, sich zu diesem täglichen Ritual förmlich zwingen zu müssen.

Denn die Realität beim „Kind-ins-Bett-bringen“ sieht häufig so aus:

  • Du bist selbst viel zu erschöpft, um dich noch ausführlich zu unterhalten oder dem Kind aufmerksam zuzuhören, wenn es vom Kita-Tag erzählt.
  • Hinzu kommt eine unbequeme, häufig krumme Sitz- oder Liegeposition.
  • Das eigene Gedankenkarussell dreht sich um Job, Haushalt und andere Herausforderungen.
  • Dem Kind fallen manchmal noch tausend Dinge ein, die vor dem Schlafen unbedingt noch erledigt werden müssen: Etwa die Buntstifte anders anordnen, die Ritterburg eben noch fertig bauen, die Hausschuhe vor dem Bett von links nach rechts stellen oder noch einmal den Durst löschen und auf die Toilette gehen.
  • Du bist in Gedanken schon bei der Sache, die du dir für diesen Abend unbedingt vorgenommen hattest.
  • Wenn dein Kind dann noch spürt, dass du eigentlich gar keine Zeit hast oder nicht richtig bei der Sache bist, wird es vielleicht hibbeliger und das Einschlafritual scheint endlos.
  • Zusätzlich dazu hast du jetzt auch noch ein schlechtes Gewissen, dass dein Kind deinen Zeitdruck bemerkt hat.
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Sei milde mit dir

Liebe Mama, lieber Papa, du darfst jetzt einmal ganz milde mit dir selbst sein.

Denn: Es steht außer Frage, dass du als Mama oder Papa auch dann noch das eine oder andere zu tun hast, wenn dein kleiner Sonnenschein endlich im Bett ist und friedlich schläft. Vielleicht ruft dich die Wäsche, der Abwasch oder es müssen dringen noch Rechnungen bezahlt und Termine ausgemacht werden.

Und auch die eigene Entspannung, Treffen mit Freunden oder die elterliche Zweisamkeit brauchen Raum und Zeit. Damit das abendliche „Kind-ins-Bett-bringen“ nicht täglich in Zeitdruck und Anstrengung endet, muss also eine Veränderung her.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass bereits minimale Anpassungen manchmal Wunder bewirken können …

Minimale Anpassungen, die Wunder bewirken

Vielleicht braucht es einfach ein paar kleine Anpassungen der To-dos und des generellen Tagesablaufs.

Frage dich dafür gern einmal …

  • Was ist dir für den Abend besonders wichtig, sobald dein Kind schläft? An wie vielen Abenden in der Woche möchtest du das unbedingt machen und wieso? Wäre es möglich, dass du dir diesen Wunsch auch schon am Vormittag erfüllst?
  • Welche eine Sache kannst du schon morgens für dich tun, damit du auch am Abend noch genug Energie und Kapazität für das Einschlafritual mit deinem Kind hast? (Selbst, wenn diese dann über 2 Stunden dauern sollte)
  • To-dos: Was kannst du auch tagsüber erledigen, damit es dich abends nicht mehr zeitlich unter Druck setzt?
  • Wie viele Termine in der Woche sind wirklich realistisch umsetzbar für dich, damit das „Kind-ins-Bett-bringen“ dich nicht noch mehr unter Druck setzt oder zu einer Zerreißprobe zwischen dir und dem Kind wird?
  • Wie könnt ihr als Eltern oder als Paar euch dabei regelmäßig entlasten, damit der andere Elternteil in dieser Zeit auch mal etwas anderes machen kann?
  • Ist es möglich, dass ihr euch für Me-Time und Paarmomente auch mal Wochenenden freihaltet, in denen dann die Großeltern oder Freunde das Kind ins Bett bringen? Wie lässt sich das realistisch umsetzen?
  • Könntest du den Abwasch mit dem Kind nach dem Essen zusammen erledigen?
  • Wäre es denkbar, dass ihr etwas früher zu Abend esst, um mehr Zeit für das „Ins-Bett-Bringen“ (und damit auch nach hinten raus) zu haben?

Hier gibt es kein Richtig oder Falsch. Nimm diese Fragen einfach als Anregung und schau, was für dich und deine Familie realistisch umsetzbar ist, damit es dich in Zukunft weniger anstrengt, dein Kind ins Bett zu bringen.

Dein Alltag wird ihre Kindheit

Kinder schlafen besser und schneller ein, wenn sie an Einschlafrituale gewöhnt sind. Davon gibt es viele verschiedene. Welches am besten hilft, hängt sehr stark von den Vorlieben deines Kindes und auch von dir ab. Die einen mögen es, wenn man ihnen jeden Abend etwas vorliest, die anderen möchten lieber ein Schlaflied hören. Und wieder andere nutzen die gemeinsame Zeit dafür, um mit Mama und Papa ausführlich zu erzählen und zu kuscheln.

Egal, welches Einschlafritual bei euch zu Hause praktiziert wird: Zelebriere es mit allem, was du hast und kannst. Um es mit den Worten der Bestsellerautorin Nicola Schmidt („Artgerecht“, „Erziehen ohne Schimpfen“) zu sagen: „Euer Alltag ist ihre Kindheit.“

Dein Kind wird später als Erwachsener auf genau diese Alltagssituationen zurückblicken, wenn es an seine Kindheit zurückdenkt. Indem du es ganz bewusst ins Bett bringst und diese besondere Zeit mit euren Ritualen voll auskostest, machst du ihm und dir letztlich das Geschenk von Sicherheit, Geborgenheit und bedingungsloser Liebe.

Und damit lässt es sich doch am besten in den Schlaf gleiten, oder?

Fazit

Die Kinder ins Bett zu bringen, kann anstrengend sein. Gleichzeitig gibt es hier simple, kleine Anpassungen, die zügig Abhilfe schaffen können.

Wenn du dir ganz bewusst den Druck herausnimmst, später noch xyz machen zu wollen, bist du hier auf der sicheren Seite. Lege dir innerhalb der Woche so wenig Abendtermine wie möglich und wechsele dich regelmäßig mit dem anderen Elternteil ab. So entlastet ihr euch gegenseitig und gebt euch Raum für eure individuellen Wünsche und Verpflichtungen.

Mach dir bewusst, dass alles in dir beginnt: Wenn du schon tagsüber gut auf dich und deine eigenen Bedürfnisse achtest, schenkst du dir und deinem Kind genügend Raum für eure abendlichen Rituale. Dadurch kannst du die Zubettgeh-Zeit mit deinem Kind ganz bewusst zelebrieren.

Denn diese gemeinsamen Momente des Kuschelns und Erzählens werden eines Tages zu wertvollen Erinnerungen.

Empfindest du es als anstrengend, dein Kind ins Bett zu bringen? Wie vereinfacht ihr diese Zeit bei euch zu Hause?

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Veröffentlicht von Manuela Schneider

Schon als Erzieherin hat Manuela sich der kleinen und großen Dinge angenommen, die Vorschulkinder beschäftigen. Kreativ gestaltete sie für ihre Mäuse den Kindergartenalltag, sodass jeder Tag ein neues Abenteuer bereithielt. Als zweifache Mama hat sie sich diesen kreativen Einfallsreichtum ebenso beibehalten wie ihr besonderes Verständnis für das Gefühlsleben der Kleinen. Manuela sammelte unsagbar viele nützliche und wertvolle Erfahrungen in der Arbeit sowohl mit Kita-Kindern zwischen 3 und 6 Jahren als auch nach der Wende in Freizeiteinrichtungen für 6- bis 18-Jährige wie den Spielstuben, Kinderkreativ-Workshops und Jugendclubs der Stadt Chemnitz. Seit 2013 hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht und arbeitet als freiberufliche Autorin, die gefühlvoll in Worte fasst, was anderen nur auf der Zunge liegt.

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