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Warum du auf Stilltee verzichten solltest

Warnung vor Fencheltee für Stillende
Fencheltee ist bei Stillenden beliebt. Trotzdem meiden? / Bild © oksix, Adobe Stock

Fenchel und Anis sind häufige Bestandteile in Stilltees, die traditionell zur Steigerung der Milchproduktion eingesetzt werden. Der Haken: Estragol, das in diesen Pflanzen vorkommt, wird mit potenziellen Risiken in Verbindung gebracht. Wir haben Vorschläge, wie du als stillende Mutter jetzt damit umgehen kannst.

Was müssen sich Stillmamas nicht alles anhören. Dieses sollen sie tun, jenes unbedingt lassen. Dennoch wollen und können wir dir die neuesten Erkenntnisse hinsichtlich Stilltees nicht vorenthalten: 

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA rät stillenden Müttern in ihrer aktualisierten Richtlinie vom Konsum fenchelhaltiger Produkte ab.

Zuvor hatte eine EMA-Kommission vorhandene Studiendaten aus zahlreichen alten und neueren Untersuchungen ausgewertet und ihre Stellungnahme dazu im Mai 2023 veröffentlicht.

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Ein Pflanzenstoff ist schuld

Von der Warnung ist also auch Stilltee und jeder andere Tee betroffen, der Fenchelsamen enthält. Denn in Fenchel (und auch Anis oder Zitronengras) finden sich schwankende Mengen von Estragol – das ist ein natürlicher Abwehrstoff dieser Pflanzen, mit dem sie Fraßfeinde fernhalten. Hohe Mengen davon wirkten in Tierversuchen eindeutig krebserregend. Studien mit Menschen gibt es aus ethischen Gründen noch nicht.

Der Stoff geht mit der Muttermilch auf das Baby über, die Auswirkungen sind unbekannt. Medizinischer Bitterfenchel enthält zwar deutlich mehr Estragol als Süßfenchel und konzentriertes Fenchelöl ein Vielfaches von Tee. Da man den Tees von außen jedoch nicht ansieht, wie viel Estragol drin ist – von sehr wenig bis extrem viel ist alles dabei – könnten Grenzwerte schnell überschritten werden.

Da die Säuglingsleber noch nicht gut entgiften kann, solltest du in der Stillzeit Fencheltee und Teemischungen mit Fenchel wie Stilltees oder Fenchel-Anis-Kümmel-Tee vorsorglich meiden oder nur selten zu dir nehmen. Auch als Getränk für Babys und Kleinkinder sind sie laut der Behörde noch nichts. Die EMA rät, Kindern frühestens ab 4 Jahren und nur bei Beschwerden Fenchelprodukte anzubieten.

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Die Wirkung von Stilltee ist nicht belegt

Apropos Beschwerden, die Wirkung von Fenchel als Bauchschmeichler und Halsretter gilt zwar als allgemein anerkannt. Aber beim Stilltee profitieren Stillmamas möglicherweise nicht so sehr von den Inhaltsstoffen, sondern eher von der entspannenden Wirkung einer kurzen Auszeit und der Extraportion Flüssigkeit. Zum Glück gibt es noch andere wirkungsvolle Methoden, die Milchmenge zu steigern. Lies gern hier weiter, wenn du magst:

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Wenn du Fencheltee bis jetzt öfter oder (wie die Autorin selbst) gar in rauen Mengen konsumiert hast, mach dir bitte keine unnötigen Sorgen. Solange du es von nun an nicht übertreibst und deine Ernährung abwechslungsreich gestaltest, ist bestimmt alles in Ordnung. Wichtig ist, dass du dich wohlfühlst, dann geht es auch deinem Baby gut. Und wie immer gilt: Abwechslung schützt vor Überdosierung, das gilt auch für Tees.

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 14.11.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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