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Sex nach der Geburt: das musst du über Sex nach der Schwangerschaft wissen

Sex nach der Geburt: Paar wird das erste Mal nach der Schwangerschaft intim

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Der erste Sex nach der Geburt ist ein großes Thema in den Köpfen vieler Eltern. Wann können wir wieder Sex haben? Warum verspüre ich so wenig Lust? Findet mein Partner mich noch attraktiv? Wie wird es sich anfühlen und wird es weh tun? Wir beantworten deine wichtigsten Fragen rund um das Thema Sex nach der Geburt.

Der erste Sex nach der Geburt: wie beim ersten Mal

Viele Paare berichten, dass sich der erste Sex nach der Geburt anfühlt, wie ihr erstes Mal. Ihre Beziehung zueinander, ihre Körper und die Art, wie sie Intimität erleben und empfinden, haben sich verändert. Diese neue Sexualität miteinander zu erkunden und zu entdecken ist einerseits aufregend, kann sich aber auch unbeholfen anfühlen.

Ab wann ist Sex nach der Geburt möglich?

Sex nach der Geburt ist grundsätzlich möglich, wenn Frauen Lust verspüren und es sich für sie gut anfühlt. Während des Wochenflusses besteht ein höheres Infektionsrisiko. Deshalb solltet ihr mit Kondom verhüten. Weil in dieser Zeit noch Wunden an der Gebärmutter und Geburtsverletzungen heilen, müsst ihr besonders vorsichtig sein.

Warum kein Sex im Wochenbett?

Viele Gynäkologen raten dazu, etwa 4 bis 6 Wochen abzuwarten. In dieser Zeit heilt die Gebärmutter und mit dem Wochenfluss werden Wundflüssigkeit und Blut ausgeschieden. Verletzungen an Scheide und dem Damm verheilen ebenfalls. Mit Kondom ist Sex grundsätzlich ok, solange die Frau ihn als lustvoll empfindet und keine Schmerzen hat.

Wichtiger, als eine bestimmte Zeit abzuwarten ist es, auf den eigenen Körper zu hören. Manche Frauen sind nach einigen Wochen so weit und bei anderen dauert es eben auch deutlich kürzer oder länger. Im Zweifel bitte immer ärztlichen Rat einholen!

Welche Stellungen eignen sich für den ersten Sex nach der Geburt?

Gerade bei den ersten „Versuchen“ solltet ihr euch langsam und vorsichtig herantasten. Besonders geeignet sind Stellungen, in denen die Frau entscheidet, wie tief der Penis in sie eindringt, wie die Löffelchenstellung.

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Rückbildungsgymnastik: für einen gesunden Beckenboden und gutes Körpergefühl

Der Beckenboden hält im Unterleib alles fest an seinem Platz: die Blase, die Gebärmutter und den Enddarm. Seine Muskeln kontrollieren die Schließmuskeln der Scheide und Harnröhre sowie des Afters. Durch die Schwangerschaft und Geburt wird der Beckenboden geschwächt und es können Verletzungen an der Muskulatur auftreten.

Der Beckenboden spielt eine immens wichtige Rolle für die Haltung, das Körpergefühl und sogar das Selbstbewusstsein. Wer aufrecht steht und ein gutes Körpergefühl hat, fühlt sich besser. Sein Spitzname „Liebesmuskel“ zeigt, dass er auch einen großen Einfluss auf die Sexualität und Empfindsamkeit hat.

Ein gezieltes Beckenbodentraining schützt also nicht nur vor Inkontinenz, sondern ermöglicht dir langfristig auch wieder ein lustvolles Sexleben. Die meisten Rückbildungskurse enthalten spezielle Übungen für den Beckenboden. Darüber hinaus gibt es spezielle Beckenbodentrainings oder auch einfache tägliche Übungen für zuhause.

Empfehlenswerte Beckenbodentrainer

Auch spezielle Beckenbodentrainer und Liebeskugeln können helfen, die Muskulatur wieder aufzubauen und die Lust zu steigern.

  • Der ElvieTrainer* ist ein Beckenbodentrainer, der über Biofeedback mit einer App kommuniziert. Dort werden dir Übungen angezeigt und die App sagt dir auch gleich, ob du sie richtig ausführst.
  • Mit den LadySystem Vaginalkonen* kannst du die Intensität deines Kegeltrainings immer weiter steigern. Du fängst mit einem niedrigen Gewicht an und steigerst dich nach und nach, wenn sich die Beckenbodenmuskulatur aufbaut.
  • Ganz ohne Geräte kommt die App Pelvina aus. Hier findest du spezielle Übungen für deinen Beckenboden. Es gibt einen gratis Kurs, in dem du viel über die Anatomie deines Beckenbodens lernst. Im Anschluss kannst du dich für einen kostenpflichtigen Kurs entscheiden. Viele Krankenkassen zahlen den komplett oder zumindest anteilig.

Übrigens ist auch Sex nach der Geburt ein gutes Training für den Beckenboden. Allerdings solltest du weiterhin fleißig deine Übungen machen.

Sex nach Kaiserschnitt: Wann können Paare wieder Lust genießen?

Nach einem Kaiserschnitt solltest du mindestens 14 Tage mit dem Geschlechtsverkehr warten, bis die Kaiserschnittnarbe verheilt ist. Allerdings ist das Gewebe um die Narbe herum meist noch empfindlich bei Berührungen und körperlichen Anstrengungen. Höre deshalb unbedingt auf deinen Körper. Während des Wochenflusses ist ein Kondom ein Muss wegen der Infektionsgefahr!

Geht es langsam an und wählt zu Beginn Stellungen, die das empfindliche Narbengewebe nicht belasten.

Schmerzen beim Sex nach der Geburt

In den ersten Wochen nach der Geburt können beim Sex ein unangenehmer Druck oder Schmerzen entstehen. Der Penis drückt beim Sex gegen die Wunde an der Gebärmutter, die noch nicht komplett ausgeheilt ist. Wählt in der ersten Zeit Stellungen, bei denen der Penis weniger tief in die Vagina eindringt.

Auch Wunden und Risse an der Scheide und im Dammbereich können schmerzen, wenn sie noch nicht komplett ausgeheilt sind. Ist der Sex unangenehm für die Frau, solltet ihr lieber noch abwarten.

Im Zweifelsfall konsultiere deine Gynäkologin. Sie kann prüfen, ob eine nicht korrekt genähte Dammnaht oder kleine Verletzungen die Schmerzen verursachen.

Vorsichtig sein und Gleitgel verwenden

Bei stillenden Frauen sinkt der Östrogenspiegel. Das hat zur Folge, dass die Scheide nicht mehr richtig feucht wird. Hier hilft ein Gleitgel, ein langes Vorspiel und ein behutsames Eindringen.

Ist die Scheide nach der Geburt weiter?

Viele Frauen haben Sorge, dass ihre Scheide bei der Geburt „ausleiert“. Die ist aber unbegründet. Das Gewebe kann sich während der Geburt stark ausdehnen. Dieser Prozess wird auch hormonell gestützt. Nach der Schwangerschaft zieht es sich aber auch wieder zusammen.

Es kann passieren, dass du kurz nach der Geburt „unten rum“ etwas anders aussiehst. Die Vagina hat sich um etwa das 20 bis 30% gedehnt! Innerhalb einiger Wochen sollte aber alles wieder ganz normal aussehen. Wichtig ist ein regelmäßiges Beckenbodentraining!

Sex nach der Geburt: Wie verhüten?

Es hält sich wacker, das Gerücht, dass Mama nach einer Geburt nicht schwanger werden kann.

Tatsächlich können Frauen, die nicht stillen kurz nach der Geburt wieder schwanger werden. Bei einigen findet noch während des Wochenflusses der erste Eisprung nach der Geburt statt. Zu diesem Zeitpunkt kann sie schwanger werden.

Frauen, die regelmäßig und voll stillen, nicht zufüttern und keine Monatsblutung haben, haben durch das milchbildende Hormon Prolaktin einen relativ hohen Empfängnisschutz. Es hemmt den Eisprung und sie können nicht schwanger werden. 100%ig sicher ist das allerdings nicht. Wenn du sichergehen möchtest, nicht schwanger zu werden, solltest du zusätzlich verhüten.

Verhütung für nicht stillende Mütter

Wenn die Mutter nicht stillt, stehen ihr grundsätzlich alle Verhütungsmethoden offen. Allerdings erholt sich der Körper gerade von der Schwangerschaft und ist durch Schlafmangel weiterhin großen Anstrengungen ausgesetzt. Überlege daher genau, ob du eine hormonelle Verhütungsmethode nutzen möchtest.

Bei natürlichen Verhütungsmethoden ist eine gewisse Regelmäßigkeit Voraussetzung. Methoden, wie die Temperaturmessung (NFP) setzen einen regelmäßigen Schlaf von mindestens 5 Stunden voraus, um akkurat zu funktionieren. Diese Methoden solltest du also nur wählen, wenn dein Babyalltag das zulässt.

Auch ein Diaphragma oder die Spirale sind möglich, allerdings erst ab etwa 2-3 Monate nach der Geburt, wenn die Rückbildung abgeschlossen ist.

Am einfachsten ist nach wie vor das Kondom.

Verhütung für stillende Mütter

Für stillende Mütter kommen weder die Antibabypille noch natürliche Verhütungsmethoden, die auf einem Zyklus basieren, infrage. Eine beliebte Verhütungsmethode für Stillende ist die Minipille. Sie enthält nur das Hormon Gestagen in einer geringeren Dosierung und kann ab etwa 6 Wochen nach der Geburt eingenommen werden. Gleiches gilt für die Hormonspirale.

Ein Kondom ist gerade für stillende Mütter die schonendste Verhütungsmethode. Es belastet nicht den Hormonhaushalt, der sich nach der Schwangerschaft und während der Stillzeit immer wieder umstellen musste.

Flaute im Bett: Verführung wieder erlernen

Viele Paare, die sehr lange auf Intimität verzichtet haben, wissen gar nicht mehr, wie sie sich dem Partner oder der Partnerin annähern sollen. Inzwischen ist Sex nicht mehr routiniert und gehört einfach nicht mehr zum Alltag.

Wenn Erotik sich nicht mehr „normal“ anfühlt und eben nicht einfach spontan passiert, dann hilft ein bisschen Planung und Übung. Verabredet euch zu einem Date zuhause oder vielleicht möchtet ihr lieber ausgehen und im Anschluss in ein Hotel… Euer Kind sollte in jedem Fall gut betreut sein, damit ihr euch ganz auf euch konzentrieren könnt.

Ganz wichtig: Druck rausnehmen und Zweisamkeit genießen. Fangt mit kleinen Gesten, intimen Blicken und aufmerksamen Gesprächen an und schaut, was sich ergibt. Vielleicht klappt es dann beim zweiten oder dritten Date. Denn Sex ist auch Kopfsache und der ist nach der Geburt eines Babys meist erstmal ganz woanders.

Baby im Bett

Sex nach der Geburt: mach dir keinen Druck

Es gibt Frauen, die während der Geburt spüren, wie großartig ihr Körper ist. Sie entdecken ihre Sexualität neu und möchten am liebsten sofort wieder sexuell aktiv werden.

Und dann gibt es sehr viele Eltern, die erstmal eine ganze Weile gar keinen Sex haben. Sie sind müde, denken nur an das Baby und der bloße Gedanke an Sex ist irgendwie abstoßend. Viele entdecken neue Seiten an ihrem Partner, die so gar nicht sexy sind – zumindest im Moment. All das ist völlig normal. Das sexuelle Verlangen ist bei stillenden Müttern durch das Stillhormon Prolaktin gehemmt. Männer haben im Wochenbett einen geringeren Testosteronspiegel. Das beeinflusst das Sexualverhalten. Wichtig ist, dass du dich nicht mit anderen vergleichst und dadurch Probleme schaffst, die vielleicht gar nicht da sind. Du neigst aber dazu, dich mit anderen zu vergleichen? Dann sei beruhigt! 83 Prozent der Erstgebärenden empfinden in den ersten drei Monaten nach der Geburt sexuelle Irritation. 64 Prozent sogar noch nach sechs Monaten

Wichtig ist, dass du und dein Partner miteinander sprecht und schaut, wie ihr eure Bedürfnisse befriedigt und auch Kompromisse füreinander eingeht. Wie könnt ihr euch unterstützen? Wie könnt ihr euch einander näher kommen? Welche Zärtlichkeiten tun euch jetzt gut?

Quellen

Bilder:

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✔ Inhaltlich geprüft am 09.05.2022
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Sibylle Grenz

Als Mutter eines quirligen Kleinkindes schreibt Sibylle leidenschaftlich gern über Erziehungsthemen, aber auch Themen aus der Schwangerschaft. Gemeinsam mit unserem Hebammen- und Pädagoginnen-Team arbeitet sie Fragen der babelli-Community auf und beantwortet sie fundiert und praxisnah.

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