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Merkt man, wenn der Muttermund aufgeht?

Der Muttermund geht auf

Damit das Baby sich auf den Weg machen kann, muss sich der Muttermund öffnen. Normalerweise sind hierfür die Eröffnungswehen zuständig. Es kann jedoch auch sein, dass sich der Muttermund schon vorher leicht öffnet. Interessant ist die Frage, ob du das bemerken würdest.

Der Muttermund und seine Aufgabe

Der Muttermund hat eine ganz besonders wichtige Aufgabe. Du kannst dir den Weg zur Gebärmutter wie einen schmalen Tunnel vorstellen. Der Beginn des Tunnels ist der Gebärmutterhals. An dessen Ende befindet sich der Muttermund und hinter diesem liegt die Gebärmutter. Der Muttermund ist sozusagen das Tor zur Gebärmutter und dieses ist die Schwangerschaft über dicht verschlossen. Dafür sorgt der Schleimpfropf. In der Vorbereitung auf die Geburt löst sich der Pfropf und ebnet damit den Weg für den Muttermund, sich zu öffnen. Vorher sorgt er dafür, dass Keime keine Chance haben, in die Gebärmutter einzudringen.

Sobald der Schleimpfropf abgegangen ist, zeigt sich eine kleine Öffnung am Muttermund. Mit zunehmenden Wehen öffnet sich dieser jetzt immer weiter. Komplett geöffnet ist er dann, wenn er einen Durchmesser von etwa 10 cm hat. Wie lange der komplette Öffnungsvorgang dauert, lässt sich nicht sagen. Dies ist bei jeder Frau und jeder Schwangerschaft ganz unterschiedlich. Bei einigen Frauen öffnet sich der Muttermund innerhalb von wenigen Stunden, bei anderen Frauen dauert es sogar mehrere Tage.

Hinweis: Bei den Kontrollen durch die Frauenärztin oder die Hebamme wird zum Ende der Schwangerschaft hin der Muttermund kontrolliert. Oft wird davon gesprochen, dass er fingerdurchlässig ist. Dies bedeutet, dass er langsam weicher wird. Es gibt jedoch keinen Aufschluss darüber, ob die Geburt bevorsteht.

Die Öffnung des Muttermundes – spürt man es?

Du wirst nicht bewusst merken, ob sich dein Muttermund öffnet oder ob er noch geschlossen ist. Es gibt jedoch drei verschiedene Anzeichen, die ein Hinweis auf die Öffnung sind:

1. Wehenbeginn

Wie schon zu Beginn erwähnt, sind muttermundwirksame Wehen entscheidend für die Öffnung. Im Laufe der Schwangerschaft übt die Gebärmutter immer mal wieder, ohne dass diese Übungswehen als schmerzhaft empfunden werden. Die meisten Schwangeren fühlen hauptsächlich ein Hartwerden des Bauches oder ein leichtes Ziehen. Ebenso wie Senkwehen um die 36. SSW. Die echten Geburtswehen fühlen sich intensiver an, kommen in regelmäßigen Abständen von drei bis fünf Minuten, halten an und müssen oft auch veratmet werden. Sie können als Unterleibsziehen oder als Schmerz in den Rücken wahrgenommen werden. 

Ein beliebter Trick, um zu testen, ob es wirklich die echten Wehen sind, ist es, in die Badewanne zu gehen oder warm zu duschen. Durch die Wärme entspannt sich entweder der Körper oder die Wehen werden intensiver. Natürlich kannst du schon Tage bevor es richtig losgeht immer mal wieder Wehen haben, die sich dann aber wieder entspannen. Wie viel diese wirklich am Muttermund tun, lässt sich dann am besten über eine vaginale Untersuchung durch Arzt oder Hebamme erfahren. Von einer Selbstuntersuchung wird aufgrund einer möglichen Verunsicherung und aus hygienischen Gründen abgeraten. Auch das Krankenhauspersonal sollte nicht zu oft untersuchen, denn mit jeder Untersuchung steigt auch das Infektionsrisiko. Vor jeder Untersuchung sollte es eine ausführliche Aufklärung geben und es bedarf deines Einverständnisses

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Statt regelmäßig den Muttermund zu ertasten und eine Infektion zu riskieren, kannst du auf andere Anzeichen achten, wie etwa auf eine Zeichnungsblutung. Wenn der Muttermund sich zu öffnen beginnt, kann es durch die Dehnung und starke Durchblutung zu kleinen Rissen in den Blutgefäßen kommen. Das ist nicht gefährlich, sondern ganz normal und ein Indiz dafür, dass sich etwas am Muttermund tut. Wenn du also auf der Toilette in der Vorlage eine leichte Blutung mit bräunlich rotem Schleimabgang siehst, kann das ein gutes Zeichen sein. Allerdings tritt diese Zeichnungsblutung nicht bei jeder Frau auf. Wenn du zudem regelmäßige Wehen hast und diese zunehmend veratmen musst, kann es gut sein, dass die erste Phase der Geburt begonnen hat. Dann solltest du dich langsam ins Krankenhaus begeben oder dich bei deiner Hebamme melden, solltest du eine Hausgeburt geplant haben. Erst dann kann dir gesagt werden, in welchem Stadium der Geburt du dich befindest.

2. Die Ablösung des Schleimpfropfs

Einige Frauen bemerken es, wenn sich einige Tage vor dem Geburtsbeginn der Schleimpfropf löst. Das zeigt sich vor allem dadurch, dass eine größere Menge an Schleim austritt, der teilweise mit leichten Blutfäden durchzogen sein kann. Auch hier kann die Zeichnungsblutung auftreten. Nicht immer wird jedoch deutlich, dass es sich um den Pfropf handelt. Bei manchen Frauen löst er sich nach und nach und wird als normaler Ausfluss empfunden. Bemerkst du jedoch eine gesteigerte Menge an Sekret und stehst du kurz vor der Geburt, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass sich der Muttermund öffnet. Sobald der Pfropf gelöst ist, zeigt der Muttermund eine leichte Öffnung.

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3. Die Fruchtblase platzt oder reißt

Oft gehen Frauen davon aus, dass die Geburt mit dem Platzen der Fruchtblase beginnt. Tatsächlich ist das gar nicht so oft der Fall. Die Fruchtblase platzt erst dann, wenn der Muttermund bereits geöffnet ist. Solange der Muttermund fest geschlossen ist, liegt das Baby sicher in der Fruchtblase in der Gebärmutter, es wird kein Druck auf die Fruchtblase ausgeübt. Sobald sich der Muttermund öffnet, schiebt sich die Fruchtblase leicht in die Öffnung. Es bildet sich eine Spannung, die durch den Druck des Babys zunehmen kann. Dies ist der Auslöser dafür, dass die Fruchtblase platzt oder einreißt. Verspürst du den Austritt von Fruchtwasser, deutet dies darauf hin, dass dein Muttermund bereits geöffnet ist.

Bist du unsicher, ob es sich bei der austretenden Flüssigkeit um Fruchtwasser oder Urin handelt, kannst du dies mit einem pH-Streifen prüfen. Fruchtwasser hat einen pH-Wert von 7,0. Der pH-Wert deiner Scheide liegt dagegen bei durchschnittlich 4 bis 4,4. Um ein sicheres Ergebnis zu bekommen, halte den Streifen nicht in die ausgetretene Flüssigkeit, sondern nimm die Probe von der Scheidenwand. Da es sich bei der Flüssigkeit auch um Urin handeln kann und dieser einen unterschiedlichen Wert aufweist, könnte das Ergebnis sonst verfälscht werden.

Wichtig: Wenn du davon ausgehst, dass sich dein Muttermund geöffnet hat und dein Baby noch nicht geburtsbereit ist (zum Beispiel weil du dich noch nicht am Ende der Schwangerschaft befindest) oder starke Blutungen hast, solltest du direkt einen Arzt aufsuchen. Dieser prüft den Muttermund und entscheidet, wie die weitere Vorgehensweise ist, falls er sich tatsächlich geöffnet hat.

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Hast du Ergänzungen oder Fragen zum Muttermund? Dann schreib uns einen Kommentar!

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Quellen

  • Berufsverband der Frauenärzte: Geburtsphasen:
    https://www.frauenaerzte-im-netz.de/schwangerschaft-geburt/geburt/geburtsphasen/#c681 (abgerufen am 24.8.2017)
  • Birgit Gebauer-Sesterhenn & Dr. Med. Thomas Villinger:
    Schwangerschaft und Geburt (GU Große Ratgeber Kinder)
    GU Verlag, Auflage: 6 (8. September 2012)
  • Ina May Gaskin: Die selbstbestimmte Geburt:
    Handbuch für werdende Eltern. Mit Erfahrungsberichten

    Kösel-Verlag, Auflage 12 (9. September 2004)
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✔ Inhaltlich geprüft am 03.02.2023
Dieser Artikel wurde von Nadine Beermann geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Sibylle Grenz

Als Mutter eines quirligen Kleinkindes schreibt Sibylle leidenschaftlich gern über Erziehungsthemen, aber auch Themen aus der Schwangerschaft. Gemeinsam mit unserem Hebammen- und Pädagoginnen-Team arbeitet sie Fragen der babelli-Community auf und beantwortet sie fundiert und praxisnah.

2 Kommentare anderer Nutzer

  1. Hallo zusammen, ein sehr schöner Artikel. Allerdings solltet ihr den nochmal Korrekturlesen. Da ist wohl das Du-Sie-Monster unterwegs gewesen. 😅

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