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Die 5 größten Ängste vor der Geburt und wie du damit umgehst

Ängste in der Schwangerschaft

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Hast du Angst vor der Geburt? Bis zu einem gewissen Grad ist das völlig normal und du bist nicht allein. Welche Ängste viele Frauen plagen und was du dagegen konkret tun kannst, beschreiben wir in diesem Artikel.

Werde ich die Schmerzen aushalten können?

Schmerzen mag niemand von uns. Im Alltag unterdrücken sie deshalb viele mit einer Schmerztablette. Unter der Geburt ist das natürlich nicht so einfach möglich. Das Schlimmste an der Angst vor den Schmerzen sind aber nicht die Schmerzen selbst, sondern, dass du vor der Geburt nicht weißt, was genau auf dich zukommt. Angst zu haben, ist eine menschliche Emotion und hat zugleich nützliche Funktionen: Sie warnt uns und zeigt Grenzen auf. Angst darf also sein. Du darfst sie annehmen und schauen, wie du mit ihr umgehen kannst und was du brauchst, um mit ganz viel Kraft und Zuversicht in die Geburt zu starten. Frauen, die schon eine Geburt erlebt haben, sind deshalb oft in dieser Hinsicht entspannter, weil sie schon grob wissen, was auf sie zukommt. Deshalb hilft es zu Beginn schon einmal die Phasen der Geburt zu kennen, um den klassischen Geburtsverlauf für sich einordnen zu können. 

Wenn du dich fragst, ob du die Schmerzen aushalten können wirst, ist unsere Antwort ganz klar: ja! Besonders, wenn du dir vorher gewisse Techniken aneignest, die dir helfen den „Schmerz“ umzuleiten und mit ihm zu arbeiten. Ein passenderes Wort für Schmerz ist übrigens „Wellen“. Indem du dir jede Wehe als Welle vorstellst, die kommt und wieder geht, kannst du den Fokus anders legen und gezielt daran denken, dass sie vorübergeht.  Und falls dir unter der Geburt alles zu viel wird, gibt es immer noch schmerzstillende Mittel. Vielleicht brauchst du die aber gar nicht oder nur kurzfristig und kannst dich nach einer kurzen Pause wieder ganz auf dein Körpergefühl und deine Atmung konzentrieren. 

Wusstest du, dass es Frauen gibt, die während der Geburt Hypnosetechniken anwenden, um damit das Schmerzerleben signifikant zu reduzieren? Wir empfehlen einen Kurs, in dem du besondere Entspannungstechniken für die Geburt erlernst. Hypnobirthing-Kurse eignen sich hier besonders gut. Es gibt aber auch andere, ähnliche Kurse, die zum Ziel haben, die Schwangeren auf eine entspannte Geburt mit weniger Schmerzen vorzubereiten. Wir finden, einen Versuch ist es wert!

2. Was, wenn mir oder meinem Kind bei der Geburt etwas zustößt?

Diese Angst ist (wie alle anderen auch) völlig verständlich und gar nicht selten. Um ihr beizukommen, solltest du dich fragen, warum du dich sorgst, dass etwas schiefgehen könnte. Hast du eigene Erfahrungen in dieser Richtung gemacht oder haben dich die Storys anderer verunsichert? Aufreger verkaufen sich einfach besser als Berichte, in denen alles wunderbar glattlief. Je älter man wird, desto mehr hat man schon gehört. Einiges hat sich unbewusst so tief ins Hirn eingegraben, dass wir es von tatsächlichen Erfahrungen kaum noch unterscheiden können.

Dabei ist eine Geburt ohne schwere Komplikationen der absolute Regelfall. Warum sollte es bei dir also anders sein? Und selbst wenn es zu Schwierigkeiten kommt, ist die Geburtsmedizin in Deutschland so gut, dass Baby und Mutter trotzdem geholfen werden kann und es danach beiden gut geht.

Damit du möglichst gesund in die Geburt gehst, kannst du selbst schon einiges tun, indem du dich auch in den letzten Wochen noch gesund ernährst, dich ausreichend bewegst und Entspannung findest, wo du nur kannst. Dazu kannst du aufmunternde Bücher mit schönen Geburtsberichten lesen (z.B. Das Geheimnis einer schönen Geburt* von Jana Friedrich) und negative Berichte konsequent meiden. Dann wird das schon!

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3. Und wenn die Geburt nicht so verläuft, wie ich hoffe?

Du wünschst dir eine natürliche Geburt, die von allein losgeht, ohne medizinische Interventionen und mit erträglichen Schmerzen? Keinesfalls willst du eine Einleitung, eine PDA oder hast Angst vor einem Kaiserschnitt? Das ist verständlich. 

Für den Geburtsverlauf ist es aber wichtig, dass du dich gerade in diesem Punkt entspannst und deine innere Muskulatur dadurch lockerst. Denn schließlich sind Geburten nicht planbar und einen verkrampften Beckenboden braucht niemand. Unser Tipp: Halte deine Wünsche in einem Geburtsplan fest. Schreib aber auch auf, was dir wichtig wäre, wenn ein Eingriff nötig wird. Tipps für einen Geburtsplan inklusive Download gibt es hier. Halte dir immer vor Augen: auch wenn es anders kommt, sollte es eben so sein. Du hast du alles richtig gemacht und dir und deinem Baby wird es ganz bestimmt trotzdem gut gehen.

4. Was ist, wenn ich reiße?

Einen Dammriss oder auch Dammschnitt zu erleiden, wünscht sich keine Frau. Der Wunsch, einen intakten Beckenboden zu behalten, ist natürlich verständlich. Auch hier erhöhen unnötige Storys aus dem Umfeld die Angst davor.

Keiner kann dir voraussagen, ob du einen Dammriss haben wirst oder ob ein seltener Dammschnitt notwendig ist, damit dein Baby schnell geboren werden kann. Versuche auch hier, deine Angst im Vorfeld umzulenken und raus aus dem Anspannungsmodus zu kommen. Dann kann sich dein Unterleib am besten entspannen.

Das Gute: Sollte es unter der Geburt zu einem Riss oder einem Schnitt kommen, merken es die wenigsten Frauen. Denn während einer Presswehe steht das Gewebe so stark unter Spannung, dass es gleichzeitig schmerzunempfindlicher wird. Nach der Geburt werden Dammrisse wie auch Dammschnitte unter örtlicher Betäubung versorgt und verheilen meist schnell. Viel Ruhe im Wochenbett, Schonung, Hygiene und eine sorgfältige Nachbehandlung helfen dabei. Dein Baby wird dich während dieser Zeit zudem so gut ablenken, dass alles andere zur Nebensache wird. 

Damit du unter der Geburt weniger oder gar nicht reißt, kannst du dein Gewebe schon im Vorfeld durch Dammmassagen und Heublumen-Sitzbäder vorbereiten. Aufrechte Geburtspositionen scheinen günstiger zu sein als eine liegende Position, so kann die Hebamme warme Kompressen unter der Geburt leichter anlegen. Am Ende hängt es aber auch immer von der geburtshilflichen Situation ab und die lässt sich bekanntermaßen nicht planen. Versuch dich deshalb im Vorfeld nicht allzu verrückt zu machen.

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5. Ich will mich nicht wieder so ausgeliefert fühlen!

Frauen, die schon unschöne Geburtserlebnisse hatten, fürchten sich manchmal vor der nächsten Geburt. Betroffene Frauen berichten öfter, dass das Schlimmste war, nichts mehr selbst steuern zu können.

Wichtig: Es hilft, einen schwierigen Geburtsverlauf zu verarbeiten, bevor du in die nächste Geburt gehst. Es mit dir selbst auszumachen, klappt nur selten. Besser ist es, wenn du darüber mit deiner Hebamme redest. (Andere Schwangere eignen sich weniger als Gesprächspartnerinnen. Schließlich könnte dein Bericht dazu führen, dass sie selbst Angst entwickeln.) Schaue auch in deiner Umgebung, ob es in Familienzentren oder Hebammenpraxen spezielle Gruppen gibt, die traumatische Geburtserlebnisse aufarbeiten. Wenn es ganz schlimm ist, kann eine Traumatherapie helfen. Diese verschreibt Frauenärztin oder Frauenarzt.

Du selbst kannst auch einiges tun, um innerlich wieder ins Lot zu kommen. Die Berliner Hebamme Jana Friedrich empfiehlt eine Schreibtherapie. Dazu musst du dir lediglich ein paar Tage Zeit nehmen, um einen ausführlichen Geburtsbericht zu verfassen. Dieser darf und sollte auch deine Gefühle beinhalten. In ihrem Artikel zeigt eine Gastautorin, wie das gehen kann.

Neben der Schreibtherapie kann dir auch ein Hypnobirthing-Kurs oder etwas Ähnliches helfen, zu innerer Stärke zurückzufinden. So kannst du unter der Geburt trotz aller Erfahrungen ganz bei dir sein und eine ganz neue Geburtserfahrung machen. Denn jedes Kind und jede Geburt sind anders.

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🎧 Podcast: #58 – So bekommst du deine Angst vor der Geburt in den Griff!

Hör jetzt in diese großartige Podcastfolge mit Kristin Graf von „Die friedliche Geburt“ rein – hier gibt es garantiert kein Wischiwaschi, sondern echt gute Tipps. Wenn dir unser Podcast gefällt, dann abonnier ihn doch direkt bei Spotify oder iTunes, um keine Folgen mehr zu verpassen.

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Fazit

Angst vor der Geburt zu haben, ist bis zu einem gewissen Grad normal. Wenn sie dich aber lähmt (Tokophobie), solltest du etwas dagegen tun oder dir helfen lassen. Wir hoffen, dass dich unsere Vorschläge dabei unterstützen, auch innerlich bereit für dieses großartige Ereignis – die Geburt deines Babys – zu sein. Alles Gute, du schaffst das!

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Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 29.05.2024
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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