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Warum und wie du Stress unter der Geburt vermeiden kannst

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Stress unter der Geburt kannst du so gar nicht gebrauchen. Denn leichter wird die Geburt dadurch nicht. Tipps, wie du mit ein bisschen Vorbereitung trotz Wehen und Trubel entspannt bleibst, gibt es hier.

Was Stress bei der Geburt mit uns macht

Kurzzeitiger Stress ist erst einmal nicht schlecht. Er mobilisiert alle Kräfte, sorgt dafür, dass wir hellwach sind und jederzeit kämpfen oder fliehen können. Dafür sorgen Stresshormone, die bei akuter Belastung ausgeschüttet werden. In der Folge spannen sich die Muskeln an und die Durchblutung nimmt ab, weil das Blut für mehr Schlagkraft konzentriert wird.

Genau das kannst du aber unter der Geburt so gar nicht brauchen. Denn schließlich kann sich dein Körper viel leichter öffnen, wenn du auch innerlich entspannt bist. Gerätst du in Stress, macht dein Bauchraum „zu“. Der Beckenboden wird fest, das Öffnen des Muttermundes verzögert sich. Die Schmerzen werden größer, als sie eigentlich sein müssten. Das führt zu noch mehr Stress – ein Teufelskreis, den du aber durchbrechen kannst.

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Warum Entspannung unter der Geburt so guttut

Bereits Untersuchungen aus den 30er-Jahren vom Gynäkologen Grantley Dick-Read aber auch neuere Studien haben gezeigt, dass Frauen, die sich bei der Geburt entspannen konnten, eine deutlich verkürzte Eröffnungs- und Übergangsphase hatten, als solche, die sich vor lauter Angst selbst stressten. Verkrampfte Frauen empfanden Schmerzen viel intensiver. Lauter gute Gründe also, um schon vorher an dir selbst zu arbeiten, wenn du zum Sorgen machen neigst. Wie das geht, erfährst du jetzt.

Wie du auch während der Geburt gelassen bleibst

Gelassenheit mag zwar zum Teil angeboren sein. Aber es gibt Methoden, wie auch leicht stressbare Frauen vor und während der Geburt aus eigener Kraft zu mehr Ruhe finden können. Ein paar davon stellen wir dir jetzt vor:

1. Innere Sicherheit mit guter Vorbereitung

Aber auch wenn du noch nicht geboren hast: Es hilft ungemein, wenn du schon vor der Geburt eine Ahnung hast, was dich im Kreißsaal erwartet oder erwarten könnte. Damit ist nicht gemeint, dass du dir sämtliche Erfahrungsberichte zu Gemüte führst, die das Internet zu bieten hat. Das kann nach hinten losgehen. Schließlich schürt jede negative Schilderung unnötig Ängste.

Vielmehr ist es gut, wenn du den Ablauf einer natürlichen Geburt mit ihren einzelnen Geburtsphasen kennst. Denn dann kannst du dir viel besser vorstellen, wie jede einzelne Wehe deine Gebärmutter und den Muttermund so verändern, dass dein Baby den Weg nach draußen finden kann. Und du weißt auch, dass es durchaus normal ist, wenn die Wehen in der Übergangsphase (die letzten beiden Zentimeter des Muttermundes) plötzlich weniger werden, bevor es richtig losgeht. Entsprechendes Wissen findest du bei uns oder in guten Geburtsvorbereitungskursen.

Schöne und inspirierende Geburtsberichte zu lesen hilft, um dich positiv auf die Geburt einzustimmen. Wir empfehlen dazu das Buch „Jede Geburt ist einzigartig*“ von Jana Friedrich.

Wenn du dich schon früh über all die Möglichkeiten zur Schmerzlinderung informiert hast, kannst du besser entscheiden, was du davon wann in Anspruch nehmen willst und was nicht. Ein Geburtsplan hilft dir, darüber klar zu werden, wie du während der Geburt behandelt werden möchtest. Er hilft aber auch deiner Begleitung und den Hebammen, richtig zu handeln, wenn du vielleicht gerade zu abgelenkt bist, um für dich selbst einzustehen.

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2. Entspannung durch gezielte Übungen

Bewusste Entspannung lässt sich lernen. Denn unser Geist ist tatsächlich dazu in der Lage, positiv auf unseren Körper einzuwirken.

Wir empfehlen, einen Hypnobirthing-Kurs zu besuchen. Denn dort dreht sich alles um Autosuggestion, Tiefenentspannung und Visualisierung während der Geburt. Ziel dieser Übungen ist nicht etwa, wie oft angenommen, die absolute Schmerzfreiheit während der Wehen. Vielmehr werden Gebärende in die Lage versetzt, selbst etwas für sich zu tun. Und das auch dann, wenn alles drunter und drüber geht. Es geht um Selbstbestimmtheit, Ängste überwinden und Loslassen lernen.

Solche Kurse nehmen etwas Zeit in Anspruch. Wenn du schon ziemlich spät dran bist, können dich einzelne Übungen wie die Regenbogenentspannung aber auch schon weiter bringen (ein Video-Beispiel findest du unten). Wichtig ist, dass du dich dann daran erinnerst, wenn es so weit ist.

Natürlich gibt es neben Hypnobirthing auch noch andere Möglichkeiten. Im Internet finden sich Kurse, die aus dem Hypnobirthing weiter entwickelt wurden, die aber meist mit weniger Übungen arbeiten. Autogenes Training wird ebenfalls für Schwangere angeboten. Aber auch angeleitetes Schwangerschaftsyoga und vor allem die Meditationsübungen können dir schon wunderbar helfen, dich selbst in dieser Ausnahmesituation nicht zu verlieren.

Wichtig ist dabei immer, dass du deine Erwartungen nicht zu hoch schraubst. Denn Schmerzen und unvorhergesehene Wendungen kann es auch mit der besten Vorbereitung immer geben. Wenn du Ärzten und Hebammen gegenüber offenbleibst und an ihre (und deine) Fähigkeiten glaubst, verfällst du nicht in Panik, wenn es doch anders kommt als geplant. Denk immer daran, Hilfe (auch in Form von Schmerzmitteln) in Anspruch zu nehmen, ist kein Zeichen von Schwäche!

3. Den Partner mit einbeziehen

So schön die bloße Anwesenheit einer Begleitung auch ist, du kannst ihn oder sie ruhig einspannen, wenn du merkst, dass dich Stress, Anspannung und Ängste übermannen. Sorge vorher dafür, dass deine Begleitung darüber im Bilde ist, was du willst und was du nicht willst. Denn nur so kann er/sie auch in schwierigen Situationen dein Fürsprecher sein und Negatives von dir fernhalten.

Besprich auch mit ihm/ihr, mit welchen Methoden du bei Stress am besten runterkommst. Manchen Frauen hilft es, wenn sie liebevoll beruhigt werden, andere wollen nicht angesprochen werden und tief in sich selbst versinken. Manchen hilft eine Entspannungsmassage, andere brauchen jemanden, der an die mitgebrachte schöne Musik denkt und im richtigen Moment das Duftöl zur Hand hat. Vielleicht willst du ja auch an die erlernten Entspannungstechniken erinnert werden? Oder einfach nur daran, dass alles gut wird?

Wenn die von dir gewählte Begleitperson eher nicht zum Beruhigen taugt, überleg lieber, wer sonst in Frage kommen könnte. Denn die Entscheidung darüber triffst ausschließlich du.

4. Vorangegangene Geburten unbedingt verarbeiten

Wenn du bereits geboren hast, war dieses Erlebnis sicherlich prägend. Bei einigen Frauen lösen schwierige Geburten Ängste bei der nächsten Schwangerschaft aus. Vor allem dann, wenn sie die Erfahrungen nicht oder nicht richtig verarbeitet hatten.

Wenn du ebenfalls betroffen bist, ist es höchste Zeit, etwas zu tun, damit die Ängste deine nächste Geburt nicht unnötig behindern. Das geht mit Hilfe deiner Hebamme, mit einer Schreibtherapie (Schreiben eines ausführlichen Geburtsberichtes) oder mit der Hilfe eines Beraters von Pro Familia (auch online möglich).

Wir wünschen dir alles Gute für die Geburt!

Mehr zum Thema

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Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 13.07.2023
Dieser Artikel wurde von Christine Müller geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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