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8 Tipps für eine Traumgeburt im Krankenhaus

Die Traumgeburt im Krankenhaus

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Wo möchte ich entbinden? Je näher der Entbindungstermin rückt, desto mehr Gedanken über den passenden Geburtsort machst du dir. Eine Hausgeburt oder eine Geburt im Geburtshaus sind nicht die passende Wahl für dich? Auch im Krankenhaus kannst du eine Traumgeburt erleben. Dabei helfen dir die folgenden Tipps.

Keine Angst vor dem Krankenhaus – so klappt es mit der Traumgeburt

Die Geschichten, die über Geburten in Krankenhäusern weitergegeben werden, lesen sich nicht gerade schön. Hebammen, die mehrere Frauen in der Geburtsphase gleichzeitig betreuen müssen, Ärzte in Hektik und Geburten auf dem Krankenhausflur sind dabei schon vorgekommen. Das ist jedoch nicht die Regel. Mit der passenden Vorbereitung und den nachfolgenden Tipps kannst du dich auf eine schöne Geburt freuen:

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1. Die Suche nach der richtigen Geburtsklinik

Fang ruhig schon früh an, dich über die verschiedenen Kliniken zu informieren (und nutze dazu unsere Klinik-Checkliste). Es gibt teilweise große Unterschiede. So haben einige Kliniken einen hebammengeführten Kreißsaal. Das heißt, der Arzt oder die Ärztin kommt nur im Notfall mit dazu. Sonst bist du mit der Hebamme allein und kannst die Geburt in aller Ruhe vollziehen.

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Suche nach der Geburtsklinik ist die Kaiserschnittrate. Der Deutsche Hebammenverband weist darauf hin, dass die Kaiserschnittraten zwar sinken, aber noch immer zu hoch sind. 30,9 Prozent waren es im Jahr 2021. Die Weltgesundheitsorganisation gibt jedoch an, dass nur bis zu 10 Prozent der Kaiserschnitte auch wirklich medizinisch notwendig sind. In einem Krankenhaus mit einer geringen Kaiserschnittrate sowie einer proaktiven Einstellung der natürlichen Geburt gegenüber bist du sehr gut aufgehoben.

Allein die Kaiserschnittrate ist allerdings nicht allzu aussagekräftig. So haben größere Kliniken mit einer Neonatologie auch höhere Kaiserschnittraten, weil sie eben auch mehr Risikogeburten durchführen. Dafür bekommen die Frauen, die dort entbinden, eben auch ein risikoerfahrenes Team.

Solltest du Ängste oder Sorgen bezüglich der vaginalen Geburt haben und über einen Wunschkaiserschnitt nachdenken, musst du dich frühzeitig mit einer Klinik, deiner Frauenärztin und Hebamme besprechen, um alle Vor- und Nachteile abzuwägen. Sollte kein medizinischer Grund für einen Kaiserschnitt vorliegen, kann es sein, dass du die Kosten dafür selber tragen musst. Deshalb informier dich ausführlich vorher schon. Im besten Fall kann dir eine spezielle Geburtsvorbereitung bei starken Ängsten und optional psychologische Beratung in der Schwangerschaft helfen, doch eine spontane Geburt in Erwägung zu ziehen. Es ist und bleibt jedoch deine Entscheidung.

2. Die Vorbereitung auf eine Geburt im Krankenhaus

Eine Geburt ist nicht planbar, aber du kannst dich mental darauf vorbereiten. Neben einem Geburtsvorbereitungskurs und Gesprächen mit den Hebammen des Krankenhauses kannst du auch das ein oder andere Buch lesen. Eine sehr gute Unterstützung bei einer natürlichen Geburt ist das Hypnobirthing. Diese Variante hilft dir dabei, dich auf deinen Körper einzulassen und zu verstehen, wie die Geburt funktioniert. Du kannst dabei lernen, mit deinem Körper zu arbeiten, den Wehenschmerz intensiv über Atemtechniken anders zu empfangen und abzumildern, um gut durch die Geburtsphasen zu kommen. Das bedarf aber etwas Übung vorab, weshalb es dafür spezielle Kurse für Hypnobirthing und auch interessante Ratgeber gibt, beispielsweise von Marie F. Mongan*. Eine abgewandelte Methode zum Hypnobirthing hat die Autorin Kristin Graf entwickelt. “Die Friedliche Geburt*” verfolgt ein ähnliches Ziel, eine selbstbestimmte, schmerzarme Geburt. Beide Methoden sind eine Möglichkeit, eurer Traumgeburt näherzukommen.

Informiere dich im Voraus über eine selbstbestimmte Geburt. Erfahre, welche Rechte du wirklich hast und wie du fast allein durch die Geburt gehen kannst. Nicht jede Geburt ist mit medizinischen Unterstützungen im Krankenhaus verbunden.

3. Kommuniziere klar, wie du dir die Geburt vorstellst, bleibe aber offen in deiner Haltung

Du kannst im Krankenhaus deutlich kommunizieren, wie du dir die Geburt vorstellst. Du möchtest möglichst im Wasser gebären? Dann lass es bei der Geburtsanmeldung in deiner Akte vermerken. Auch ein Geburtsplan eignet sich, um deine Vorstellungen festzuhalten und der Hebamme zu geben, die dich betreut. Aber: Bleib offen in deiner Haltung. Geburten sind nicht planbar. Die Verläufe bleiben individuell und Komplikationen sind möglich. Bei der Anmeldung im Krankenhaus können in einem ausführlichen Gespräch wichtige Fragen und Wünsche bezüglich der Geburt geklärt werden. Am Ende wird stets abgewogen, was das Beste für euch ist. Trotzdem ist wichtig, dir Gedanken zu machen, wie du mit möglichen Problemen vor oder während der Geburt umgehen würdest. Lass dich beraten, damit du im Falle eines Falles eine informierte Entscheidung treffen kannst.

Genauso verhält es sich auch im Fall einer Einleitung. Nur drei bis vier Prozent aller Babys kommen am errechneten Termin. Ungefähr sieben Tage vor, um und nach dem Termin gehen die meisten Geburten los. Viele Frauen sind schnell verunsichert, wenn sie mit der Schwangerschaft über den Termin gehen. Der Geburtstermin ist aber nur ein ungefährer Wert, der sich anhand deines Zyklus berechnet. Es kann durchaus sein, dass die Befruchtung später stattgefunden hat. Das ist zum Beispiel ein Aspekt von vielen, um zu entscheiden, ob mit einer Einleitung noch abgewartet werden kann. Die Vorsorgen und Ultraschallkontrollen geben Hinweise darauf, wie gut es deinem Baby geht und ob es noch in deinem Bauch bleiben darf, bis es von allein losgeht. 

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4. Achte auf dein Bauchgefühl

Mittlerweile gibt es nicht nur Infoabende vor Ort, sondern auch Onlinebesichtigungen oder Livestreams. Kreißsaalführungen sind auch nicht immer möglich, je nachdem wie viel gerade los ist. Es ist dadurch gar nicht mehr so einfach, mit Hebammen ins Gespräch zu kommen, um eine gewisse Sympathie abzuschätzen. Dennoch kannst du auch viel über die Website der jeweiligen Klinik herausfinden. 3D-Rundführungen machen es möglich, eine Idee von den Kreißsälen zu bekommen oder wichtige Fragen während eines Infoabends zu klären. 

Hilfreich ist auch zu überlegen, ob der Fahrtweg zur Klinik für euch passt. Erfahrungen deiner Wochenbetthebamme oder von anderen Freundinnen können auch helfen eine Entscheidung zu treffen. Am Ende gehen die Erfahrungen meist etwas auseinander und hängt viel vom Tag und der aktuellen Schicht ab. Auch weniger gute Erfahrungen gehören dazu. Überlegt gemeinsam, was euch wichtig ist und wobei ihr ein gutes Bauchgefühl habt. Wichtig ist, dass du dir vorstellen kannst dort bestmöglich aufgehoben zu sein und dich der Geburtssituation hingeben kannst. 

Falls du dich noch recht am Anfang deiner Schwangerschaft befindest, hast du auch die Möglichkeit dir eine Beleghebamme zu suchen. Diese hat einen Vertrag mit einer Klinik und kann dich unter der Geburt begleiten. Damit wäre dann auch die Frage der Sympathie geklärt. Auf der Website der Klinik findet man dazu mehr Informationen. Leider ist diese Art der Betreuung nicht immer möglich und die Beleghebammen eine Rarität. Aber versuch dein Glück! Alternativ können auch Doulas eine mentale Unterstützung unter der Geburt sein, falls du dir das wünschst.

5. Nimm dir Zeit für den Geburtsplan

Hast du schon einmal von einem Geburtsplan gehört? Darin kannst du festhalten, was du dir für die Geburt wünschst und gibst damit dem Personal eine Hilfe an die Hand. Oft hast du die Möglichkeit, den Geburtsplan bereits bei der Anmeldung zu hinterlegen. Du kannst ihn aber auch bei der Geburt mitbringen. Enthalten sind verschiedene Informationen. Wie stellst du dir die Geburt im Allgemeinen vor? Soll dein Partner oder eine andere Begleitung mit vor Ort sein? Welche Vorstellungen hast du in Bezug auf die Schmerzlinderung? Welche Medikamente kannst du dir vorstellen und welche eben nicht?

Verweise auch auf gewünschte Positionen für die Geburt. In zahlreichen Kreißsälen gibt es längst nicht mehr nur das Gebär-Bett, sondern eine Badewanne, eine Wippe oder einen Gebärstuhl. Dadurch hast du die Möglichkeit, in der Position zu entbinden, die dir wichtig ist.

Im Geburtsplan vermerkst du nicht nur Informationen zur Geburt selbst, sondern auch zu der Zeit nach der Entbindung. Hier kannst du beispielsweise angeben, dass die Nabelschnur auspulsieren soll und du dein Baby direkt anlegen möchtest. Verweise darauf, dass du dich gegen das Zufüttern aussprichst oder gib eine Information, wenn du nicht stillen möchtest.

6. Die Frage nach der PDA

Eine PDA ist die bekannteste Möglichkeit, um der Mutter unter der Geburt die Schmerzen zu erleichtern. Manchmal wird der Geburtsverlauf durch die kurzfristige Verschnaufpause und Entspannung positiv beeinflusst. Spürst du jedoch die Wehen nicht mehr, kann das den Verlauf der Geburt erschweren und es muss zusätzlich ein Wehentropf gestartet werden. Wichtig ist, dass du weiterhin in Bewegung und im Kontakt mit deinem Baby bleibst. Inzwischen gibt es auch andere Optionen für eine sanfte medizinische Unterstützung. Erkundige dich, ob im Krankenhaus auch Lachgas angeboten wird. Oft kann es schon reichen, in die Wanne zu gehen. Die Wärme und die Erleichterung durch das Wasser wirken beruhigend. Wofür du dich entscheidest, ist allein deine Sache. Wichtig ist, es gut zu kommunizieren.

7. Bleib dir selbst treu

Es kann ganz schön beeindruckend sein, wenn sich die Hebammen und Ärzte Begriffe zurufen und manchmal kann es auch passieren, dass es schnell gehen muss. Bedenke jedoch, dass das medizinische Personal auch ein wenig im Alltag gefangen ist und nicht immer daran denkt, auf deine individuellen Bedürfnisse einzugehen. Bleib daher dir selbst treu und mach deutlich, was du dir wünschst. Wenn du glaubst, nicht in der Lage zu sein, sprich vorher mit deinem Partner oder deiner Begleitung für die Geburt und mach deine Wünsche deutlich. So ist dein Partner ein Stück weit auch dein Sprachrohr während der Geburt.

8. Denk über eine ambulante Geburt nach

Viele Krankenhäuser haben schöne Geburtsstationen und den frisch gebackenen Mamis tut es gut, dort noch umsorgt zu werden. Oft bleibt ein komisches Gefühl bei dem Gedanken, nach der Geburt noch länger im Krankenhaus bleiben zu müssen. Musst du aber gar nicht. Du kannst dich für eine ambulante Geburt entscheiden. Das heißt, du bringst dein Baby in der Klinik zur Welt. Anschließend kannst du, soweit alles in Ordnung ist, wieder nach Hause gehen. Bedenke, dass dein Baby nach der Geburt noch einige Untersuchungen benötigt. Such dir also eine Hebamme, die bereit ist, diese Untersuchungen durchzuführen. Sprich zudem mit deiner Kinderärztin, damit diese die U2 vornimmt, die zwischen dem dritten und zehnten Lebenstag von einem Arzt abgenommen werden muss. Frag nach, ob die Kinderärztin möglicherweise sogar nach Hause kommen würde.

Hinweis: Melde die ambulante Geburt im Krankenhaus rechtzeitig an. Dadurch haben Hebammen und Ärzte die Möglichkeit, sich darauf vorzubereiten. Fühlst du dich nach der Geburt doch noch nicht reif für den Gang nach Hause, darfst du natürlich bleiben. Zudem hast du durchaus die Möglichkeit, spontan doch nach der Geburt zu gehen, auch wenn du dir das erst nicht vorstellen konntest.

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Buchtipp

Das Geheimnis einer schönen Geburt* ist ein umfangreicher und praktischer Ratgeber für Schwangere auf dem Weg zur Wunschgeburt. Ob Krankenhaus, Geburtshaus oder Hausgeburt. Hebamme Jana Friedrich vermittelt einfühlsam ihr umfangreiches Hebammenwissen rund um die Geburt. Das Buch klärt auf, gibt Entscheidungshilfen und enthält Arbeitsblätter zur Vorbereitung auf der Geburt, einen Geburtsplan und ein Kapitel für den Partner.

🎧 Podcast: Was Mutter & Kind für eine sichere Geburt brauchen

In dieser Podcast-Folge bringt Carola Hauck (Macherin des Films „Die sichere Geburt“) uns näher, was denn eine sichere Geburt ist und was ihr tun könnt, damit ihr gut vorbereitet und vielleicht auch unter schwierigen Umständen eine sichere und selbstbestimmte Geburt erlebt. 

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Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 16.05.2022
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.

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