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9 wichtige Tipps vor der Fahrt in die Klinik

7 Tipps für die Fahrt in die Klinik

Ein Baby hält sich in den seltensten Fällen an den errechneten Geburtstermin. Die Geburtswehen können mitten in der Nacht genauso einsetzen wie am Morgen, wenn sich der Partner gerade auf den Weg zur Arbeit macht. Dann gilt es, keine Zeit zu verlieren. Die werdende Mama muss möglichst bald zur Entbindung in den Kreißsaal. Wenn ihr kurz vor der Geburt eures Kindes steht, solltet ihr das Szenario zumindest bedenken und euch eine Lösung überlegen. Dieser Artikel richtet sich vor allem an die Partner.

1. Weg zum Krankenhaus

Als werdende Eltern kennt ihr bereits das nächstgelegene Krankenhaus? Informiert euch rechtzeitig vor der Geburt über die dortigen Gegebenheiten. Weitere Eindrücke (Ausstattung, Geburten pro Jahr, Anzahl der Entbindungsräume etc.) könnt ihr euch vorab bei einer Besichtigung in der Klinik verschaffen.

Für den Zeitpunkt, an dem es akut wird, solltet ihr die Strecke zur Klinik genau kennen. Informiert euch, welches der schnellste Weg dorthin ist. Bedenkt auch, dass einige Krankenhäuser nachts einen anderen Eingang nutzen (meist die Notaufnahme) als tagsüber.

Wo könnt ihr parken?

Informiert euch vorab auch über die Parkmöglichkeiten vor Ort. Einige Krankenhäuser bieten sogenannte Storchenparkplätze an, die ihr unter bestimmten Voraussetzungen nutzen dürft.

2. Die wichtigsten Nummern zur Hand

Speichert euch die wichtigsten Telefonnummern so im Handy, dass ihr sie auf Anhieb findet. Die Folgenden gehören auf alle Fälle dazu.

Ärztlicher Notdienst: Mit einer schwangeren Partnerin solltest du stets die medizinische Bereitschaft in eurer Nähe kennen. Wer ist nachts oder am Wochenende notfalls erreichbar? Das gilt gerade dann, wenn ihr etwas außerhalb wohnt und kein Krankenhaus in unmittelbarer Nähe liegt. Eure behandelnde Ärztin kann euch ganz genaue Auskünfte darüber geben.

Hebamme: Die Nummer eurer Hebamme hängt zum Beispiel am Kühlschrank mit den anderen wichtigen Nummern oder ihr habt sie schon im Handy gespeichert.

Taxizentrale: Sollte euch im Moment der Wehen kein PKW zur Verfügung stehen, bleibt für die Fahrt zur Geburtsklinik immer noch das Taxi. Such dir am besten vorab schon die Rufnummer heraus. Übrigens werden solche Taxikosten im Regelfall zum Teil von der Krankenkasse zurückerstattet.

Arbeitsplatz: Ihr sitzt Montag Morgen beim Frühstück und plötzlich setzen die Wehen ein – Wochen vor dem eigentlichen Termin. Passiert so lange im Voraus selten, kann aber vorkommen. Wenn die werdende Mama dann noch nicht im Mutterschutz ist, sollte sie dort anrufen und Bescheid geben. Es ist sinnvoll, dass der Partner die Nummer einspeichert und dies für sie übernimmt.

Wichtigste Freunde oder Verwandte: Hier herrscht am wenigsten Dringlichkeit. Damit du jedem in deinem Umfeld nach der Geburt die frohe Kunde mitteilen kannst, überprüfe deinen Telefonspeicher. Hast du die Nummern deiner Liebsten vollständig abgespeichert?

3. Geschwisterchen unterbringen

Gibt es in eurer Familie bereits Nachwuchs? Kleinere Kinder brauchen Betreuung, wenn Papa Mama ins Krankenhaus bringt. Wer weiß schon, wie lange die Geburt dauert? Oma, Opa, Tante, Onkel oder eine liebe Vertrauensperson in der Nähe ist dann Gold wert. Hör dich rechtzeitig um, wer kurzfristig Zeit haben könnte, um auf die anderen Kinder (oder das eine Kind) von euch aufzupassen.

4. Eine griffbereite Kliniktasche

Eine Geburt kann sich über viele Stunden hinziehen oder mit Komplikationen verbunden sein. Sorge für einen (mehrtägigen) Aufenthalt im Krankenhaus nach der Geburt vor, solange dir die Zeit dafür bleibt. Pack eine Kliniktasche mit den wichtigsten Utensilien. Vom Nachthemd über die Zahnbürste bis hin zur Lieblingsschokolade als Nervennahrung sollte an alles gedacht werden. Was genau in eine Kliniktasche gehört, kannst du in der Kliniktasche Checkliste nachlesen.

Nicht selten muss der Partner nochmal zurück nach Hause, um Mutterpass und Versicherungskarte zu holen. Die sollten griffbereit ganz oben in der Kliniktasche bereitliegen.

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5. Check dein Auto

Wenn deine werdende Mutter mit Wehen ins Krankenhaus muss, das Auto aber vorher noch Sprit braucht, ist das ungünstig – wahrscheinlich habt ihr die Zeit, aber die Aufregung ist dann meist zu groß für solche Nebensächlichkeiten. Schau, dass der Wagen genügend im Tank hat und auch sonst startklar ist und auf einem Parkplatz in unmittelbarer Nähe steht. Das bedeutet besonders im Winter: Hat das Auto die richtige Bereifung und liegen Eiskratzer sowie Türschlossenteisungsmittel griffbereit?

In den letzten Wochen vor der Geburt empfiehlt es sich, ein großes Handtuch, einen Müllbeutel oder eine Einmal-Wickelauflage auf dem Rücksitz mitzuführen. Nur für den Fall, dass die Fruchtblase platzt. Fruchtwasser auf der Sitzbank kann mit der Zeit übel riechen. Mit großer Wahrscheinlichkeit passiert nichts. Aber so seid ihr eben doch abgesichert und erspart euch die Wäscherei.

6. Alles durchsprechen

Die Route zum Krankenhaus kennen und auch sonst alle Kleinigkeiten durchsprechen für die Stunde X: Damit spart ihr euch wertvolle Zeit und seid auf alles vorbereitet. Chaos oder Stress sind das Letzte, was ihr kurz vor der Geburt brauchen könnt. Auch die Fahrt zum Krankenhaus sollte in aller Ruhe stattfinden, also nicht wegen einer Minute mehr oder weniger unnötig Gas geben und etwas riskieren. So viel Zeit bleibt, denn in den allerwenigsten Fällen (oder nur in Kinofilmen) kommt ein Baby tatsächlich unterwegs im Auto zur Welt.

7. Notfalls den Krankenwagen rufen

Sollte keine andere Möglichkeit bestehen, kann auch ein Krankenwagen gerufen werden. Das ist etwa dann der Fall, wenn die Fruchtblase schon geplatzt ist und es schnell gehen muss. Oder falls du starke Schmerzen mit Blutungen oder grünes Fruchtwasser hast (dann solltest du schnellstmöglich in die Klinik!). Die Notrufnummer ist in dem Fall die 112. Im Extremfall bekommst du schon am Telefon Hinweise, was du genau machen musst, bis der Krankenwagen bei euch eintrifft.

Wichtig: Du musst nicht generell den Krankenwagen rufen, wenn die Fruchtblase geplatzt ist. Wenn das Kind bei der letzten Untersuchung bei der Hebamme oder Gynäkologin schon tief im Becken war, ist kein Liegendtransport mit dem Rettungswagen notwendig. Es sei denn, du befindest dich vor der 37+0 SSW.

8. Anzeichen, wenn es soweit ist

Den Geburtstermin rechnet dir die behandelnde Frauenärztin aus. Allerdings kann die Geburt Tage und mitunter sogar Wochen vor oder nach diesem Datum liegen. Eindeutige Zeichen dafür, dass es bald „losgeht“ sind unter anderem:

  • Die Fruchtblase ist geplatzt oder es liegt ein Blasensprung vor. Ein Zeichen dafür ist das Austreten von Fruchtwasser. Wenn sie platzt, tritt das Fruchtwasser schwallartig aus, bei einem Blasensprung phasenweise. Ein Blasensprung bedeutet aber nicht, dass es direkt losgeht. Wichtig dazu sind zusätzliche Wehen.
  • Es treten Kontraktionen auf, die anhalten. Der Bauch wird regelmäßig hart. Du spürst ein Ziehen im Unterleib, ähnlich wie Menstruationsschmerzen. Manche Frauen spüren auch ein Ziehen im Rücken.
  • Die Wehen dauern mindestens eine Minute an und wiederholen sich alle 5 bis 10 Minuten.
  • Mit den Wehen geht ein ungewohnt schmerzhaftes Ziehen einher.

Treten solche Anzeichen auf, kann die Geburt des Kindes unmittelbar bevorstehen. Die Schwangere sollte sich vom Partner ins Krankenhaus fahren lassen. Gibt es die Möglichkeit nicht, rufe ein Taxi, einen Bekannten oder Krankenwagen. Sich in dieser Lage selbst ans Steuer zu setzen, ist zu riskant.

9. Kurzer Anruf im Krankenhaus

Einige Krankenhäuser sind phasenweise nicht so gut besetzt. Ein kurzer Anruf, wenn ihr euch auf den Weg macht, hilft dem Team, sich vorzubereiten. So können sie bei Bedarf möglicherweise eine weitere Hebamme bestellen. Außerdem weiß das Klinikpersonal nun, dass ihr kommt und kann euch vorbereitet empfangen.

Klärt beim Vorgespräch in der Klinik ab, ob ein solcher „Vorab-Anruf“ gewünscht ist oder nicht.

Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 04.03.2022
Dieser Artikel wurde von Christine Müller geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.

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