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Hitzepickel bei Babys: Erkennen und lindern

Hitzepickel bei Babys erkennen
Hitzepickel sind im Sommer etwas ganze Normales / Bild © Alexandra, Adobe Stock

Die Sonne scheint, alle schwitzen – und die Haut deines Babys zeigt lauter kleine Pickelchen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Die sogenannten Hitzepickel (Miliaria) können sogar jucken. Wie man sie von anderen Ausschlägen unterscheidet und wie du sie loswirst, zeigen wir jetzt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Hitzeausschlag entsteht durch verstopfte Schweißdrüsen.
  • Hitzepickel sind meistens nicht behandlungsbedürftig und bilden sich nach drei bis vier Tagen zurück.
  • Leichte, luftige Kleidung aus Naturmaterialien hilft dabei, Hitzepickel bei Babys zu vermeiden.

Der erste Ausschlag beim Baby ist ein ziemlicher Schreckmoment für die meisten Eltern. Im Falle der Hitzepickel ist es aber gar nicht so tragisch, denn Miliaria muss nur selten behandelt werden. Nach drei bis vier Tagen bilden sich Pickelchen meist wieder zurück.

Das sind Ursachen von Hitzepickeln bei Babys

Babyhaut ist bis zu fünfmal dünner als die Haut von Erwachsenen. Sie reagiert empfindlicher auf verschiedene Umwelteinflüsse wie sommerliche Hitze oder Feuchtigkeit.

Kommen zur Hitze noch Reibung durch Kleidung oder sich überlappende Hautfalten dazu, können die Schweißporen verstopfen. Der Schweiß kann nicht verdunsten und sammelt sich stattdessen unter der Haut. In der Folge entstehen kleine Pickelchen, der Bereich wirkt gerötet und geschwollen.

Der Hitzeausschlag ist damit auch eine Art Alarmsystem: Er zeigt dir an, wann es deinem Baby zu warm wurde und das körpereigene Kühlsystem durch Schwitzen an seine Grenzen gekommen ist. Treten die Pickelchen auf, wird es also Zeit für eine Abkühlung!

Zusammengefasst sind die typischen Auslöser für Hitzepickel bei Babys:

  • große Hitze,
  • Reibung und/oder
  • zu enge oder zu warme Kleidung.

In Kleidung aus Kunstfasern kann Luft weniger gut zirkulieren, Wärme staut sich leichter und Schweiß wird schlechter abtransportiert. Das kann die Entstehung von Hitzepickeln begünstigen.

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So erkennst du Hitzepickel bei deinem Baby

Hitzepickel sind kleine, mit klarer bis milchiger Flüssigkeit gefüllte Bläschen, die etwa Hirse- bis Reiskorngröße erreichen. Die umgebende Haut kann gerötet sein und anschwellen. Die betroffenen Stellen jucken oft, dein Baby kann deshalb unruhiger sein oder kurzfristig etwas weniger gut schlafen.

Sind die Bläschen mit Eiter gefüllt? Dann haben sich die Hitzepickel entzündet. Hat dein Baby außerdem Fieber, ist ein Besuch beim Kinderarzt angezeigt.

Hitzepickel-AusprägungWo?Symptome
Miliaria cristallinaobere HautschichtKlare, flüssigkeitsgefüllte Blasen & Beulen oder winzige Flecken
Miliaria rubratiefere HautschichtenJuckreiz & stechendes Gefühl
Miliaria pustulosatiefere HautschichtenEntzündung, Bläschen füllen sich mit Eiter
Miliaria profundatiefe HautschichtFeste Läsionen und Pickel, vergleichbar mit einer Gänsehaut

Die Miliaria profunda ist vergleichsweise selten, viel häufiger sind im Sommer die Miliaria cristallina und die Miliaria rubra zu beobachten.

Der Ausschlag wird bei Erwachsenen oft an Gliedmaßen und Oberkörper beobachtet. Bei Babys sind vor allem diese Bereiche betroffen:

  • Hals und Nacken,
  • Achseln, Ellbogen und Kniekehlen,
  • Rumpf inklusive Schultern und Bauch,
  • Arme und Beine.

Also überall dort, wo sich Kleidung typischerweise am Körper reibt oder wo sich Wärme leicht stauen kann. Anfällig für die Hitzepickel sind Babys mit heller Haut sowie diejenigen, die schnell und stark schwitzen.

Gut zu wissen:

Hitzepickel bei Babys treten an den Armen und Beinen, dem Oberkörper und im Windelbereich auf.

Neugeborenenakne betrifft vor allem Neugeborene und beschränkt sich auf das Gesicht.

Windeldermatitis ist ein Ausschlag, der ausschließlich am Po und rund um die Genitalien zu sehen ist.

Während Miliaria und Neugeborenenakne oft gar nicht behandelt werden müssen, erfordert der Windelausschlag extra Pflege, damit keine bakterielle Infektion oder ein Pilzbefall entstehen kann.

Hitzepickel bei Babys behandeln

Bei einem leichten Ausschlag ohne Jucken musst du oft gar nichts weiter tun. Lockere, leichte Kleidung und Abkühlung helfen natürlich trotzdem dabei, dass sich dein Baby gut fühlt.

Jucken die Bläschen? Wenn dein Baby versucht, sich zu kratzen, darfst du die Haut mit entzündungshemmenden und beruhigenden Cremes behandeln.

Ein Bad mit lauwarmem Wasser sorgt für Abkühlung und beruhigt die gereizte Haut.

Hitzepickel bei Babys vorbeugen

Am besten beugst du Hitzepickeln vor, indem du

  • auf weite, luftige Kleidung aus Leinen, Baumwolle oder Wolle-Seide-Mischungen setzt.
  • mit deinem Baby die Mittagshitze meidest.
  • schwitzende Hautstellen abtupfst.

Stoffe sorgfältig auswählen

Kunstfasern eignen sich nicht so gut dazu, gestaute Wärme und Feuchtigkeit abzuleiten. Babykleidung besteht deshalb oft aus reiner Baumwolle, Leinen oder Wolle-Seide-Gemischen. Diese Stoffe sind hautverträglicher und vor allem bei starker Hitze angenehmer auf schweißfeuchter Haut.

Enge Mützchen, feste Strumpfhosen und Oberteile können schnell reiben. Im Sommer ist lockere und luftige Babykleidung immer eine gute Idee. Vielleicht hast du bereits die nächstgrößere Konfektionsgröße im Schrank liegen? Dann zieh deinem Baby die noch locker sitzende nächste Größe an.

Besonders praktisch ist das auch beim Tragen im Tragetuch oder in der Tragehilfe. Denn dann schützt die etwas zu lange Kleidung vor der Sonnenstrahlung und du kannst die Ellbogen wie auch Kniekehlen durch Glattziehen des Stoffs vor zusätzlicher Reibung durch Faltenwurf bewahren.

Tipp: Damit sich durch das Tragen keine Hitzepickel in deinem Brustbereich bilden, kannst du ein einfaches Baumwolltuch zwischen euch legen. So wird die klebrige Mischung aus Schweiß und Babyspucke im Ausschnitt etwas reduziert und weder beim Baby noch bei dir stellen sich die hitzebedingten Pickelchen ein.

Sonne und Hitze meiden

Ist es draußen anhaltend heiß, bleibt ihr am besten drinnen, das ist die effektivste Hilfe gegen starkes Schwitzen und dadurch entstehende Hitzepickelchen bei Babys. Musst du trotz anhaltender Hitze die kühlere Wohnung verlassen, achte auf

  • einen luftigen Sonnenschutz im Kinderwagen.
  • eine moderat eingestellte Klimaanlage im Auto mit max. 6 °C Differenz zwischen Außen- und Innentemperatur.
  • möglichst viel Schatten bei allen Wegen im Außenbereich.

Babyhaut regelmäßig trocknen

Der niedliche Babyspeck am Hals, an den Armen und Beinen schwitzt im Sommer besonders stark. Wenn du die Entstehung von Hitzepickeln verhindern möchtest, kannst du diese überlappenden Hautbereiche vorsichtig mit einem weichen Mulltuch abtupfen.

Im besten Fall verbringt ihr die heißen Sommertage möglichst gut vor der Sonne geschützt im Schatten. Könnt ihr einen Aufenthalt in der Sonne nicht vermeiden, ist eine gute Hautpflege mit UV-Schutz wichtig. Die Sonnencreme muss abends wieder abgewaschen werden, damit sich die Haut über Nacht regenerieren kann. Dafür kannst du mit deinem Baby zusammen kurz duschen, ein entspannendes lauwarmes Wannenbad nehmen oder ganz einfach eine schnelle Katzenwäsche mit dem Waschlappen einplanen.

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 13.07.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Sabrina Sailer

Als Still- und Trageberaterin geht Sabrina den Dingen gern auf den (evolutionsbiologischen) Grund. Im Umgang mit Babys und Kleinkindern ist ihr wichtig, dass sich Eltern rundum gut aufgehoben und informiert fühlen. Dass sie mit zwei Kindern dabei jede Menge praktische Erfahrung sammeln konnte, fließt in die Beiträge der Medienwissenschaftlerin mit ein, die an der Uni Regensburg schon im Studium den Schwerpunkt auf Medienpädagogik und Medienpsychologie legte.

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