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Dein Kleinkind mit 16 Monaten: Sortieren und Freiraum

Baby 16 Monate - Kleinkind malt mit Wachsmalern

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Das 16 Monate (1 Jahr und 4 Monate) alte Kleinkind macht sich seinen Weg zum Ziel: Es erkundet mithilfe endloser Wiederholungen seine Bewegungsmöglichkeiten und ist wahrscheinlich frustriert, wenn seine Wünsche und Vorstellungen nicht sofort umsetzbar sind. Zugleich werden „Alleine spielen“ und „Selbstständigkeit“ immer relevanter. Welche weiteren spannenden Meilensteine deines Schatzes in diesem Monat auf dich warten könnten, verraten wir dir im folgenden Artikel.

Das Wichtigste in Kürze

  • Im 16. Monat dreht sich beim Kind viel um Bewegung. Die Motorik wird immer besser.
  • Blaue Flecken, Stürze und kleine Unfälle werden meist weniger.
  • Dein 16 Monate altes Kind darfst du auch mal mit sich selbst beschäftigen lassen. Weniger Spielideen von außen und Langeweile schaffen Freiräume für Kreativität.
  • Dein Kind ist jetzt vermutlich in der Lage, abzuwarten oder ein Spiel zu unterbrechen.
  • Die Montessori-Pädagogik bietet Eltern viele Ideen, wie schon kleine Kinder handlungsfähig werden.
  • Die wachsende Selbstständigkeit könnte dein Kleines nachts anhänglich machen.
  • Langsam wird „Erziehung“ ein Thema, kindlicher Wille und eure Bedürfnisse passen nicht immer zusammen.

Die Entwicklung des Kleinkindes mit 16 Monaten

Dein Liebling wird mit zunehmenden Lernerfahrungen immer größer und selbstständiger. Vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass sich das Verhältnis zwischen Kopf und Körper deines Kindes geändert hat. Neben den Äußerlichkeiten entwickelt dein Kind sich auch innerlich stetig: Oft konzentriert sich der aktuelle Entwicklungsschub auf die Motorik und die Selbstständigkeit.

Spielverhalten

Ich will das alleine machen und so, wie ich es mir vorstelle!“

Im 16. Lebensmonat wird dein Kleinkind immer willensstärker und handlungssicherer. Die Routinen des Familienlebens sind ihm klar und es kann Situationen durch das „greifen“ auch „begreifen“. Es ist in der Lage, sein Spiel für einige Minuten zu unterbrechen, wenn du es etwas fragst und es hat gelernt, dass es manchmal warten muss, bevor eine Kommunikation oder eine Bedürfnisbefriedigung erfolgt.

Diese Entwicklung kann einerseits herausfordernder für dich als Elternteil sein, zum anderen ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem du deinem Schatz mehr zutrauen kannst. Er darf und soll jetzt gezielter alleine spielen. Natürlich empfehlen wir, weiterhin ein Auge auf deinen Liebling zu haben. Bleibe also im Raum dabei. Dennoch ist es in dieser Zeit nicht mehr unbedingt notwendig, deinem Kleinkind Spielideen anzubieten oder immer mit ihm gemeinsam zu spielen. Vielleicht nutzt es die bereits errungene Fähigkeit des repräsentativen Spiels und baut seine Puppe oder Gegenstände als Spielpartner mit in sein Spiel ein. Vielleicht hat dein Kind auch Lust, Spielkameraden aus der Kita oder vom Spielplatz einzuladen.

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Nutze die Freiräume des Alltags, dein Kind einfach mal „laufen zu lassen“. Dies schafft ihm Freiheit und vielleicht auch Langeweile: Der beste Zustand, aus dem Kreativität entstehen kann. Beobachte dein Kind, wenn es alleine in der Natur oder bei euch zu Hause agiert. Womit beschäftigt es sich? Sucht es noch viel nach deiner Aufmerksamkeit und einer Anleitung beim Spiel? Was spielt es, wenn du dich mit etwas anderem beschäftigst und dein Liebling scheinbar auf sich alleine gestellt ist?

Sozialverhalten und emotionale Intelligenz

„Kann schon sein, dass ich gestern gern gebadet habe. Aber heute will ich nicht baden. Baden ist total blöd! “

Im Alter von 16 Monaten kann dein Kind teils eine sehr „wechselhafte“ Stimmung inklusive Vorlieben haben, die von dir Nervenstärke abverlangt. Erste kleinere Interaktions-„Konflikte“ können jetzt die Folge sein. Dies kann alle möglichen Lebensbereiche eures Alltags betreffen, über die Ernährung oder Bekleidung bis hin zu anstehenden Tagesaktivitäten, auf die dein Kleinkind sich gestern noch gefreut hat. Vermutlich hast du es dir schon gedacht: Auch das gehört zum kindlichen Ausprobierens und ist Teil des Entwicklungsschubs.

Durch die Eindrücke auf dem Spielplatz oder der Kita lernt dein Kind, dass unterschiedliche Bedürfnisse zum menschlichen Leben dazugehören, dass es Wünsche und Vorstellungen äußern kann. Ist dein Kind gerade schneller und stärker frustriert als gewöhnlich, wenn seine Bedürfnisse nicht sofort erfüllbar sind? Vielleicht hilft es jetzt, Regeln für das gemeinsame Zusammenleben aufzustellen. „Erziehung“ wird wichtiger. Weiter unten haben wir einige Buch- und Infoseiten-Tipps für dich, wie ihr euer Kleinkind im 16. Monat in seiner Entwicklung bestmöglich begleitet und dabei alle Bedürfnisse der Familie unter einen Hut bekommt.

Motorik

Ich bin so stark! Ich kann balancieren, krabbeln, kriechen und rennen! Außerdem falle ich immer weniger hin!“

Ein möglicher Fokus der Entwicklung im 16. Lebensmonat ist die Motorik des Kleinkindes. Dein Schatz ist vermutlich schon so sicher, dass er sich hochziehen kann, über Baumstämme balancieren möchte, durch einen Tunnel krabbeln und zügig rennen kann. Auch ist es gut möglich, dass, wenn du es rufst, dein Kind sich zu dir umdrehen kann, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Außerdem ist es in diesem Alter häufig schon in der Lage, einen Ball zielgerichtet zu werfen. Manche Kinder kritzeln in diesem Alter auch schon eifrig vor sich hin und können Stifte wie Wachsmaler gut festhalten oder ein Bilderbuch eigenständig umblättern.

Bei vielen Kindern geschehen all diese Handlungsabläufe mit deutlich weniger Misserfolgen, Stürzen und blauen Flecken wie in den Monaten zuvor. Die Muskulatur des Körpers wird durch die wiederholten Bewegungserfahrungen gestärkt. Auch was die Motorik betrifft, ist es nicht notwendig, dass du mit deinem Kind Bewegungen „übst“ oder diese anregst. Vielmehr empfehlen wir, auch die körperliche Selbstständigkeit zu unterstützen. Das geht, indem du mit deinem Kind in die Natur gehst oder Orte besuchst, die verschiedenste Bewegungsabläufe und körperliches Ausprobieren ermöglichen: Baumstämme zum Balancieren, Spieltunnel in Krabbelgruppen, Schwimmbäder und vieles mehr.

Hat dein Kind noch keine ersten Schritte gemeistert? Dann wirst du vielleicht beobachten können, wie sicher und gezielt seine Bewegungsabläufe mittlerweile sind, wenn es sich zum Beispiel um sich selbst dreht oder einen Gegenstand greift. Vermutlich hat dein Kind hat die motorischen Fertigkeiten von „funktionellem Spiel“ verinnerlicht („wenn ich den großen Klotz mit den Händen ergreife, kann ich mich an ihm hochziehen“) und nutzt nun seine Fähigkeiten für weitere Spielideen, wie das Stapeln und Bauen mit Bechern, Töpfen und Körben.

Teilweise beginnen Kinder im Alter von 16 Monaten mit dem Spiel-Schema „Sortieren“. Sie legen bestimmte Dinge und Sachen an ihren Platz zurück oder in Behälter. Dies ist eine feinmotorisch-geistige Fertigkeit, die hochkomplexe Gehirnaktivitäten voraussetzt. Sie kann hilfreich sein, wenn du dein Kind dazu anregen möchtest, aufzuräumen. Wenn du einige kleine Körbe oder Boxen vorbereitest und beim Aufräumen zeigst, wo welches Spielzeug hinkommt (die Menge des Spielzeuges sollte für die Altersklasse überschaubar sein), wird dein Kind das Schema „Sortieren“ vermutlich nachahmen. Es erlernt damit auch das „Symbolspiel“ (Largo, 2016, S. 335) und spielt Abläufe nach, die es bei den Erwachsenen gesehen hat (Abwischen, Aufräumen, Kochen, Telefonieren, Pflanzen gießen, Tiere füttern).

Sprachentwicklung

Da, schau mal, was ich in der Hand habe! Die Bauklötze! Und mein Turm! Da, sieh mal hin. Ich bin so gespannt auf deine Reaktion!“

Im Alter von 16 Monaten ist es wahrscheinlich, dass dein Kind in etwa 3-6 Wörter und seinen eigenen Namen (abgewandelt oder als Kosename) sagen kann (auch Abwandlungen wie „Fant“ für „Elefant“, „Mam“ für „Mann“ oder „Nane“ für „Banane“ zählen hierzu). Aber keine Sorge: Auch alles darüber oder darunter ist in diesem Alter völlig normal. Vielleicht ist dir im Alltag schon mal der Begriff „Late Talker“ begegnet, also „Später Sprecher“. Diese Bezeichnung wird von der Kinderärztin/vom Kinderarzt erst verwendet, wenn dein Kind im Alter von 24 Monaten kaum bis gar nicht spricht. Du kannst also aufatmen: Es ist alles okay, wenn die Sprachentwicklung deines Kindes noch etwas auf sich warten lässt.

Womöglich ist dir aufgefallen, dass dein Kleinkind über ein Signal, ein Geräusch oder über das Wort „Da“ gezielt in Kommunikation mit dir treten will. Es zeigt auf eine Situation oder einen Gegenstand, sagt „Da“ und schaut dich aufmerksam an. Deine Reaktion auf seine Aufforderung kann es kaum abwarten. Jetzt bist du gefragt zu interagieren. Vermeide Babysprache, sprich klar und deutlich mit deinem Schatz und beschreibe, was du siehst.

Diese Kommunikation verstärkt nicht nur eure Bindung, sondern unterstützt ganz nebenbei auch das Sprachverständnis deines Lieblings. Denn die größte Lernerfahrung kann dein Kind hier über die Nachahmung der Bezugspersonen und Wiederholung sammeln. Achte also darauf, wie du mit deinem Partner, anderen Menschen und deinem Kind sprichst, weil du damit die Grundlage für die spätere Kommunikation deines Kindes setzt.

Geistige Entwicklungsschritte

Hier sind wir ganz oft. Ich erkenne den Ort wieder.“

Dein Kind hat im Alter von 16 Monaten das Erinnerungsvermögen und ein erstes Langzeitgedächtnis ausgebildet. Es erkennt Orte wieder, die ihr regelmäßig besucht, und kann sich an Situationen erinnern, die es nachhaltig beschäftigen. Durch Routinen und Struktur im Alltag wird dieser Effekt noch verstärkt.

Als Elternteil kannst du also maßgeblich zu dieser Entwicklung mit beitragen, wenn du eure familiären Routinen immer wieder reflektierst, an die Gegebenheiten anpasst und dennoch möglichst viel Raum für kindliche Freiheiten und Freispiel lässt. Hier kann das Kind dann eigenständig entscheiden, was es tun möchte und wie. Zusätzlich bietet eine klare, äußerliche Struktur Sicherheit und Orientierung. Dazu gehören eine überschaubare Menge an Spielzeug und ein Kinderzimmer. Beides regt die kindliche Selbstständigkeitsentwicklung an.

Ein kleiner Ausflug in die Pädagogik: Maria Montessori hat als Reformpädagogin, Ärztin und Philosophin Geschichte geschrieben. Sie entwickelte die „Montessori-Pädagogik“ und wurde von vielen Fachpersonen der Bildungsforschung in ihrem Tun und Wissen bestätigt. Das ist der Grund, warum es zahlreiche pädagogische Einrichtungen nach der Montessori-Pädagogik gibt. Das bekannteste Motto der Montessori-Pädagogik ist „Hilf mir, es selbst zu tun.“

Dieser Ansatz, des freien, selbst gewählten Lernens in vorbereiteter Lernumgebung lässt sich aber nicht nur auf die Kita und Schule übertragen, sondern auch auf das Kinderzimmer. Und dafür bedarf es nur einiger kleiner Kniffe: Wenn du deinen Schatz in seiner Entwicklung zu einem selbstständigen und selbstbewussten Menschen begleiten möchtest, solltest du den Fokus beim Kinderzimmer auf die „selbstständigen Erfahrungen“ legen.

Alle Gegenstände und Möbel sollten für das Kind demnach frei zugänglich und möglichst nah am Boden sein. Der Kleiderschrank kann durch eine Kleiderstange in Kinderhöhe ersetzt werden, die es dem Kind ermöglicht, seine Kleidung selbst auszuwählen. Ähnlich verhält es sich mit Bett, Malecke, Buchregal und Spielzeugkisten: Alles sollte niedrig gehalten werden und überschaubar sein, damit dein Kind selbst und ohne deine Hilfe entscheiden kann, was es wann wie tun möchte. Das Spielzeug sollte simpel, schlicht und sortiert bereitstehen, damit es dein Kind selbst nehmen und wieder zurücklegen kann. Diese vorbereitete Umgebung schafft die besten Voraussetzungen, damit sich dein Kind selbstwirksam erlebt und entfalten kann.

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Die Grundbedürfnisse

Schlafen

„Ich vermisse euch nachts manchmal. Dann möchte ich unbedingt mit euch kuscheln.“

Durch die vielen Lernerfahrungen und äußeren Reize ist der Schlaf für dein Kleinkind aktuell von großer Bedeutung. Während dein Schatz über den Tagesablauf verteilt immer mehr Erfahrungen „alleine“ meistert, kann es möglich sein, dass es nachts die Nähe und Zuwendung seiner primären Bindungspersonen (in der Regel Mama und Papa) benötigt. Falls es einen Schnuller nutzt, ist Abgewöhnen gerade schwieriger denn je. Je nachdem, wie eure Schlafsituation zu Hause ist, kann sich dieses Bedürfnis nach Nähe auch anders oder über den Tag verteilt zeigen. Manche Kinder schlafen in dieser Phase mit einigen Tränen ein.

Mach dir hier keine Sorgen: Das Fühlen und Zeigen von Empfindungen ist gesund. Dein Kind lernt gerade, seine Gefühle wahrzunehmen, zu ordnen und zu äußern. Wenn es vor dem Einschlafen viel weint, dann kann das mitunter daran liegen, dass es die Anspannung durch die Reize des Alltags in Ruhemomenten besser loslassen kann. Unterstütze dein Kind in dieser Zeit liebevoll und begleite es achtsam in seinen Schlaf hinein. Wenn der (kiefergerechte) Schnuller zurzeit ein wichtiger Helfer ist, kannst du ihn mithilfe eines kurzen Schnullerbandes an der Kleidung deines Kindes befestigen.

Die Verdauung

Ich mache selbst in die Windel. Siehst du?!“

Die Entwicklung der Selbstständigkeit deines Kindes kann zur Folge haben, dass es jetzt spürt, wann es in die Windel macht oder muss. Es merkt, dass es „selbst“ Pipi und Verdauung „macht“ – also mit seinem eigenen Körper. Vielleicht zeigt dein Kind auch Interesse daran, deine Toilettengänge und Ausscheidungen zu begleiten. Auch diesen Prozess kannst du unterstützen, indem du dein Kind beobachten lässt und erklärst, was passiert, sofern du das möchtest.

Falls dein Kind schon Reifezeichen zeigt: Besorge ein erstes Töpfchen und stelle es zunächst neben die Toilette. Sobald dein Kind ein größeres Interesse daran zeigt, kannst du ihm erklären, wie es das Töpfchen benutzen kann. Anders als bei altbackener „Sauberkeitserziehung“ solltest du ganz langsam und achtsam vorgehen und die Freude und das Tempo des Kindes am Lernen und der eigenen Sauberkeit in den Fokus stellen.

Ansonsten verweisen wir hier auf die bereits vergangenen Entwicklungsmonate deines Kleinkindes, die alles Mögliche hervorrufen können, wie auch eine unregelmäßige Verdauung. Höre hier auf deine elterliche Intuition: Sobald du spürst, dass es deinem Kind nicht gut geht mit diesen Unregelmäßigkeiten, suche ärztlichen Rat.

Essen & Trinken

„Ich mag es, mit dem Essen zu matschen!“

Auch wenn es nur schwer aushaltbar ist: Dieser Lebensmonat deines Lieblings kann davon geprägt sein, gerne zu matschen. Mit Sand, Erde oder in Pfützen vor dem Spielplatz ist das für dich vermutlich weniger ein Problem, als tägliche Spielereien mit dem Essen. Denn: Mit Essen spielt man nicht. Oder? Wir sagen: in Maßen auf jeden Fall!

Die Beschäftigung mit dem Essen ist für Kinder nämlich wichtig. Sie müssen die Konsistenz ihrer Nahrung erst „be-greifen“, um eine Beziehung zu ihrem Essen aufbauen zu können. Kleine „Unfälle“ mit dem Essen sind demnach völlig normal. Der mögliche Matsch mit Essen ist Teil der Entwicklung deines Kleinkindes. Um Wäscheberge sowie einen verklebten Tisch oder Fußboden dennoch zu vermeiden und das Kind anzuhalten, mit dem Essen nicht ausschließlich zu spielen, (vor allem, wenn es hungrig ist) raten wir dir, ihm immer einen Löffel zum Essen anzubieten. Ansonsten hilft nur ein langarmiges Lätzchen.

Das Kind erlernt das „Essen“ nämlich über die Begleitung der Mahlzeit. Wenn es hungrig ist und der Großteil des Essens dennoch auf dem Boden landet, benötigt es vermutlich mehr Begleitung bei der Zuführung der Nahrung zum Mund. Kinder, die den Löffel schon gut in der Hand halten können, wollen vermutlich unbedingt „alleine essen“. Zudem geschieht ein Großteil des Essen-Lernens über „nachahmen wollen“. Achte also gerne darauf, wie du isst und worauf ihr als Familie beim Essen wert legt. Es kann interessant für dich sein, deine eigene Ess-Kultur zu hinterfragen. Als Vorbild wird dein Kind dich in fast allem spiegeln, was du tust.

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Größen mit 16 Monaten – Mädchen und Jungen

16 Monate altMädchen Jungen
Gewicht8 bis 12 kg9 bis 13 kg
Körpergröße73 bis 84 cm75 bis 85 cm
⌀ Kleidergröße80/8680/86
⌀ Mützengröße50/5150/51
⌀ Schuhgröße2121

*Die oben stehenden Werte für Gewicht und Länge sind gerundete, weltweite Durchschnittswerte der WHO. Sie umfassen die fünf Perzentilen – 94 Prozent der Kinder lassen sich dort einordnen. Wenn sich dein Kleinkind stets unterhalb oder oberhalb der Spanne bewegt, ist bestimmt alles okay. Falls du dennoch verunsichert bist, sprich es am besten bei der nächsten U-Untersuchung oder ärztlichen Kontrolle an.

Unsere Ideenkiste für Eltern

Hier findest du einige Informations-Seiten und Tipps, die dir bei der Begleitung deines Kleinkindes im 16. Monat behilflich sein können.

Buch-Tipp „Das Montessori Baby“

Dieses Buch für Eltern „Das Montessori-Baby“* legen wir dir wärmstens ans Herz. Es ist anregend geschrieben, hat einen fairen Preis und kann dir helfen, wenn du dein Kind mit Achtsamkeit und Liebe zu einem selbstständigen Menschen hin begleiten möchtest und Tipps brauchst.

Baby 16 Monate - Buch Montessori Baby
Montessori-Einrichtungsmaterial

Falls wir mit der Kinderzimmer-Gestaltung im Montessori-Stil dein Interesse angeregt haben, schau doch mal bei dieser Seite vorbei. Hier bekommst du wertvolle Tipps, wie du das Kinderzimmer mit einigen einfachen Handgriffen in eine Welt voller Selbstständigkeit und Möglichkeiten verwandeln kannst.

Baby 16 Monate - Kinderzimmer nach Montessori einrichten
Nachhaltiges Bücherregal

Um deinem Kind mehr Selbstständigkeit, Nachahmung und Ausprobieren zu ermöglichen, empfehlen wir dir dieses nachhaltige Bücherregal*, das mitwächst. Durch die kindgerechte Höhe regt es Eigenständigkeit und Entscheidungsfreude an. Zudem eignet es sich als Transportmittel von weiterem Spielzeug und zur Aufbewahrung der liebsten Bilderbücher.

Baby 16 Monate - Bücherregal mit Rädern
Kostenloses aus dem Alltag

Um den Fortschritt der motorischen Entwicklung deines Lieblings bestmöglich zu begleiten, bietet sich ein Ausflug in die Natur an! Hier kann dein Kleinkind verschiedenste Bewegungserfahrungen machen und kommt in Kontakt mit Pflanzen und Natur. Keine Angst vor Flecken: mit der richtigen Matschausrüstung bleibt die Kleidung darunter sauber und dein Kind kann ungetrübten Spaß haben.

Baby 16 Monate - Ausflug in die Natur

Von Eltern zu Eltern: Unser Tipp des Monats

Dein Kleines wird nicht nur immer selbstständiger, sondern wahrscheinlich auch herausfordernder. Auch wenn es vielleicht noch nicht fremdbetreut wird: Entlastung kann guttun – sei es, weil du mehr Zeit für dich brauchst oder andere Verpflichtungen hast.

Nicht immer stehen Familie oder Freunde zur Verfügung. Vielleicht können eine Babysitterin oder ein Babysitter Abhilfe leisten. Probier doch mal betreut.de. Hier kannst du deine Bedürfnisse, Vorstellungen und Wünsche bzgl. der Betreuung angeben sowie Bezahlung und Umfang der Betreuung festlegen. Zudem kannst du die bisherigen Erfahrungen, Interessen und Vorstellungen der dort registrierten Sitterinnen und Sitter einsehen.

Falls du fündig wirst, achte darauf, dass die zukünftige Babysitterin/der zukünftige Babysitter dein Kleinkind vorher kennenlernt und beide sich mögen. Denn letztendlich ist es dein Kind, das Zeit mit diesem Menschen verbringen wird. Eine stabile Vertrauensbasis ist daher enorm wichtig.

Gut zu wissen: Zwei Drittel der Betreuungskosten (bis zu 4.000 Euro/Jahr) kannst du von der Steuer absetzen.

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Häufige Fragen

Welchen Schub hat mein Kleinkind mit 16 Monaten?

Im 16. Monat befindet sich dein Kind wahrscheinlich nicht in einem Schub (auch „Sprung“ genannt), sondern genau dazwischen. Der 9. Sprung (64. Woche) im 15. Lebensmonat deines Schatzes hat sich rund um „Prinzipien“ gedreht, in welchem dein Kind begonnen hat, bestimmte Programme (wie Tisch decken) zu vollziehen und nach eigenem Willen abzuwandeln. Der 10. Sprung erfolgt erst im 17. Lebensmonat, also ab der 75. Woche. Hier befasst sich dein Kind mit „Systemen“. Es wägt ab, ob es gezielte Handlungen ausführt, die zu einem Ziel führen, oder ob es sie sein lässt. Auf diesen Sprung gehen wir im Artikel des 17. Lebensmonat deines Lieblings noch einmal genauer ein.

Mit 16 Monaten befindet sich dein Kleinkind also genau zwischen zwei Sprüngen. Falls du also eine innere Unruhe, Angespanntheit oder höhere Reizbarkeit bei deinem Kind wahrnimmst, sei unbesorgt: Das Gelernte zu integrieren und neue Reize aufzunehmen, erfordert deinem Kind gerade sehr viel Kraft ab und gehört zur Entwicklung dazu. Andersherum kann es natürlich auch sein, dass dein Liebling aktuell unbeschwert durch die Welt läuft und sehr ausgeglichen auf dich wirkt.

Mein 16 Monate altes Kind spricht nicht. Was kann ich tun?

Zunächst geben wir Entwarnung: Da dein Kind erst 16 Monate alt ist, ist es nicht unüblich oder bedenklich, wenn es jetzt noch nicht spricht. Dies ist statistisch gesehen völlig im Rahmen. Viel wichtiger zu wissen ist, ob dein Kind bereits ein Sprachverständnis entwickelt hat. Reagiert es mit Blicken oder Fingerzeigen, wenn du es etwas fragst? Wenn du mit einer dritten Person im Raum sprichst, folgt es euren Blicken? Wenn du kleine Signale und andere Reaktionen über Geräusche wahrnimmst, kannst du dir sicher sein, dass das Sprachverständnis deines Kindes im Aufbau ist. Wir haben dennoch einige Tipps für dich, wie du die Sprachentwicklung deines Kindes bestmöglich begleiten kannst:

  • vermeide Babysprache!
  • nenne richtige Begriffe für Objekte und Bezeichnungen
  • spreche klar, deutlich und liebevoll mit deinem Kind
  • suche Augenkontakt, wenn du mit deinem Kind in Interaktion trittst
  • wenn dein Schatz deine Aufmerksamkeit sucht, unterbreche deine derzeitige Tätigkeit, sofern möglich, und wende dich ihm ganz zu: So gibst du ihm zu verstehen, dass du ihm zuhörst und seine Aufforderung wichtig ist
  • schaue mit deinem Kleinkind Bilderbücher an und lies sie ihm vor: Wiederholungen über Geschichten schulen das Verständnis von Sprache zusätzlich
  • beschreibe in kurzen, klaren Sätzen, was du tust, wenn du etwas tust und dein Kind dich dabei beobachten sollte („Jetzt nehme ich das Mehl und gebe es in die Schüssel.“)

Falls du dir dennoch Gedanken zur verzögerten Sprachentwicklung deines Kindes machst, suche im Zweifel immer ärztlichen Rat in deiner Kinderarztpraxis.

Wie kann ich mein 16 Monate altes Kind beschäftigen?

Passend zu unserem Fokusthema des Monats haben wir dir eine Liste mit selbstständigen Beschäftigungsmöglichkeiten zusammengestellt, die sowohl in einem Montessori-Kinderzimmer als auch in allen anderen Zimmern umsetzbar sind. Biete deinem Kind diese Spielideen an bzw. stelle sie bereit und schaue, was es selbst damit macht.

  • mit Wasserfarben, Fingerfarben oder Wachsmalern malen – dafür vorher den Boden mit Zeitungspapier auslegen und das Bild darauf festkleben
  • ein Sandkasten für zu Hause: Befülle eine große Wanne oder Kiste mit Erde und lege den Bereich darum mit Zeitungspapier aus. Das Kind kannst du darin spielen, matschen und wühlen lassen
  • ein Planschbecken mit Wasser und Dingen aus dem Alltag (Töpfe, Pfannen usw.) aufbauen (bei sonnigem Wetter)
  • Luftpolsterfolie aufbewahren und dem Kind anbieten: Das Fühlen und mögliche Platzen der Polster macht nicht nur herrlich Freude, sondern fördert auch feinmotorische Prozesse
  • Waschlappen mit Noppen auf den Boden legen und das Kind darüber balancieren lassen (Sensomotorik, Feinmotorik)
  • auf dem Boden eine „Spülstation“ errichten, also Behälter oder Transportbox mit Wasser füllen. Das Kind kann dir beim Sauber machen von Geschirr helfen, wenn es das möchte
  • ein Eimer mit aufbewahrten Korken von Flaschen füllen
  • eine Wäscheleine sehr niedrig über den Boden spannen und Wäscheklammern daran befestigen. Das Kind kann so die Handlung „Wäsche aufhängen“ nachspielen
  • eine große, leere Flasche mit Deko-Kügelchen und Wasser füllen. Jetzt kannst du die Flasche fest verschließen (damit das Kind die Kügelchen nicht verschluckt) und sehen, was dein Kind daraus macht. Eine solche Flasche eignet sich prima als selbstgemachtes Sensorikspielzeug, da es sich optimal schütteln, transportieren und beobachten lässt.
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Haben dir unsere Hinweise zur Selbstständigkeit des 16. Lebensmonats deines Kleinkindes geholfen? Hast du etwas, das du mit uns teilen möchtest? Dann hinterlasse uns gerne einen Kommentar!

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Quellen

  • Graf, Danielle, Seide, Katja (2016). Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn. Der entspannte Weg durch Trotzphasen (12. Auflage 2017). Weinheim Basel: Verlagsgruppe Beltz.
  • Hetty van de Rijt, Frans X. Plooij, Xaviera Plas-Plooij: Oje ich wachse!: Von den 10 „Sprüngen“ in der mentalen Entwicklung Ihres Kindes während der ersten 20 Monate und wie Sie damit umgehen können. Mosaik Verlag, überarbeitete Neuausgabe (27. Mai 2019)
  • Largo, Remo H. (2016). Babyjahre. Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren (18. Auflage). München/Berlin: Piper Verlag GmbH.
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2022): Entwicklung. https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/entwicklungsschritte/ (abgerufen am 08. Juli 2022)
  • World Health Organisation (2022): The WHO Child Growth Standards. https://www.who.int/toolkits/child-growth-standards/standards (abgerufen am 07. Juli 2022)
  • Bilder:
Veröffentlicht von Leonie Illerhues

Leonie war nach ihrem Studium der Heilpädagogik lange im Schulhort-, Kita- und Krippenbereich tätig. Erziehungs- und Entwicklungsthemen im Baby- und Kleinkindalter sind deshalb ihr Steckenpferd. Seit 2022 ergänzt Leonie unser Team mit diesem Schwerpunkt.

2 Kommentare anderer Nutzer

  1. Danke für den Artikel, da gab es viele spannende Infos.
    Bei den Beschäftigungsmöglichkeiten finde ich einige etwas unglücklich formuliert.

    „Eine Wanne mit Erde füllen“ das sehe ich schon die ersten Blumenerde in die Wohnung bringen, vielleicht wäre eine genauere Beschreibung ganz gut.

    Dekomurmeln, das kann ja alles sein von Murmeln, die man auf eine Kette fädelt bis Gelmurmeln , die im Wasser großer werden. Beide sind doch äußerst gefährlich und zum Teil sogar giftig für Kinder, oder?

    Beim Malen, egal ob mit Farbe, Buntstiften oder Wachsmalstiften, landet das Werkzeug immer erstmal im Mund bei unserer Kleinen, ich habe es ihr dann immer wieder weg genommen, denn auch wenn die meisten Sachen ja relativ sicher und geprüft sind, kommt es mir nicht ganz so gesund vor sie darauf rumknabbern zu lassen 😀

    1. Vielen herzlichen Dank für deinen wertvollen Kommentar, Carolin.

      Falls du Bedenken hast, dass die Erde zügig die Wanne verlässt, kannst du sie zunächst auch im Garten, auf dem Balkon oder auf einer öffentlichen Grünfläche aufstellen und schauen, wie dein Kind darin agiert. Wenn das Spiel mit der Wanne ein gewohntes Spiel für dein Kind wird, fällt es ihm vermutlich leichter zu verstehen, dass mit der Erde nur innerhalb der Wanne gespielt werden soll. Sofern du das Ganze sprachlich begleitest, bist du hier zusätzlich auf der sicheren Seite.

      Danke dir auch für deinen Hinweis mit den Dekomurmeln. Wir haben die Absicht hinter diesem Tipp daraufhin noch einmal genauer beschrieben. Die Flasche mit den Dekomurmeln ist ein selbstgemachtes Spielzeug, quasi wie eine lautlose Rassel, die dein Kind betrachten, transportieren und in sein Spiel einbauen kann. Wenn du die Flasche gut verschließt, läufst du keine Gefahr, dass die Dekomurmeln in den Mund deines Kindes gelangen. Welche Murmeln du für dieses Spielzeug nutzt, hängt von der Größe und Art der Flasche ab und ist letztlich dir überlassen.

      Zu deiner Anmerkung bezüglich der Farben schilderst du eine spannende Beobachtung. Wir können dir hier gezielt Bio-Finger-Farben ans Herz legen, die bedenkenlos auch mal in den Mund gelangen können, ohne, dass sie der Gesundheit deines Kindes schaden.

      Wir hoffen, wir konnten dir weiterhelfen und wünschen dir von Herzen einen schönen Tag!

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