Close Babelli.deBabelli.de

Dein Kleinkind mit 19 Monaten: Alles Anfassen + große Wut

Kleinkind mit 19 Monaten

Für unsere mit * gekennzeichneten, redaktionell unabhängigen Produktempfehlungen erhält Babelli ggf. eine Provision vom Händler, die den Preis jedoch nicht erhöht. Mehr dazu

Dein Kind möchte im 19. Monat vermutlich alles „be-greifen“, anfassen und berühren. Womöglich macht sich die anstehende Autonomiephase schon bemerkbar. Welche weiteren spannenden Meilensteine im 19. Lebensmonat deines Kindes auf dich warten könnten, verraten wir dir im folgenden Artikel.

Das Wichtigste in Kürze

  • Um die Welt besser „be-greifen“ zu können, berühren viele Kinder mit 19 Monaten alles um sich herum mit den Händen.
  • Vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass dein Kind bestimmte Handlungen, wie das Malen, mit einer Lieblingshand ausführt. Hier können sich erste Indizien zeigen, ob dein Kind ein Rechtshänder oder Linkshänder ist.
  • Falls es schon 2-Wort-Sätze beherrscht, baut es vermutlich immer öfter Fantasiewörter mit ein.
  • Kleine Leseratten möchten jedes Bilderbuch in Dauerschleife vorgelesen bekommen – ein Zeichen für das wachsende Sprachverständnis.
  • Die Autonomiephase rückt immer näher: Derzeit können sich bei deinem Kind starke Emotionen wie unbändige Wut und ausgelassene Freude zeigen. Wir geben Tipps, wie du diese Gefühls-Achterbahn begleiten kannst.
  • „Warum zerstreut es immer alles?“- Dein Kind hat bestimmte Spiel-Schemata, die es schon seit geraumer Zeit ausprobiert. Wir geben dir pädagogischen Input zu der Schema-Theorie nach Jean Piaget.

Die Entwicklung des Kleinkindes mit 19 Monaten

Dein Kind befindet sich womöglich in der spannendsten Phase seines Lebens! Die täglichen Lernerfahrungen bringen verschiedenste Stimmungen und neue Fähigkeiten mit sich. Im Folgenden geben wir dir einen kurzen Überblick darüber sowie einige Tipps, um mit Gelassenheit und Freude durch diese Zeit zu gehen.

Spielverhalten

Ich will die Bauklötze um mich herum ausbreiten, die Tiere sortieren und die Stifte werfen!“

Du fragst dich, wie es sein kann, dass dein Kind schon nach wenigen Minuten des Spielens sein gesamtes Kinderzimmer auf dem Fußboden verteilt hat? Manchmal bist du irritiert, dass es gewisse Gegenstände von sich wirft und wieder andere fast akribisch sortiert? Dieses Phänomen der „Spiel-Schemata“ ist dir vielleicht auch schon in unseren vorherigen Artikeln begegnet. Am ehesten zeigen sich Schemata (auch „Schemas“ genannt) im freien Spiel, wenn das Kind konzentriert und bei sich ist.

Heute geben wir dir einen kurzen pädagogischen Einblick, was es damit auf sich hat: Der Entwicklungspsychologe Jean Piaget (1896 – 1980) war der erste, der das Wort „Spiel-Schemata“ (wiederkehrende Verhaltensmuster in der kindlichen Beschäftigung) im Rahmen seiner Theorie zum „genetischen Lernen“ (also das Lernen im Rahmen der Umwelt) etablierte. Seiner Theorie zur Folge lernen Kinder, indem sie ihre Umwelt durch verschiedene Schemata erfahren. Er benannte etwa 40 Schemata, die auch kombiniert auftreten können. Diese Untersuchungen des Spiels wiederholen sie so lange, bis der innere Lerneffekt eingetreten ist. Die Schemata können beispielsweise wie folgt aussehen:

  • Zerstreuen: Alles um sich herum legen/positionieren
  • Werfen: Gegenstände werden umhergeworfen, von sich weggeworfen, zu anderen Menschen geworfen
  • Sortieren: Dinge werden nach Form, Farbe und Art nebeneinander sortiert
  • Linien: Das Kind legt Sachen in Linienform hintereinander, malt Linien, zerreißt Papier in Streifen
  • Transportieren: Objekte und Spielzeug herumtragen, sich mit einem Spielfahrzeug fortbewegen und darin Sachen transportieren, selbst getragen werden
  • Rotation: sich im Kreis drehen, im Kreis tanzen, der Waschmaschine beim Durchlauf zuschauen, sich mit kreisrunden Objekten beschäftigen
  • Ein- und Umschütten: Gegenstände, Lebensmittel und Flüssiges in Behälter ein und wieder umfüllen. Getränke Um- und Ausschütten
<span style="align:center; font-size: 18px">Video-Empfehlung:</span> <style> native-player { aspect-ratio: 16/9; display: block; } </style> <script type="text/javascript" src="//syndication.target-video.com/native-player.js" async=""></script> <native-player></native-player>

Falls dein Kind also eines oder verschiedene Schemata in Kombination anwendet, mach dir bewusst, dass dies Teil seines inneren Lernprozesses sein kann. Um stundenlanges, abendliches Aufräumen zu vermeiden, empfehlen wir dir, die Spielzeugmenge deines Kindes einzuschränken und es nur in einem Raum zu positionieren. Du kannst deinem Kleinkind auch immer mal wieder Alltagsgegenstände oder Naturmaterialien für das eigene Spiel anbieten.

Mehr über die Spiel-Schemata

Sozialverhalten und emotionale Intelligenz

Ich bin so wütend! Und jetzt freue ich mich plötzlich!“

Was sich die letzten Monate bereits angebahnt hat, wird nun Realität: Dein Kind hat gelernt, dass es eine individuelle Persönlichkeit besitzt, mit eigenen Wünschen, Bedürfnissen und Vorstellungen. Deshalb erlebt es aktuell womöglich eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle. Mit den ersten Anzeichen der anstehenden oder bereits aktiven Autonomiephase (Graf, Seide, 2016, S. 29) – früher Trotzphase genannt – schwankt seine Stimmungslage vielleicht von einem Extrem ins andere.

Auf dich wirkt dieses emotionale Verhalten wahrscheinlich unberechenbar und fordert dich sehr. So ist ein plötzlicher Wutanfall für dich vielleicht nur schwer aushaltbar, insbesondere, wenn er in der Öffentlichkeit stattfindet. Auch wenn es dich viel Kraft, Durchhaltevermögen und Geduld kostet, dein Kind durch diese Phase zu begleiten, haben wir hier neben den gängigen Tipps zur Autonomiephase (Trotzphase) mal einen anderen Gedankengang:

Durch Zuwendung, Liebe, Verständnis und Zeit schaffst du einen Rahmen, in dem dein Kind sich durch die Autonomiephase (herein und heraus) entwickeln kann. Diese Zeit und Energie, die einen jeden Wutanfall begleitet, wird dir eines Tages zurückgeschenkt – in Form eines selbstständigen und ausgeglichenen Kindes, das gelernt hat, was es kann, will und möchte. Vermutlich ist dieses Kind in einigen Jahren ein Mensch, der gut kooperieren kann. Es kann dann Kompromisse eingehen und erkennt unterschiedliche Bedürfnisse an, es reagiert feinfühlig und mit Einfühlungsvermögen auf seine Mitmenschen. Nicht trotz, sondern wegen seiner Autonomiebestrebungen.

Mehr zum Thema

Motorik

Wie fühlt sich das an?“

Voller Neugierde erkundet dein Kleinkind alles um sich herum. Nach Jean Piaget „be-greift“ es über die Grobmotorik und Feinmotorik seine Umwelt, um zu lernen. Es berührt derzeit womöglich ALLES: über Erde, den Boden der Kinderarztpraxis, eure Schuhsohlen oder Hundefutter. Auch wenn es aus Erwachsenen-Sicht manchmal ekelig sein kann, was dein Kind alles berühren möchte: Wir empfehlen dir von Herzen, ihm diese feinmotorische Vorgehensweise zu erlauben, damit es lernt, dass es alles erfahren darf, was es möchte.

Falls du dir dennoch Sorgen machst, dass dein Kind etwas Gefährliches oder Giftiges anfassen könnte, bist du auf der sicheren Seite, wenn du eine häusliche Umgebung anbietest, die „sicher“ ist. Beim Spiel in der Natur kannst du dein Kind beobachten, um eine Beschäftigung mit giftigen, verletzenden oder bakteriellen Stoffen wie Glasflaschen-Scherben zu vermeiden. Wenn du das Fachpersonal der Kita und Freunde ebenfalls darüber informierst, dass dein Kind im Moment viele Dinge anfassen möchte, sicherst du dich doppelt ab.

Sprachentwicklung

„Mama, Luca Waumau ei!“ – „Du möchtest den Hund streicheln, Luca?“

Viele Kinder können im Alter von 19 Monaten ihren eigenen Namen nennen. Manche Kleinkinder können den eigenen Vornamen auch schon in ihren Wortschatz (meist 2-bis-3-Wort Sätze) einbauen. Vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass dein Kleinkind Worte, die es eigentlich mit richtigem Begriff kennt, in Fantasiewörter verwandelt. Beispiel: Aus dem oben gelernten Begriff „Wauwau“ für „Hund“ wird das Fantasiewort „Waumau“.

Unser Tipp: Korrigiere dein Kind nicht, wenn es so etwas sagt, denn es beginnt mit seinen sprachlichen Fähigkeiten kreativ zu spielen, was die Sprachentwicklung weiter befördert. Viel eher solltest du deinem Kind zu verstehen geben, dass du seinen Satz, seine Frage oder seine Aufforderung verstanden hast. Falls du dir unsicher bist, was dein Kind meint, wiederhole, was du aus der Fantasie-Sprache verstanden hast (siehe Beispiel oben). Das Nachfragen zeigt deinem Kind, dass du es in seinem Sprechen ernst nimmst und es verstehen willst, was wiederum eure soziale Interaktion bestärkt.

Falls dein Kind allerdings durchweg Worte abwandelt, ihr euch inhaltlich nicht mehr versteht und du das Gefühl hast, es entwickelt einen ganz eigenen Sprachstil, solltest du dir Rat bei deiner Kinderärztin/deinem Kinderarzt einholen.

Geistige Entwicklungsschritte

Oh, das bin ja ich! Luca!“

Im Verlauf der vergangenen Zeit hat dein Kleinkind kognitive Prozesse erlernt und vertieft. Dadurch kann es gut möglich sein, dass es mit 19 Monaten jetzt nicht mehr einen Spielpartner, sondern sich selbst erkennt, wenn es in den Spiegel schaut.

Wenn du dein Kind im Spiel mit Materialien oder in spontanen Handlungen beobachtest, kannst du vielleicht erkennen, ob es vermehrt die rechte oder linke Hand benutzt. Mit welcher Hand greift das Kind, wenn es etwas haben möchte? Womit macht es den Pinzettengriff? Mit welcher Hand winkt es Menschen zu oder dreht etwas auf? Bei den meisten Kindern zeigen sich innerhalb dieser Entwicklungsphase die Präferenzen dazu, ob sie Linkshänder oder Rechtshänder sind.

Außerdem kann es gut möglich sein, dass dein kleiner Schatz im Moment das Vorlesen und gemeinsame Betrachten von Bilderbüchern einfordert. Diese Wiederholungen der immer gleichen Geschichten schulen die Kreativität, das Gedächtnis, das Sprachverständnis und die emotionale Intelligenz deines Kindes. Beim Lesen oder Betrachten von Büchern werden verschiedene Bereiche im Kleinkindhirn angesprochen, die geistige Prozesse fördern. Bei einem Kind, was nicht so gerne Bücher ansieht, empfehlen wir, ihm alternativ einfache Hörspiele anzubieten.

Mehr zum Thema

Die Grundbedürfnisse

Schlafen

„Viel oder wenig, kurz oder lang.“

In diesem Entwicklungsmonat hängt der Schlaf deines Kindes – wie auch in den Monaten zuvor – ganz von der Intensität seiner Lernerfahrungen und der Verarbeitung dieser ab. Zeigt es bereits Anzeichen der Autonomiephase? Dann kann es sein, dass es im Schlaf regelmäßig von Schlafunterbrechungen heim gesucht wird, weil das Gehirn nachts so viele Gefühle und Erkenntnisse verarbeitet. Schenke deinem Kleinkind weiterhin ganz viel Liebe, Zuwendung und Geduld und versuche Verständnis aufzubringen, falls es über den Tag Gereiztheit zeigt: Langanhaltender Schlafmangel wirkt sich auch auf die Stimmungslage von Kleinkindern aus und kann Empfindungen mitunter verstärken.

Hab in dieser Zeit wie auch sonst ein Auge auf dich selbst und deine Bedürfnisse und kommuniziere deinen Bedarf an Ruhe- und Schlafphasen mit deinem Partner oder dir weiteren nahestehenden Personen, die dich ggf. entlasten können.

Die Verdauung

„Das da ist mein Pipi!“

Wie spannend der eigene Körper ist! Dein Kind beobachtet weiterhin eifrig das, was aus seinem Körper heraus kommt. Oder aber, es interessiert sich noch gar nicht dafür. In beiden Fällen gilt: Hier ist aktuell alles im Normbereich!

Falls du die Möglichkeit dazu hast, beispielsweise durch einen geschützten Raum oder eine sommerliche Jahreszeit, biete deinem Kind an, sich auch mal ohne Windel in seiner Umwelt zu bewegen. Dies unterstützt die natürliche Beschäftigung mit dem eigenen Körper und den Ausscheidungs-Organen. Außerdem kann das Kind im Sommer ohne Windel schon einmal ausprobieren, wie es sich anfühlt, das Pipi einfach mal „laufen zu lassen.“

Essen & Trinken

Ich esse das hier und meine Freundin hat ein anderes Essen dabei!“

„Mein 19 Monate altes Kind isst schlecht. Was kann ich tun?“ – Könnte diese Frage von dir stammen? Wir beantworten sie dir: Falls dein Kind eine Kita besucht, wird Essen in diesem Zeitraum womöglich auch zum Vergleichsobjekt zwischen den Kindern. Die Themen „Was habe ich zu essen dabei?“, „Das hier essen wir zu Hause.“, und „Essen teilen“ werden vermutlich immer interessanter. Dein kleiner Schatz beginnt „Essen & Trinken“ als Teil von sozialer Interaktion zwischen Gleichaltrigen anzusehen.

Wir empfehlen dir hier, das kindliche Interesse am Essen seiner Mitmenschen zu unterstützen. Sollte dein Kind sich mehr für den Quetschie seines Freundes interessieren als für die von dir geschnittenen Gurkenscheiben auf dem selbst gebackenen Brot, ärgere dich nicht! Dies ist keine Ablehnung deiner Arbeit oder eurer Ess-Kultur, sondern dein Kind findet das Essen seiner Umwelt aktuell schlichtweg spannender. Insgesamt gilt: Solange dein Kind weiterhin irgendwas isst, ist alles in Ordnung! Kinder wissen meist intuitiv, wie viel sie essen müssen, um genügend Energie zu haben.

Falls dieser Zustand des „Ich esse nicht das, was du mir anbietest“ langfristig anhält und euch belastet, solltest du allerdings immer den Rat einer Kinderärztin/eines Kinderarztes einholen.

Von Eltern zu Eltern: Tipp des Monats

Sicherlich wird das „Essen & Trinken“ jetzt auch unter euch als Eltern oder zwischen dir und den Großeltern Thema. Belehrende Sätze wie „Wie, euer Kind isst keinen Zucker?“, „Warum ist das denn vegetarisch?“, oder „Das Kind braucht auch mal einen Schokoriegel!“ hängen dir vielleicht schon zu den Ohren raus. Bleibe hier ganz bei dir und mache dir bewusst, warum du und ihr euch für eine bestimmte Ess-Kultur entschieden habt.

Unser Tipp: Lasse die ungefragten Meinungen deiner Mitmenschen unkommentiert stehen oder grenze dich ab, indem du den anderen Standpunkt zwar respektierst, aber dennoch zu deinem eigenen stehst. Andere Meinungen ändern nichts an deinen und euren Prinzipien, sondern sind einfach verschiedenste Betrachtungsweisen von Grundbedürfnissen. Sobald deine Mitmenschen mit ihrer ungefragten Meinungsäußerung weitere Grenzen überschreiten, äußere dich klarer, dass du das nicht möchtest.

Im Zweifel solltest du immer auf deine elterliche Intuition hören und überlegen, was das Beste für DEIN Kind ist.

Mehr zum Thema

Größen mit 19 Monaten – Mädchen und Jungen

19 Monate altMädchen Jungen
Gewicht8 bis 13 kg9 bis 14 kg
Körpergröße76 bis 87 cm78 bis 88 cm
⌀ Kleidergröße86/9286/92
⌀ Mützengröße50/5150/51
⌀ Schuhgröße2222

*Die oben stehenden Werte für Gewicht und Länge sind gerundete, weltweite Durchschnittswerte der WHO. Sie umfassen die fünf Perzentilen – 94 Prozent der Kinder lassen sich dort einordnen. Wenn sich dein Kleinkind stets unterhalb oder oberhalb der Spanne bewegt, ist bestimmt alles okay. Falls du dennoch verunsichert bist, sprich es am besten bei der nächsten U-Untersuchung oder ärztlichen Kontrolle an.

Unsere Ideenkiste für Eltern

Hier findest du einige Empfehlungen, die dir bei der Begleitung deines Kleinkindes im 19. Monat behilflich sein können.

Traumhäschen Schlafbegleiter

Diese schöne Einschlafhilfe mit integrierter Spieluhr* eignet sich nicht nur optimal für die Altersklasse deines Kindes, sondern kann dich als Elternteil bei der „Zu-Bett-Geh“-Zeit möglicherweise entlasten. Die darauf enthaltenden Geräusche und Lieder sind von Schlafexperten empfohlen und lassen sich mit einer dazugehörigen App steuern.

Traumhäschen Schlafbegleiter
Elternratgeber zur Autonomiephase

Der Bestseller und Klassiker unter den Elternratgebern heißt „Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn. Der entspannte Weg durch Trotzphasen.“* Es ist deine mentale und theoretische Unterstützung für die Autonomiephase und ein Buch, was wir hier häufig auch als Literatur hinzugezogen haben.

Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn: Der entspannte Weg durch Trotzphasen
Die Tonie-Box

Wir können dir von Herzen empfehlen, deinem Kind eine Tonie-Box* zu kaufen! Tonie-Boxen eignen sich prima, um deinem Liebling die Welt der Geschichten näherzubringen und gleichzeitig das Imaginationsvermögen (innere Vorstellung der erzählten Geschichten) zu schulen.

Tonie-Box
Geschenke der Natur

Die beste Beschäftigung findet sich immer im Alltag und ist kostenlos! Suche mit deinem Kind die Natur auf und sammelt Obst, wie Kirschen. Diese könnt ihr zu Hause weiterverarbeiten und ggf. einen Kuchen daraus backen. Dies schult mitunter das kindliche Verständnis des Programms „Obst pflücken und verwerten.“

Obst sammeln in der Natur

Häufige Fragen

Wie viel darf mein Kind mit 19 Monaten fernsehen?

Neben „klassischen“ Medien für Kleinkinder wie Bilderbücher und Hörspiele werden auch „neue“ Medien mit vervielfachten Reizen wie das Tablet oder der PC immer relevanter. Medienpädagogisches Fachpersonal empfiehlt, das Kleinkind maximal 10 bis 20 Minuten pro Tag Fernsehen zu lassen. Neurologen sehen so kleine Kinder nur ungern vor Bildschirmen.

Der Hintergrund: Das kindliche Gehirn ist noch im Aufbau und reagiert sehr sensibel auf jegliche äußere Reize (Graf, Seide, 2016, S. 111). Bei einem längeren Konsum vom Medium Fernsehen kann es daher schnell zu einer Reizüberflutung für das Kind kommen, da das Gehirn die Informationen der vervielfachten Reize noch nicht vollständig verarbeiten und integrieren kann. Aufgrund dessen empfehlen wir, das Kind im Alter von 19 Monaten nicht allein, sondern in Begleitung fernsehen zu lassen.

Doch nicht nur die Dauer des Medien-Konsums ist hier entscheidend, sondern auch die Qualität dessen, was das Kind im Fernsehen sieht. Schau doch einmal in unserem Artikel zum 18. Lebensmonat vorbei, wo wir dir pädagogisch wertvolle Serien für Kleinkinder auf Netflix und Amazon zusammengestellt haben. Zusätzlich können wir dir von Herzen empfehlen, dir bei der deutschen Film- und Medienbewertung einen Überblick über wertvolles Medien-Material zu verschaffen.

Mein 19 Monate altes Kind hat Trennungsangst. Was kann ich tun?

Eine gewisse Angst und Unsicherheit bei der Verabschiedung von den primären Bindungspersonen (siehe unseren Artikel zum 18. Lebensmonat) ist völlig normal (Largo, 2016, S. 70). Sobald dein Kind aber beginnt, mit allen möglichen Mitteln bei den Eltern bleiben zu wollen, Fremdbetreuung und Abschiede zu vermeiden und das über einen längeren Zeitraum hinweg, kann man durchaus von einer Trennungsangst sprechen.

Wenn dein 19 Monate altes Kind unter einer Trennungsangst leidet, haben wir im Folgenden einige Tipps für dich, die die Situation ggf. entspannen könnten:

  • Das Bedürfnis des Kindes anerkennen: Das kindliche Bedürfnis nach Nähe, Geborgenheit und Zuwendung annehmen und im besten Falle stillen: Viel Zeit mit dem Kind verbringen und es weiterhin beobachten.
  • Ursachenforschung betreiben: Frage das Kind, sofern es dir schon antworten kann, was es benötigt und schaue, in welchen Momenten die große Angst vor einer Trennung auftritt.
  • Trennungen gestalten: anstehende zeitliche Trennungen möglichst klar benennen und den Trennungsprozess kurz halten sowie ggf. Rituale einbauen („eine letzte, feste Umarmung, dann gehe ich zur Arbeit“)
  • Hilfestellung bieten: ein Übergangsobjekt/beseeltes Objekt in Abstimmung mit deinem Schatz besorgen, welches Kraft gibt und so die Trennungen langfristig erleichtern könnte.
  • Mediennutzung: Bilderbücher zum Thema „Trennungen/Verabschiedungen“ anschauen/besprechen.
  • Selbstbeobachtung: Gibt es Gefühle oder Empfindungen in dir, die du bei einer jeden Trennung von deinem Kind (unbewusst) wahrnimmst? Beobachte dich einmal, wie du anstehende Trennungen mit deinem kleinen Schatz besprichst. Vielleicht hast du selbst Schwierigkeiten damit, dein Kind gehen zu lassen, was sich unbewusst auf es übertragen könnte.

Falls die Trennungsangst deines Kindes nachhaltig belastend für alle Beteiligten wird und du spürst, dass die Angst deinen kleinen Schatz psychisch trifft, suche sofort Rat bei deiner Hausarztpraxis. Womöglich liegt eine (entwicklungs-)psychologische Ursache der Trennungsangst vor. In diesem Fall wird die Ärztin/der Arzt dich mithilfe einer Überweisung entsprechend weiterleiten.

Wie kann ich mein 19 Monate altes Kind beschäftigen?

Im Folgenden haben wir einige Tipps für dich, wie du dein 19 Monate altes Kind im Alltag beschäftigen kannst:

  • erste Puzzles besorgen und gemeinsam puzzeln
  • einen Arztkoffer besorgen oder selbst Alltagsmaterialien dazu umfunktionieren, die Puppe oder den Teddy zu „untersuchen/behandeln“. Diese Art des Symbolspiels (Gegenstand wird stellvertretend für einen anderen eingesetzt) entspricht exakt dem Entwicklungssprung des derzeitigen Alters deines Kindes (Largo, 2016, S. 337)
  • Wasser oder Milch mit Lebensmittelfarbe in eine Auflaufform füllen und das Kind damit matschen lassen. Kleine Gegenstände aus der Küche im Wasser verschwinden lassen, damit deine kleine Entdeckerin/dein Entdecker sie erfühlen kann
  • mit Klebeband oder Malerband bestimmte Bereiche im Raum abkleben, um ein Rollenspiel entstehen zu lassen (Auf dem Band hüpfen, Balancieren über das Band, Bereiche abkleben „Das ist unsere Küche“ usw.)
  • etwas in den Müll werfen und ein Wettrennen mit den Müllsäcken veranstalten „Komm, wir rennen so schnell zu den Mülltonnen, wie wir nur können!“
  • schlicht gehaltene „Ausmalbilder“ ausdrucken/vorzeichnen und dem Kind anbieten
  • eine Tonie-Box oder ähnliche Hörspiel-Geräte anmachen und dazu tanzen/der Geschichte lauschen

Haben dir unsere Hinweise zum 19. Monat deines Kleinkindes geholfen? Wie ist es bei deiner Tochter/deinem Sohn? Hast du etwas, das du mit uns teilen möchtest? Dann hinterlasse uns gerne einen Kommentar!

f5219ecdcd46475dbc3644418d1eb3b8 - Dein Kleinkind mit 19 Monaten: Alles Anfassen + große Wut

Quellen

  • Graf, Danielle, Seide, Katja (2016). Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn. Der entspannte Weg durch Trotzphasen (12. Auflage 2017). Weinheim Basel: Verlagsgruppe Beltz.
  • Hetty van de Rijt, Frans X. Plooij, Xaviera Plas-Plooij: Oje ich wachse!: Von den 10 „Sprüngen“ in der mentalen Entwicklung Ihres Kindes während der ersten 20 Monate und wie Sie damit umgehen können. Mosaik Verlag, überarbeitete Neuausgabe (27. Mai 2019)
  • Largo, Remo H. (2016). Babyjahre. Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren (18. Auflage). München/Berlin: Piper Verlag GmbH.
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2022): Entwicklung. https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/entwicklungsschritte/ (abgerufen am 15. Juli 2022)
  • Landesanstalt für Kommunikation (2016). Medienverbundener Forschungsverband Südwest (mpfs). Frühe Kindheit und Medien: http://www.mpfs.de/fileadmin/files/Infoset/PDF/MPFS_Infoset_FrueheKindheit_2016.pdf (abgerufen 18. Juli 2022)
  • World Health Organisation (2022): The WHO Child Growth Standards. https://www.who.int/toolkits/child-growth-standards/standards (abgerufen am 15. Juli 2022)
  • Bild: 1249178863 VUSPhotography.com / Shutterstock.com
  • Bild: 2174784991 Halfpoint / Shutterstock.com
Veröffentlicht von Leonie Illerhues

Leonie war nach ihrem Studium der Heilpädagogik lange im Schulhort-, Kita- und Krippenbereich tätig. Erziehungs- und Entwicklungsthemen im Baby- und Kleinkindalter sind deshalb ihr Steckenpferd. Seit 2022 ergänzt Leonie unser Team mit diesem Schwerpunkt.

2 Kommentare anderer Nutzer

  1. Ich finde 20 Minuten Fernsehen mit 19Monaten noch ziemlich übertrieben. Habe in anderen Quellen gelesen dass Kinder bis zum 3Lj am besten keinen Medien wie Fernseher, Tablet etc. ausgesetzt werden sollten. Krümel interessiert sich auch nicht für den Fernseher, weil wir selbst sehr wenig schauen. Lesen mehr.
    Wir handhaben es Zuhause so dass er mal eine Folge Pittiplatsch sehen darf wenn er krank ist (da für alle sehr Nervenaufreibend) oder wenn wir mal beide einen wirklich schlechten Tag hatten. Also kommen wir auf ca zwei Folgen Pittiplatsch im Monat.

    1. Hallo Casey,

      danke für deinen wertvollen Kommentar.

      Ja, die Empfehlung ist richtig, das Kind bis zum 3. Lebensjahr möglichst von Bildschirmen fernzuhalten.

      Da Tablet, Laptop, Handy und Co. gleichzeitig längst Teil des Alltags vieler Eltern sind, empfinden wir es realistisch, dass auch Kleinkinder heutzutage ein größeres Interesse an diesen Geräten zeigen.

      Gleichzeitig gibt es manchmal Situationen, in denen eine kurze Folge einer pädagogisch wertvollen Serie für Eltern und Kind Entspannung und Abhilfe schaffen können. Aus unserer Sicht sollten die 20 Minuten dabei möglichst nicht überschritten werden.

      Auch hier gilt: Im Zweifel müssen die Eltern entscheiden, womit sie gut leben können und was sich für sie stimmig anfühlt. Letztlich ist auch der Fernsehkonsum, wie so vieles, immer im Gesamtkontext und individuell zu betrachten.

      Ganz herzlichen Dank dir und noch einen schönen Tag!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert