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Was Erstlingseltern unbedingt wissen sollten…

Gefahren Baby - Alltagsrisiken vermeiden

Eltern haben einen natürlichen Instinkt, was die Gesundheit ihres Babys betrifft. Doch manche Risiken sind ihnen gar nicht bewusst. Und so bringen sie – allem guten Willen zum Trotz – ihre Babys leider allzu oft unbeabsichtigt in Gefahr. Wir zeigen dir, welche alltäglichen Gefahrenquellen du meiden solltest, um dein Kind zu schützen.

10 wichtige Tipps für Eltern

Einige Gefahren im Leben mit Babys wirken auf den ersten Blick nicht schädlich. Gerade deshalb ist es so wichtig, sich umfassend zu informieren. Wir haben wichtige Aspekte für dich zusammengefasst:

1. Autofahren mit Baby: Bitte nicht zu schnell vorwärts

Für Neugeborene werden grundsätzlich Babyschalen genutzt. Die Empfehlung lautet: So lange wie möglich sollte dein Kind in der Babyschale fahren. Manchmal kann es jedoch passieren, dass dein Baby zu schnell wächst und die Schale zu klein wird. Einige Eltern meinen es auch besonders gut und sind der Meinung, dass ihr Kind mehr sieht, wenn es schnell einen nach vorne gerichteten Sitz bekommt. Damit tun sie ihrem Baby keinen Gefallen. Im Vergleich zum Körper ist der Kopf noch sehr groß. Die Entwicklung von Wirbelsäule und Nackenmuskulatur ist erst in einem Alter von vier Jahren so weit, dass sie in der Lage ist, den Kopf stabil zu halten. Sitzt dein Kind nach vorne gerichtet und es kommt zu einem Frontalunfall, sind starke Verletzungen der Halswirbel sehr häufig.

Frontalunfälle stehen in der Unfallstatistik besonders weit oben. Nun kann das Argument kommen, dass bei einem Auffahrunfall der Kopf des Kindes ebenfalls stark belastet wird. Statistisch gesehen sind Auffahrunfälle jedoch nicht nur seltener. Sie wirken auch meist mit geringeren Kräften. Über Statista zeigt sich, dass im Jahr 2016 die zwei häufigsten Unfallursachen der Zusammenstoß mit einem einbiegenden oder kreuzenden Fahrzeug sowie der Zusammenstoß mit einem vorausfahrenden oder wartenden Fahrzeug waren.

2. Babytrage: Die richtige Trage und die richtige Trageform

Ein häufiger Fehler, der gemacht wird, hängt mit der Nutzung einer Babytrage zusammen. Erst einmal: Dein Baby zu tragen, ist eine sehr gute Entscheidung. Die Nähe und Wärme deines Körpers wirken beruhigend. Um jedoch möglichen Fehlstellungen vorzubeugen, solltest du beim Kauf auf die richtige Trage achten. Ein verstellbarer Steg sowie ein Material, das die Bildung von einem Rundrücken zulässt, sind unbedingt empfehlenswert. Die Beine deines Babys sollten die M-Position einnehmen. Sie sind angehockt und der Rücken gerundet. Ist der Steg zu schmal, liegt das Gewicht deines Babys auf Hüfte und Geschlecht, was zu Schmerzen und Problemen bei der körperlichen Entwicklung führen kann.

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Einige Tragen ermöglichen es, das Baby mit dem Blick nach vorne zu tragen. Davon ist abzuraten. In dieser Form ist keine gesunde Positionierung des Babys in der Trage möglich. Der Rücken deines Babys ist zu durchgestreckt, die Beine lassen sich nicht anhocken. Zudem hat dein Baby nicht die Möglichkeit, sich schutzsuchend an dich zu kuscheln und sich so vor zu starken Reizen zu verbergen.

Ist dein Baby sehr neugierig und möchte viel von der Welt sehen, kannst du es mit der richtigen Trage auf dem Rücken tragen. Eine Alternative ist auch das Tragetuch. Verschiedene Bindeweisen sorgen dafür, dass sich für dich und dein Baby eine angenehme Position finden lässt.

3. Hinsetzen: Auf den richtigen Zeitpunkt warten

Gut gemeint ist nicht gut gemacht. Eltern, die ihre Kinder hinsetzen, bevor diese sich selbst aufsetzen können, schaden im schlimmsten Fall der Wirbelsäule. Richtig ist es darauf zu warten, dass sich dein Kind selbst in die Sitzposition bringt. Dafür trainiert es seine Muskeln nach eigenem Tempo in der Bauch- und Rückenlage. Erst dann, wenn dein Baby von selbst sitzen kann, ist es bereit für den Fahrradsitz oder einen eigenen Hochstuhl.

4. Kein Wasser für voll gestillte Babys oder zur Flaschenmilch

In den ersten 4 bis 6 Monaten brauchen Babys ausschließlich Milch. Egal, ob du stillst oder dem Baby Pre-Nahrung gibst: Es ist nicht notwendig, zusätzlich Wasser zu reichen. Oft ist es wirklich gut gemeint, denn gerade an heißen Tagen greifen Eltern häufiger zu Wasser. Zudem ist es eine beliebte Methode, um das Baby bis zur nächsten Mahlzeit noch ein wenig abzulenken. Beides ist unnötig und kann sogar zu großen Problemen führen. Wasser sind leere Kalorien. Das heißt, der Magen des Babys füllt sich, es hat weniger Hunger, trinkt weniger Milch und erhält damit nicht ausreichend Nährstoffe.

Ein weiteres Problem ist eine potenzielle Wasservergiftung. Bei einem zu hohen Maß an Wasser sind die Nieren überlastet. Natrium im Körper wird zu stark verdünnt, es kommt zu Krampfanfällen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Daher sollten Säuglinge erst mit Einführung der Beikost zusätzliche Flüssigkeit erhalten.

Milch gibt es dagegen nach Bedarf. Dieser kann an manchen Tagen höher sein, als an anderen Tagen.

5. Keine Luftballons und Nüsse für Babys und Kleinkinder

Es sieht so schön aus. Zum ersten Geburtstag gibt es bunte Ballons, die überall im Zimmer verteilt sind. Kinder lieben Luftballons und spielen gerne mit ihnen. Eltern möchten den Kindern den Wunsch natürlich erfüllen. Luftballons gehören jedoch mit zu den Ursachen, die zur Erstickung bei Kleinkindern und Babys führen können. Beißt dein Kind in den Ballon oder platzt dieser aus einem anderen Grund, erschrecken Babys durch das laute Geräusch. Gleichzeitig entsteht eine reflexartige Einatmung. Diese kann dafür sorgen, dass Teile des Luftballons eingeatmet werden und sich wie eine Haut über die Luftröhre legen. Es gibt spezielle Hüllen für Luftballons. Platzen die Ballons in der Hülle, können keine Kleinteile nach außen gelangen.

Auch Nüsse sind eine Ursache für einen möglichen Erstickungstod. Schon unsere Großeltern wussten, dass Kinder erst dann Nüsse essen sollen, wenn sie das Wort auch selbst schreiben können. Durch die harte Struktur und die geringen Größen sowie die abgerundeten Formen kann es passieren, dass die Nüsse in die Luftröhre gelangen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung gibt an, dass die Gefahr hier besonders hoch liegt. Immerhin jeder zweite Fall in Bezug auf Erstickungsgefahr wird durch Nüsse ausgelöst.

6. Auf Honig verzichten

Hast du auch noch ein Foto von früher, auf dem dein Nuckel von Oma oder Opa in den Honig getaucht und dir als Baby dann angeboten wurde? Bitte wiederhole diesen Fehler bei deinen Kindern nicht. Honig kann der Träger eines Bakteriums sein. Das Clostridium botulinum kann von einem Baby innerhalb des ersten Lebensjahres nicht verarbeitet und bekämpft werden. Stattdessen werden im Körper des Kindes Toxine gebildet. Die Gifte gelangen in den Blutkreislauf und ziehen eine Lähmung der Muskeln nach sich. Wird der Botulismus nicht erkannt und schnell behandelt, kann er zum Tod des Babys führen.

Hinweis: Wird Honig in Lebensmitteln verarbeitet und dabei stark erhitzt, erfolgt eine Abtötung des Bakteriums.

7. Der Verzicht auf den Gehfrei

Es mag praktisch aussehen: Der Gehfrei ist ein Gefährt, in das du dein Baby setzen kannst. Mit den Beinchen holt dein Kind Schwung und kann sich so aufrecht bewegen, auch wenn es noch nicht laufen kann. Dabei birgt dieses Spielzeug hohe Gefahren. Mehr als 5.000 Kinder pro Jahr verunglücken mit dem Gehfrei. Treppenstürze, Stürze über Kanten oder umgekippte Geräte sind die Ursache von schweren Verletzungen. Dazu kommt, dass der Babywalker die motorische Entwicklung deines Kindes nicht unterstützt. Stattdessen kann diese sogar beeinträchtigt werden. Schon wenige Minuten im Gehfrei sind also zu viel und daher sollten die Geräte erst gar nicht in deinen Haushalt einziehen.

8. Keine Verwendung von ätherischen Ölen

Eine verstopfte Nase oder Husten lassen sich bei Erwachsenen oft sehr gut mit ätherischen Ölen in den Griff bekommen. Bei Babys und Kleinkindern bis drei Jahren kann der Einsatz der Öle jedoch zu Verkrampfungen im Bereich des Kehlkopfes führen. Das Ergebnis sind Atemstillstände, die zum Tod führen können. Teilweise reagieren Säuglinge auf den Einsatz der Öle, egal ob als Tropfen oder in Cremes, auch mit Hautirritationen, Krämpfen und Übelkeit sowie Erbrechen. Verzichte also lieber auf den Einsatz von ätherischen Ölen.

9. Die unterschätzte Gefahr der Hitzeentwicklung im Auto

Ein großes Problem ist das Unwissen darüber, wie schnell es im Auto heiß werden kann, auch wenn es draußen gar nicht so warm wirkt. Bereits bei einer Außentemperatur von 20 °C ist das Auto nach 10 Minuten auf 27 °C erhitzt. Schon wenige Minuten können ausreichen, damit dein Baby in Panik verfällt, dehydriert und möglicherweise sogar stirbt. Ein Baby allein im Auto zu lassen, ist niemals zu empfehlen. Noch schlimmer ist es jedoch, wenn die Sonne scheint und sich das Auto aufheizen kann. Nimm deinen Nachwuchs also auch dann mit, wenn du denkst, nur wenige Minuten weg zu sein.

10. Bitte nicht schreien lassen

Das Schreien lassen eines Babys ist auf den ersten Blick vielleicht nicht gefährlich für die Gesundheit. Auf den zweiten Blick jedoch schon – und zwar für die körperliche und die seelische Gesundheit. Wenn dein Baby weint, dann steht es unter starkem Stress. Es fordert Hilfe ein. Bekommt es diese nicht, erschüttert dies das Urvertrauen und kann verunsicherte Kinder zurücklassen. Resignation und Erschöpfung sind das Ergebnis. Der Körper bildet in Stresssituationen Cortisol. Ein längerfristig hoher Spiegel an Cortisol hat starke Auswirkungen auf den Körper deines Babys. Der Körper gewöhnt sich an den Stress, er reagiert später auf mögliche Auslöser und in deinem Kind entwickelt sich eine leichte Erregbarkeit gepaart mit einer Grundanspannung. Sowohl das Wachstum als auch die Lernfähigkeit und das Immunsystem leiden unter den Stresshormonen. Nicht zu unterschätzen sind psychische Auswirkungen, die sich bis ins Erwachsenenalter ziehen können.

Natürlich kann es sein, dass du versuchst dein Kind zu beruhigen und es funktioniert nicht. Aber auch hier hilfst du dem Nachwuchs schon. Durch deine Aufmerksamkeit entsteht im Körper des Kindes die Freisetzung von Oxytocin. Es lässt den Spiegel der Stresshormone wieder sinken und beruhigt dein Baby. Wenn du merkst, dass du an deine Belastungsgrenze stößt, solltest du dein Baby kurz sicher ablegen und tief durchatmen. Schüttele dein Kind niemals aus Verzweiflung, wenn es nicht aufhört zu schreien. Wenn du verzweifelt und erschöpft bist, hole dir Hilfe. Vielleicht kann dich jemand aus deiner Familie unterstützen.

Wenn dein Baby viel schreit, haben wir an dieser Stelle 4 interessante Artikel für dich:

Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 31.03.2022
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.

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