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Welche Betreuungsform ist für uns die richtige?

Welche Betreuungsform ist die richtige?
Wie schön wäre es, vorher zu wissen, ob sich das Kind wohlfühlen wird. / Bild © Oksana Kuzmina, Adobe Stock

Früher oder später werden die meisten Kinder hierzulande fremdbetreut. Aber wo ist mein Kind gut aufgehoben, wenn ich es in fremde Hände gebe? Welche Betreuungsform passt zu uns?“, fragen sich viele Eltern zu Recht. Wir geben Tipps und stellen 10 verschiedene Möglichkeiten mit ihren Vor- und Nachteilen vor.  

Betreuung ist nicht gleich Betreuung, das wissen oder ahnen zumindest viele Eltern, die noch kein Kind durch Krippen- und Kitazeit begleiten durften. Gut, wenn es unterschiedliche Optionen gibt. Denn abhängig vom Wohnort und den Lebensumständen ist das nicht immer der Fall. In diesem Artikel möchten wir davon ausgehen, dass bei euch mehrere Möglichkeiten infrage kommen.

Welche Betreuungsform zu dir und deinem Kind passt und welche nicht, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Entscheidung hängt von einigen Faktoren ab. Am besten startest du deine Überlegungen mit ein paar Fragen an dich selbst. Im nächsten Schritt solltest du herausfinden, welche Angebote es in deinem Umkreis gibt. Unter den Fragen findest du 10 verschiedene Betreuungsformen, die du mit deiner Liste abgleichen kannst. Ganz unten möchten wir dir dann ein paar Tipps von Eltern für Eltern geben, die dir helfen sollen, euren Weg zu finden.

Fragen, die du dir stellen darfst

  • Fühlt sich mein Kind in größeren Gruppen wohl oder ist es schnell überreizt? 
  • Hat es Bedürfnisse oder individuelle Einschränkungen, die beispielsweise gegen eine große staatliche Einrichtung sprechen?
  • Ist die Einrichtung gut zu erreichen?
  • Könnten wir uns etwaige Zusatzkosten dauerhaft leisten?
  • Passen die Öffnungszeiten zu meinen/unseren Bedürfnissen als Familie? 
  • Gibt es gegebenenfalls Personen, die darüber hinausgehende Zeiten abdecken können? 
  • Wie viel Zeit habe ich zur Verfügung, um mich gegebenenfalls mit Arbeitsstunden einzubringen?
  • Habe ich besondere Wünsche an eine Einrichtung wie beispielsweise kleine Gruppen, ein bestimmtes Bildungskonzept, frisch gekochtes Essen und/oder einen großen Garten?
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Nun möchten wir dir 10 verschiedene Betreuungsformen vorstellen. Die Vor- und Nachteile helfen dir vielleicht dabei, die für euch passende Form zu finden.

1. Krippen und Kindertagesstätten (Kitas)

Vorteile

  • Krippen/Kitas bieten oft strukturierte Bildungskonzepte und Aktivitäten, die die Entwicklung deines Kindes fördern können. Es gibt ganz unterschiedliche Konzepte, auch viele kirchliche. Informiere dich vorher gern, wenn ihr eine Kita in Betracht zieht, über das dort gelebte Konzept. Du darfst auch ruhig Fragen stellen, denn je mehr du über die Umsetzung weißt, desto sicherer wirst du dich letztlich fühlen. 
  • Dein Kind hat die Möglichkeit, mit Kindern ähnlichen Alters zu interagieren und soziale wie emotionale Fähigkeiten zu entwickeln und auszubauen. Es wird in einem solchen Kontext tiefgreifende Erfahrungen machen können.
  • In den meisten Krippen und Kitas arbeiten ausgebildete Fachkräfte, die die Bedürfnisse deines Kindes verstehen und darauf eingehen können.
  • Manche Einrichtungen integrieren auch Kinder mit Behinderungen, sie gelten dann als I-Kitas. Wie inklusiv das Konzept ist und wie das Ganze in der Praxis aussieht, solltest du vorher erfragen.
  • In den meisten Krippen und Kitas (vor allem in Ballungszentren) kommen Kinder mit unterschiedlichen Lebensrealitäten zusammen. So macht dein Kind schon früh wertvolle Erfahrungen im Miteinander und lernt, die Individualität eines jeden einzelnen Menschen zu respektieren und wertzuschätzen. 

Nachteile

  • Die Öffnungszeiten von Krippen/Kitas können manchmal problematisch sein. Große staatliche Einrichtungen öffnen jedoch in der Regel länger.
  • Manche Kinder benötigen einige Zeit, um sich an die Kita-Umgebung und die vielen neuen Menschen zu gewöhnen. Nicht alle Einrichtungen bieten eine sanfte Eingewöhnung wie das Berliner Modell oder das Peer Group Modell an. Manchmal muss es auch wegen anderer Umstände schnell gehen. Gibt es noch dazu häufige Personalwechsel, ist das für alle Beteiligten besonders ungünstig.
  • Die tatsächlichen Betreuungsschlüssel variieren aufgrund von Personalmangel von Einrichtung zu Einrichtung. Sie unterscheiden sich zudem von Bundesland zu Bundesland.
  • Aufgrund des Personalmangels oder auch konzeptbedingt setzen manche Krippen und Kitas vorwiegend auf „freies Spiel“ und „offenes Konzept“. Das kann wichtige Lernbereiche vernachlässigen, die Umsetzung hängt jedoch stark vom Träger, den Fachkräften und der Leitung ab.
  • Nicht alle Einrichtungen sind inklusiv. Fachkräfte für Kinder mit i-Status sind selbst in inklusiven Einrichtungen oft rar und auch das Platzangebot reicht nicht immer dafür aus.
  • Viele Krippen/Kitas kochen nicht selbst, sondern bekommen das Essen für die Kinder geliefert. Beim Catering kann es große Qualitätsunterschiede geben. Wenn du Wert auf Bio-Lebensmittel legst, ist die Auswahl möglicherweise eingeschränkt. Hat dein Kind Allergien, können Caterer möglicherweise leichter spezielle Mahlzeiten anbieten als eine Kita-eigene Küche. Aber auch das hängt von der Einrichtung ab.

2. Tagesmütter/Tagesväter als Kindertagespflege

Vorteile

  • Tagesmütter und Tagesväter bieten oft eine familiäre Umgebung, die gerade für sensible Kinder komfortabler sein kann als eine größere Gruppenumgebung.
  • Durch die persönliche Beziehung zur Betreuungsperson dürfen Eltern oft mehr Wünsche äußern als in größeren Einrichtungen.

Nachteile

  • Tagesmütter können schwer zu finden sein, insbesondere in ländlichen Gebieten. Die gesetzlichen Anforderungen an sie sind hoch.
  • Oft sind die Öffnungszeiten recht eingeschränkt.
  • Im Gegensatz zu Kitas bieten Tagesmütter möglicherweise weniger strukturierte Lernaktivitäten, das muss jedoch nicht so sein.
  • Wenn die Tagesmutter (oder der Tagesvater) wegen Krankheit oder Urlaub ausfällt, gibt es meistens keinen Ersatz.

3. Eltern-Initiativ-Kindertagesstätte / Kinderladen

Vorteile

  • Kinderläden sind kleine, gemeinschaftsorientierte Einrichtungen, in denen Eltern eng mit den pädagogischen Fachkräften zusammenarbeiten. Dadurch entsteht oft ein verbindendes Gemeinschaftsgefühl
  • Durch die private Finanzierung gibt es oft mehr Spielraum bei Anschaffungen oder der Wahl des Caterings.
  • In der Regel können solche Initiativen eher individuelle Wünsche und Bedürfnisse der Kindergruppe eingehen, als größere Einrichtungen.

Nachteile

  • Wie bei Tagesmüttern können gute Kinderläden schwer zu finden sein.
  • Die Eltern müssen oft aktiv am Betrieb des Kinderladens teilnehmen. Manchmal übernehmen auch sie selbst die Betreuung.
  • In der Regel fallen höhere Gebühren an als in öffentlichen Einrichtungen.
  • Oft werden Kinder erst ab 2,5 oder 3 Jahren betreut. Eine Alternative wäre dann erst die Krippe (auch hier gibt es gute Elterninitiativen und Kinderläden) oder Tagesmutter und danach ein Kinderladen, wenn eine Betreuung zu Hause nicht möglich ist.
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4. Wald- und Naturkindergärten

Vorteile

  • Waldkrippen und Waldkitas garantieren viel Zeit in der Natur. Das kann die körperliche Gesundheit und das Wohlbefinden deines Kindes fördern.
  • In Waldkitas wird in der Regel viel Wert auf selbstgesteuertes Lernen gelegt, was die Kreativität und Selbstständigkeit der Kinder fördern kann.
  • Durch die direkte Erfahrung mit der Natur entwickeln Kinder oft ein tieferes Verständnis und Respekt für die Umwelt. Wenn ihr sehr naturverbunden seid, kann diese Betreuungsform gut zu euch passen.

Nachteile

  • Einige Eltern mögen Bedenken hinsichtlich der mangelnden Struktur und Organisation in Waldkitas haben, im Vergleich zu traditionellen Betreuungseinrichtungen. Denn konkrete Förderung anderer Bereiche fehlt oft (aber nicht immer).
  • Waldkitas sind möglicherweise nicht in allen Regionen verfügbar und können lange Wartelisten haben.
  • Oft (aber nicht immer) gibt es Arbeitseinsätze für Eltern, die verpflichtend sind oder finanziell kompensiert werden müssen, wie beispielsweise Aufräumaktionen oder Ähnliches.
  • Da die Aktivitäten größtenteils im Freien stattfinden, sind Waldkitas vom Wetter abhängig und können bei extremen Witterungsbedingungen eingeschränkt sein. Manche haben Räumlichkeiten, die sie dann nutzen. Ein geregelter Mittagsschlaf kann jedoch schwer werden.
  • Wenn dein Kind lieber drinnen spielt (auch solche gibt es), könnte es ein Daueraufenthalt im Freien überfordern. In der Regel werden die Kinder jedoch langsam herangeführt.

5. Montessori- oder Waldorf-Einrichtungen

Vorteile

  • Montessori– und Waldorf-Einrichtungen bieten alternative pädagogische Ansätze, die in der Regel mehr auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Kinder eingehen als traditionelle Einrichtungen.
  • Kreatives und erlebnisorientiertes Lernen erhält die natürliche Neugier deines Kindes.
  • Es darf sich durch das spezielle Bildungskonzept ganzheitlich entwickeln, einschließlich seiner körperlichen, emotionalen, intellektuellen und sozialen Fähigkeiten.

Nachteile

  • Montessori- und Waldorf-Einrichtungen können teurer als herkömmliche Betreuungseinrichtungen sein. Oft richten sich die Gebühren nach dem Einkommen der Eltern. 
  • In vielen Einrichtungen wird vorab geprüft, ob Familie und Kind zum Bildungskonzept passen. Eltern müssen sich also auf eine Art „Casting“ einstellen.
  • Solche Einrichtungen sind möglicherweise nicht in allen Regionen verfügbar, was die Auswahlmöglichkeiten sehr einschränken kann.
  • Der Anfahrtsweg kann dadurch mitunter länger und für das Kind damit anstrengender sein. 
  • Wie das jeweilige Konzept in der Einrichtung genau umgesetzt wird, hängt von der Leitung und den Fachkräften ab*.
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*Redaktioneller Hinweis: Wir unterstützen die Kernprinzipien der Montessori-Pädagogik und auch der Waldorf-Pädagogik, die sich auf Selbsterfahrung, innere Lernprozesse und die kindliche Entwicklung beziehen. Wir distanzieren uns jedoch klar von denjenigen Aussagen Maria Montessoris und Rudolf Steiners, die vom Weltbild der damaligen Zeit geprägt waren.

6. Sonderpädagogische/Heilpädagogische Einrichtungen

Vorteile

  • Heilpädagogische Einrichtungen sind darauf spezialisiert, Kinder mit diagnostizierten Behinderungen zu betreuen, zu fördern und zu begleiten – sei es körperlich, geistig oder emotional.
  • Diese Einrichtungen verfügen in der Regel über speziell ausgebildetes Personal, das auf die Bedürfnisse der Kinder gezielter eingehen kann.
  • Oft gibt es individualisierte Förderprogramme und Unterstützung, die auf die spezifischen Bedürfnisse jedes Kindes zugeschnitten sind und die Kinder bestmöglich in ihrer Entwicklung begleiten und auf die Schule vorbereiten. 
  • Je nach Einrichtungen sind auch Ergo-, Logo- und Physiotherapeuten oder psychomotorisches Personal vor Ort. Das Bildungs- und Betreuungskonzept ist in heilpädagogischen Einrichtungen daher häufig sehr interdisziplinär.

Nachteile

  • Gute sonderpädagogische Einrichtungen können schwer zu finden sein und möglicherweise lange Wartelisten haben.
  • Einige Eltern befürchten, dass die Platzierung ihres Kindes in einer sonderpädagogischen Einrichtung zu Stigmatisierung durch das private Umfeld oder spätere Führungskräfte führen könnte, obwohl dies nicht der Fall sein sollte. Ausschließen kann man es aber nicht.

7. Ein Elternteil bleibt zu Hause

Vorteile

  • Wenn ein Elternteil zu Hause bleibt, erhält das Kind eine individuelle Betreuung und kann eine starke Bindung zu diesem Elternteil entwickeln. 
  • Die Betreuungszeiten sind flexibel und können an die Bedürfnisse deines Kindes und der Familie angepasst werden.
  • Etwaige Zusatzkosten für externe Betreuung entfallen.

Nachteile

  • Wenn nur ein (oder kein) Elternteil arbeitet, kann dies den finanziellen Druck auf die Familie erhöhen, insbesondere wenn das fehlende Einkommen eigentlich benötigt wird.
  • Der zu Hause bleibende Elternteil kann sich isoliert fühlen und weniger soziale Interaktionen haben als bei einer Arbeit außerhalb des Hauses.
  • Ein längerer Ausstieg aus dem Berufsleben kann sich negativ auf die berufliche Entwicklung und die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt auswirken.
  • Ab etwa einem Jahr brauchen Kinder soziale Kontakte außerhalb des familiären Umfelds, vor allem, wenn die Familie eher klein ist. Allerdings lassen sich auch auf Spielplätzen oder in Krabbelgruppen Freundschaften schließen. Nur den ganzen Tag zu Hause verbringen, solltet ihr lieber nicht.
  • Meist werden zu Beginn der Schulzeit ein paar Vorkenntnisse und soziale Fähigkeiten (wie z.B. deutsche Sprache, aber auch bestimmte Fingerfertigkeiten oder Anpassungsfähigkeit) vorausgesetzt. Um den Übertritt zu erleichtern, kann es für dein Kind daher sinnvoll sein, zumindest das letzte Vorschuljahr nicht in elterlicher Ganztagsbetreuung zu verbringen.
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8. Großelternbetreuung

Vorteile

  • Die Betreuung durch Großeltern ermöglicht es deinem Kind, eine enge Bindung zu seinen Großeltern aufzubauen und von deren Lebenserfahrung zu profitieren.
  • Kinder fühlen sich oft in der Obhut ihrer Großeltern sicher und vertraut, was ihre emotionale Entwicklung unterstützen kann.
  • Im Vergleich zu professionellen Betreuungseinrichtungen entstehen in der Regel keine oder nur geringe Kosten für die Großelternbetreuung. Wenn doch, lässt sie sich sogar steuerlich berücksichtigen.

Nachteile

  • Nicht jeder hat Großeltern, die einspringen können. Und selbst wenn, sind diese oft nicht immer verfügbar, insbesondere wenn sie weiter entfernt wohnen oder eigene Verpflichtungen haben. In diesem Fall gibt es vielleicht Leihomas oder Leihopas, die fehlende Verwandte zumindest zum Teil ersetzen können – ob ehrenamtlich oder kostenpflichtig, beides ist möglich.
  • Es kann zu Konflikten kommen, wenn Großeltern und Eltern unterschiedliche Vorstellungen von Erziehung und Betreuung haben.
  • Die Betreuung von Kindern kann für die Großeltern physisch und emotional anstrengend sein und sie könnten weitere Unterstützung benötigen.

9. Babysitter/Nanny

Vorteile

  • Babysitter und Nannys können sich voll und ganz auf die Bedürfnisse eines einzelnen Kindes konzentrieren.
  • Babysitter können oft kurzfristig verfügbar sein und flexible Betreuungszeiten anbieten.
  • Nannys haben meist eine pädagogische Ausbildung, viele Babysitter jedoch nicht.

Nachteile

  • Ihr seid von einer Person abhängig. Sagt sie ab oder wird krank, gibt es kaum Alternativen.
  • Babysitter bieten normalerweise keine strukturierten Lernaktivitäten oder Programme.
  • Die Kosten für einen Babysitter oder eine Nanny können höher sein als für andere Betreuungsformen, vor allem, wenn er oder sie regelmäßig gebucht wird. Babysitter arbeiten dabei meist stundenweise, Nannys sind dagegen in Teilzeit oder Vollzeit angestellt.

10. Au-pair

Vorteile

  • Ein Au-pair anzustellen, bringt kulturelle und sprachliche Vielfalt ins Haus, wenn du dich für eine Person aus dem fremdsprachigen Ausland entscheidest. 
  • Au-pairs können oft flexible Betreuungszeiten anbieten und sind bereit, Aufgaben rund um das Kind im Haushalt zu übernehmen, was für dich durchaus von Vorteil sein kann. Allerdings sind Au-pairs keine zusätzlichen Haushaltshilfen, sondern gezielt für die Kindesbetreuung zuständig.
  • Da sie in der Regel bei euch leben, können sie eine enge Bindung zu deinem Kind aufbauen und sich um seine individuellen Bedürfnisse kümmern. Damit kommen sie der Betreuung durch einen Elternteil oder die Großeltern sehr nah.

Nachteile

  • Es kann Herausforderungen geben, wenn es um kulturelle Unterschiede, Erziehungsmethoden oder Kommunikationsprobleme geht, insbesondere wenn das Au-pair nicht über ausreichende Sprachkenntnisse verfügt.
  • Manchmal passt es auch menschlich einfach nicht.
  • Manche Au-pairs haben wenig Erfahrung in der Kinderbetreuung oder sind nicht auf die Bedürfnisse bestimmter Altersgruppen vorbereitet.
  • Die Anstellung eines Au-pairs ist mit Kosten, Platz und administrativen Verpflichtungen verbunden. Du musst Unterkunft, Verpflegung sowie Taschengeld stellen und gegebenenfalls Sprachkurse bezahlen.
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Tipps von Eltern für Eltern

Kannst du dich an deine eigene Kindheit noch gut erinnern? Vielleicht denkst du mit Freude und ein wenig Wehmut an die schöne Zeit zurück. Vielleicht graust es dir aber auch vor bestimmten Situationen oder Personen aus deiner Vergangenheit. Egal, wie es bei dir ist: Deinem Baby könnte es helfen, wenn du versuchst, die Situation mit ganz frischen Augen zu betrachten, dich also nicht zu sehr von deinen Präferenzen oder Abneigungen leiten zu lassen. Denn vermutlich hat dein Kind ganz andere Bedürfnisse, Wünsche und Interessen als du damals. Es ist eine ganz eigenständige Persönlichkeit.

Mittlerweile kennst du seine Eigenheiten bestimmt gut. Wie schätzt du dein Kind ein? Ist es eher offen und kommunikativ und fühlt sich in Gemeinschaft schnell wohl? Oder ist es eher zögerlich und vorsichtiger, vielleicht oft ängstlich und anhänglicher als andere? Babys und Kleinkinder, die besonders liebevolle Unterstützung benötigen, wie zum Beispiel hochsensible und/oder bedürfnisstarke Kinder (siehe „high need babys“), könnten in großen Einrichtungen Schwierigkeiten haben. In diesem Fall wären ein späterer Kitaeintritt oder eine familiär-anmutende Betreuungsform mit nur wenigen Kindern unter Umständen und, wenn machbar, die bessere Wahl. Wie Fachkräfte auf Besonderheiten eingehen, hängt aber auch immer von der Einrichtung selbst ab.

Egal, für welche Betreuungsform du dich interessierst: Beginne so früh wie möglich mit der Suche und bleibe unbedingt dran! Um Einrichtungen besser kennenzulernen, gibt es in der Regel Tage der offenen Tür, Spielnachmittage oder Gespräche mit der Leitung. Viele Kitas, ob privat oder staatlich, sind zudem Trägern unterstellt, die die Richtung vorgeben. Um mehr darüber herauszufinden, wie die Situation in anderen Einrichtungen des Trägers ist, kannst du dort anrufen oder dich mit Kita-Eltern austauschen. In jedem Fall ist es aber ratsam, dein Kind gleich auf möglichst viele Listen setzen zu lassen. Denn manchmal kommt es eben doch anders als gedacht und der Wunschplatz wird anderweitig besetzt. Vergiss auch nicht, dich bei der Leitung immer wieder in Erinnerung zu bringen.

Und noch einen letzten Tipp möchten wir dir mit auf den Weg geben: Wenn du dich für eine Betreuungsform entschieden hast – oder es wegen mangelnder Optionen für dich entschieden wurde –, hadere im Nachgang nicht damit. Je positiver du die Wahl selbst siehst, desto mehr wird auch dein Kind sie annehmen. Denn wie so vieles spürt es auch deine Zweifel. Am besten startest du voller Zuversicht. Und wenn es gar nicht gehen sollte, kannst du dein Kind immer noch wechseln lassen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen: Insgesamt gibt es keine „richtige“ Betreuungsform, die für alle Familien passt. Die Wahl hängt davon ab, welche individuellen Bedürfnisse ihr habt, wie deine Arbeitszeiten und Finanzen aussehen und ob du persönliche Präferenzen hast. Wir können dir nur raten, alle Optionen vor Ort sorgfältig abzuwägen und gegebenenfalls verschiedene Betreuungsformen auszuprobieren – wenn das beim aktuellen Kitaplatzmangel überhaupt möglich ist –, um die beste Lösung für euch als Familie zu finden. Wichtig ist, dass das Wohl deines Kindes an erster Stelle steht und die gewählte Betreuungsform sein Wachstum und seine Entwicklung unterstützt. 

Und auch du selbst bist wichtig. Nicht immer gibt es DIE perfekte Lösung. Schließlich haben Eltern manchmal einfach keine Wahl. 

Dennoch glauben wir daran, dass Eltern handeln und die Situation verbessern dürfen, wenn sich das Kind in einer Einrichtung nicht wohlfühlt. Denn nichts prägt so sehr wie die ersten Lebensjahre. Und es wäre doch schade, wenn ein Kind schon dauergestresst ins Leben startet, oder? 

Bei babelli verwenden wir in der Regel die Ansprache ‚du‘, um Alleinerziehende einzubeziehen. Dennoch stehen wir für gelebte Gleichberechtigung: Das ‚Du‘ bedeutet nicht, dass nur eine Person alles übernehmen oder sich angesprochen fühlen soll. Wir setzen uns dafür ein, dass die familiäre Sorgearbeit in Partnerschaften und Familiengefügen aller Art fair aufgeteilt wird – von Anfang an.

Jetzt kennst du viele unterschiedliche Betreuungsformen. Zu welcher tendierst du und warum? Schreib uns gern, was du denkst.

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Quellen

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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