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Sonnencreme: Hilfe, mein Kind lässt sich nicht eincremen!

Sonnencreme: So klappt es mit dem eincremen

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Sonnencreme schützt unsere Haut vor Sonnenbrand, Hautkrebs und anderen schädlichen UV-Einflüssen. Weil wir Erwachsene das wissen, cremen wir unsere Kinder gut ein. Doch was in der Kita aus unerfindlichen Gründen klappt wie am Schnürchen, wird zuhause zum täglichen Machtkampf. Dein Kind lässt sich einfach nicht eincremen. Wir haben 17 Tricks gesammelt, wie das Eincremen trotzdem klappt und du dein Kind vor Sonnenbrand schützen kannst.

Früher hast du dich noch gefreut, wenn der Wetterbericht einen sonnigen Tag versprochen hat. Heute wünschst du dir manchmal Regen, um dir den Ärger mit der Sonnencreme zu ersparen. Tränen, Schreien, Wegrennen – um der Sonnencreme zu entkommen, kämpft dein Kind an allen Fronten. Und du bist schon vor der Arbeit völlig entnervt. Falls es dich tröstet: Der Herbst rückt näher. Damit du bis dahin kein Wutproblem bekommst, haben wir aber noch ein paar handfeste Tipps für dich.

Die kannst du übrigens auch für alle anderen Situationen nutzen, in denen du Kooperation von deinem Kleinkind brauchst: Anziehen, Zähneputzen & Co.

80% aller Sonnenschäden entstehen in der Kindheit und Jugend. Diese Schäden sind besonders gefährlich, weil sie das Hautkrebsrisiko im Erwachsenenalter um ein Vielfaches erhöhen.

Kinder verbringen viel mehr Zeit im Freien und ihre Haut ist empfindlicher als die von Erwachsenen. Deshalb müssen wir als Erwachsene es schaffen, langfristig einen verantwortungsvollen Umgang mit Sonnenschutz zu vermitteln.

1. Plane ausreichend Zeit ein

Was ergibt Stress + Zeitdruck? Noch mehr Stress. Den kannst du dir sparen. Plane ausreichend Zeit für eure persönlichen Baustellen ein, sei es Sonnencreme, Zähneputzen oder anziehen.

2. Bleib ruhig und gelassen

Oberstes Gebot, bevor du irgendeine Taktik anwenden kannst: Bleib cool. Je mehr du in Rage gerätst, desto mehr bläht sich eine kleine Situation zu einem riesigen Problem auf. Und wenn dein Kind erstmal die Verknüpfung Sonnencreme = Riesendrama macht, wird es mit der Zeit immer schwerer, diese Assoziation zu lösen. Also: Durchatmen, Beruhigen und dann weiter mit Punkt 3.

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3. Sei Vorbild

Sonnenbrand ist super gefährlich und eincremen deshalb mindestens so wichtig, wie atmen und schlafen? Dann zeige deinem Kind, dass du es ernst meinst und creme dich selbst ein. Nicht nur einmal zu Vorführzwecken, sondern regelmäßig. Kinder entlarven nämlich unsere Doppelmoral viel schneller, als wir uns selbst darüber bewusst werden.

4. Integriere das Eincremen fest in die Morgenroutine

Kinder lieben Rituale, weil sie sich an ihnen orientieren und durch sie immer wissen, was als Nächstes kommt. Creme dein Kind also im Idealfall immer zum gleichen Zeitpunkt ein, zum Beispiel nach dem morgendlichen Kuscheln und vor dem Frühstück. Mach deinem Kind auch klar, dass es nicht weiter geht im Programm, bevor der Punkt nicht erledigt ist. Noch besser geht es mit einem visuellen Zeitplan. Den kannst du sichtbar am Kühlschrank platzieren, sodass dein Kind nachvollziehen kann, wann was dran ist. Noch mehr zum Thema Rituale erfährst du in unserem Podcast.

5. Spiegle die Gefühle deines Kindes

Statt zu argumentieren, dass „das ja gar nicht schlimm“ ist und „auch gar nicht weh tut“ gestehe deinem Kind zu, dass es die Sonnencreme eben einfach nicht mag. Gib seine Gefühle mit eigenen Worten wieder. So signalisierst du ihm, dass du es verstehst. Eincremen muss es sich trotzdem. Aber erlaube ihm wenigstens, das „richtig doof“ zu finden.

6. Bring Spaß in die Sache

Das Tolle an Kindern: Du kannst fast jede Situation mit einem Kichern entschärfen. Worüber lacht dein Kind? Vielleicht hast du heute deinen tollpatschigen Tag und dir flutscht die Sonnencreme-Packung immer wieder aus der Hand, bevor du auch noch darauf ausrutscht? Die Kooperationsbereitschaft, diese fiese Sonnencreme jetzt zu vernichten, steigt bestimmt! Lies dir unbedingt unseren Artikel „spielerisch erziehen“ durch. Hier findest du etliche spaßige Problemlösungen für die alltäglichen Streitigkeiten mit Kind.

7. Die Problem-Lösungsstrategie

Diese Strategie ist etwas für Kinder, die schon ganz gut sprechen können. Es geht darum, dass du mit deinem Kind gemeinsam eine Strategie entwickelst, wie es in Zukunft besser klappen kann.

Vor dem Start sind zwei Voraussetzungen sehr wichtig: Wende die Strategie in einem ruhigen Moment an, in dem ihr beide gut gelaunt seid, weit weg vom eigentlichen Problem – in diesem Fall dem morgendlichen Eincremen. In so einem Moment setzt du dich mit deinem Kind zusammen, um Lösungen für das Eincremen zu finden. Frage dein Kind vorher, ob es dafür kurz Zeit hat. Wenn nicht, verschiebe das Gespräch.

Die zweite wichtige Voraussetzung, damit die Strategie klappt: Erkenne die Gefühle deines Kindes an. Sprich darüber, wie sehr dein Kind die Sonnencreme hasst. Du darfst gerne witzig dabei sein. „Du rennst jeden Morgen weg, wenn ich dich eincremen möchte. Am liebsten würdest du wohl die Sonnencreme auf den Mond schießen. Ich glaube, du würdest gerne in den dm gehen und alle Sonnencremes aus dem Regal reißen, sie in eine Rakete setzen und ins Weltall verfrachten, damit nie wieder ein Kind sich eincremen muss.“ Jetzt hast du deinem Kind signalisiert, dass du es verstehst. Nun könnt ihr anfangen, Lösungen zu finden.

Du kannst sagen, dass es leider keinen Weg um die Sonnencreme herum gibt und ihr euch etwas überlegen könnt, wie ihr das in Zukunft machen wollt. Mach ruhig ein paar Quatschvorschläge, damit das Gespräch in Gang kommt. Und schreibe sichtbar für dein Kind eine Liste mit allen Ideen auf. Am Ende sprecht ihr über die Vorschläge und wählt gemeinsam die aus, die ihr demnächst ausprobieren wollt. Viele Kinder kooperieren besser, wenn sie ernsthaft in die Lösungsfindung einbezogen wurden.

Problem lösen mit Kind: Wie kann das Eincremen mit Sonnencreme klappen? Ideensammlung

8. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut

Erziehung und Lernen sind immer langfristig. Denke daran, wenn es mal nicht so klappt, wie du dir das vorstellst. Wahrscheinlich gab es auch eine Phase, in der Zähneputzen oder Anziehen nicht reibungslos geklappt haben. Wenn du dran bleibst und täglich weiter daran arbeitest, wird auch das Eincremen mit Sonnencreme irgendwann ganz alltäglich und ohne großes Gequengel klappen.

9. Versuche eine andere Sonnencreme

Manche Kindersonnencremes fühlen sich wirklich unangenehm auf der Haut an, dickflüssig und schmierig. Gönne deinem Kind eine Sonnencreme, die sich gut anfühlt auf der Haut. Es gibt auch Sonnenroller (funktionieren wie Deoroller) oder Sonnenspray. Vielleicht bevorzugt dein Kind eine dieser Varianten.

Grundsätzlich sind Sonnencremes mit mineralischem Filter für Kinder gut geeignet, lassen sich aber nicht so gut verteilen. Laut Ökotest (2022) befinden sich „noch immer bedenkliche UV-Filter in Sonnencremes für Babys und Kinder im Test“. Einige Sonnencremes enthalten flüssiges Plastik oder Substanzen, die den Hormonhaushalt stören, eine sogar giftiges Silberchlorid. Außerdem belasten viele Sonnencremes die Gewässer. Immerhin schnitten diesmal 9 von 20 getesteten Cremes mit „sehr gut“ ab, unter ihnen Ladival für Kinder* und Sun Dance Kids*.

Für den Urlaub am Meer empfehlen wir eine korallenfreundliche Sonnencreme (auch riffsichere Sonnencreme genannt), wie die Sonnenmilch von Eco Cosmetics* oder die Meeressonnencreme von Paediprotect*.

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10. Eröffne einen Schminksalon

Dein Kind hasst eincremen, findet aber Schminken super interessant? Trage die Sonnencreme mit Schminkpinseln* auf und verreibe sie mit Schwämmchen*.

Je spielerischer, desto besser: Eröffnet euren eigenen Beauty-Salon, vielleicht hast du einen Schminktisch oder einen alten Karton, den du umfunktionieren kannst?

11. Probier es mit einem Buch

Kinder verstehen die Welt durch Geschichten. Mit einem Buch kannst du deinem Kind anschaulich und kindgerecht beibringen, warum es wichtig ist, die Haut vor der Sonne zu schützen. Eine große Auswahl zu dem Thema gibt es leider nicht. Hier ein paar Ideen:

  • Neues im Land vom Sonnenbrand. Michi hat Sonnenbrand. Die verschiedenen Körperregionen treffen sich zu einer Krisensitzung und beratschlagen sich. Gut, dass das Treffen im Ohr stattfindet, so können wir ihnen zuhören. Das Buch ist leider nur noch gebraucht erhältlich, zum Beispiel bei Booklooker.
  • Sonnenbrand-Alarm! Ella verbringt einen Tag am Strand. Natürlich muss sie sich eincremen. Warum das so wichtig ist und wie das am besten geht, verrät dieses Kinderbuch*.

12. Probier es mit einem Video

Der Sonnenschutz-Clown der deutschen Krebshilfe hat einen Sonnenbrand. Was nun? Gut, dass seine Freundin genau weiß, wie er seine Haut schützen kann: Mit Sonnencreme, Kleidung und einer Sonnenbrille.

Ein anderes kindgerechtes Video zum Thema Sonnenschutz gibt es auch von dm:

13. Hol die Kita mit ins Boot

Meistens klappt Eincremen (und anziehen und schlafen…) in der Kita viel besser. Da herrscht nämlich „Gruppenzwang“. Aber nicht nur das. Die Fachkräfte in der Kita sind einfach dafür ausgebildet, Kindern etwas beizubringen und sie ohne Stress zur Kooperation zu bewegen.

Also warum nicht vorschlagen, einen Sonnenschutz-Tag durchzuführen, an dem alle Kinder lernen, warum und wie sie sich vor Sonnenbrand schützen können? Wenn die Idee bei der Kitaleitung ankommt, könnt ihr noch mehr zu dem Thema machen. Der Förderverein „mit Köpfchen gegen Krebs e.V.“ bietet kostenlose Projektwochen zum Thema Sonnenschutz für Kindergärten an.

14. Besorge Sonnenschutzkleidung

Kleidung ist der beste Sonnenschutz. Am besten natürlich Kinderkleidung mit UV-Schutz. Mit einem langärmeligen Shirt, einer langen Hose, Mütze und Sonnencreme bleiben nur noch wenige Stellen am Körper übrig, die eingecremt werden müssen. Eins ist klar: Wenn dein Kind etwas ausziehen möchte, muss es sich eincremen lassen.

Gute Ergebnisse im Test UV-Schutzanzüge für Kinder bei Ökotest erhielt der Hersteller Hyphen Med*. Etwas günstiger ist die Badebekleidung von Sterntaler*, die zwar mit befriedigendem Gesamturteil, aber hervorragendem UV-Schutz im Test abschnitt.

Spezielle UV-Kleidung ist am Strand sicher sinnvoll, im Alltag aber nicht immer notwendig. Denn auch normale Kleidung schützt wirksam gegen UV-Strahlen. Je dunkler und dichter das Gewebe ist, desto besser schützt es vor Sonnenstrahlen. Die Kleidung sollte möglichst viel vom Körper bedecken.

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15. Bitte jemand anderen, es deinem Kind zu erklären

Mama und Papa haben ständig etwas zu meckern. Da schalten die Ohren irgendwann auf Durchzug. Suche dir Komplizen, die dein Kind gerne hat. Bitte den coolen Onkel oder die nette Nachbarin, deinem Kind zu erklären, warum sie täglich Sonnencreme nutzen.

16. Mach einen Wettbewerb draus

„Glaubst du, wir schaffen es, uns in einer Minute einzucremen?“ Nimmt dein Kind die Herausforderung an? Dann stell die Sanduhr vor euch auf den Tisch und auf die Plätze, fertig, los!

17. Bleibt drinnen

Dein Kind darf ruhig erfahren, dass es nicht in der Sonne spielen kann, solange es nicht eingecremt ist. Viele Kinder überlegen es sich früher oder später, weil der Spielplatz einfach zu verlockend ist.

Wenn es also für dich ok ist und du etwas anderes im Haus machen kannst, warte, bis dein Kind bereit ist. Das klappt natürlich nur, wenn dein Kind wirklich raus möchte und drinnen nicht die Paw Patrol läuft.

Quellen

Bilder:

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✔ Inhaltlich geprüft am 20.10.2023
Dieser Artikel wurde von Janett Scheck geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Sibylle Grenz

Als Mutter eines quirligen Kleinkindes schreibt Sibylle leidenschaftlich gern über Erziehungsthemen, aber auch Themen aus der Schwangerschaft. Gemeinsam mit unserem Hebammen- und Pädagoginnen-Team arbeitet sie Fragen der babelli-Community auf und beantwortet sie fundiert und praxisnah.

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