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„Mein Neugeborenes schläft nur“, wann handeln?

Neugeborenes schläft nur: Mögliche Ursachen
Wenn ein Neugeborenes nur schläft, sollten Eltern wachsam sein! / © arttim, Adobe Stock

Wann schläft ein Neugeborenes zu viel? Warum sind manche Babys so schläfrig und wann sollten Eltern etwas tun? Wir klären auf.

Das Wichtigste in Kürze

  • Durchschnittlich schlafen Neugeborene 16 bis 18 Stunden über Tag und Nacht verteilt.
  • Wenn dein Neugeborenes immer nur schläft, bitte Rücksprache mit Hebamme und/oder Kinderärztin halten und abklären lassen. Eventuell besteht Handlungsbedarf!
  • Schläfrige, trinkschwache Babys sollten zur Nahrungsaufnahme geweckt werden.
  • Anzeichen, dass dein Säugling wegen fehlender Nahrung schläfrig ist, sind geringe Gewichtszunahme und zu wenige volle Windeln.
  • Tipps zum Wecken findest du unten.
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Neugeborenes schläft nur (und trinkt wenig)

Dein Neugeborenes will am liebsten die ganze Zeit schlafen? Es kommt dir vor, als brauche es mehr Schlaf als andere? Vermutlich hast du recht, elterliche Intuition ist wichtig und oft richtig. Die Gründe für übermäßige Schläfrigkeit sind individuell unterschiedlich und nicht alle davon harmlos.

Babys und vor allem Neugeborene schlafen viel, das ist klar. Auch dass das Schlafbedürfnis von Kind zu Kind anders sein kann, wissen die meisten Eltern: Mit 16 bis 18 Stunden Schlummerzeit über 24 Stunden verteilt liegt ein junger Säugling (0 – 3 Monate) im Durchschnitt. Ein wenig Abweichung nach oben oder unten ist ebenfalls okay. 

Dennoch: Manche Neugeborene lassen sich kaum wachhalten und schlafen deutlich mehr als ihre Altersgenossen. Im Wochenbett mag das praktisch sein, immerhin haben die Eltern so mehr Zeit für sich. Wenn das Kind vor lauter Schlafen jedoch nicht genug Nahrung bekommt, kann es nicht gedeihen. In der Folge wird es immer schläfriger und schwächer. Ein Teufelskreis. Aber auch plötzliche Schläfrigkeit, die nicht auf einem anstrengenden Tag beruht, solltest du abklären lassen.

Wenn du Bedenken hast, weil dein Neugeborenes immer schläft, wende dich bitte an deine Hebamme oder suche kinderärztlichen Rat.

Mögliche Ursachen für das viele Schlafen

DIE eine Ursache, warum manche Neugeborene immer nur schlafen wollen, gibt es nicht. Denkbar sind:

  • aufregende Tage/Nächte oder eine Schubphase
  • erwartbare Impfreaktion nach Impfung
  • unreif geborenes Baby (z.B. Frühchen) oder Verarbeitung einer komplizierten Geburt
  • stark ausgeprägte Neugeborenengelbsucht
  • Folge von Schwangerschaftsdiabetes oder anderen Erkrankungen der Schwangeren
  • behandlungsbedürftiger Infekt (ab 38 Grad haben Neugeborene Fieber)
  • angeborene Erkrankungen oder Fehlbildungen
  • zu wenig Körperkontakt
  • zu Anfang nicht genug angelegt, zu wenig Muttermilch oder Trinkschwäche

Gegen die ersten drei Ursachen kannst du nicht viel tun, außer da zu sein und Reize zu reduzieren. Körperkontakt, am besten Haut auf Haut, hilft in jedem Fall. Bei allen anderen Punkten brauchst du professionelle Unterstützung. Wir konzentrieren uns im Folgenden darauf, wie schläfrige Babys genug Milch bekommen.

Ist das Baby wegen zu wenig Nahrung schläfrig?

Auch wir Erwachsene kennen das: Vergessen wir zu trinken oder zu essen, werden wir müde und antriebslos. Zum Glück melden sich Hunger und Durst irgendwann. Bei Babys ist das schwieriger, denn wenn sie sehr schwach sind, können sie ihren Hunger verschlafen. 

Einen Milchmangel zu erkennen, ist nicht immer leicht. Es gibt ein paar Hinweise, auf die du achten kannst. Ob dein Baby zu wenig Milch bekommt und es deshalb immer nur schläft oder andersherum, erkennst du daran:

  • Übermäßige Gewichtsabnahme in den ersten Tagen
    Bis zu 7 Prozent Gewichtsverlust sind im Rahmen, bis zu 10 Prozent gerade noch okay.
  • Kaum volle Windeln
    4 – 6 nasse Windeln pro Tag und 2 – 3 Mal Stuhlgang gelten nach dem 3. Lebenstag bei Neugeborenen als normal.
  • Geringe Gewichtszunahme in den Wochen und Monaten danach
    Durchschnittlich sind etwa 170 bis 330 Gramm pro Woche in den ersten 2 Lebensmonaten perfekt, danach sollten es mindestens 110 Gramm sein.
  • Mitunter eingefallene Fontanelle
    Egal, ob eingefallen oder gewölbt, Veränderungen an der Fontanelle sollten immer sofort abgeklärt werden.

Stimmt nichts davon, gibt es möglicherweise einen anderen Grund. Bitte wende dich in jedem Fall an Hebamme oder Ärztin. Lieber einmal zu viel als zu wenig!

Treffen eines oder mehrere der oben genannten Anzeichen bei deinem Baby zu und es schläft eventuell deshalb so viel? Dann solltest du tatsächlich alles versuchen, dass es von nun an mehr Nahrung bekommt:

Biete ihm Brust oder Flasche häufiger an. Wenn du zu wenig Milch hast oder die Menge wegen des ineffektiven Trinkens abnimmt, kannst du die Milchmenge wieder steigern oder notfalls zufüttern. Auch hier gilt: Hilfe holen, beispielsweise bei einer Hebamme oder Stillberaterin!

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Schläfrige Babys zum Füttern wecken & wachhalten

Gleich vorweg: Stillberaterinnen raten dazu, schwache Babys mit ins Familienbett zu nehmen. So können sie leichter an die Milchquelle gelangen und ihr Kreislauf stabilisiert sich. Häufig verbessern sich Milchproduktion und Trinkmenge dadurch nachhaltig. Wenn das gemeinsame Schlafen sicher gestaltet wird, ist es nicht riskanter als Schlafen im Kinderbett im Zimmer der Eltern.

Reicht das nicht aus und das Baby bleibt einfach nicht lange genug wach, um genug zu trinken, probiere Folgendes:

  • Baby zum Stillen/Füttern ausziehen
  • Zwischendurch Windeln wechseln
  • Nach 10 Minuten Trinkdauer die Brust wechseln oder zum Bäuerchen hochnehmen
  • Füßchen beim Trinken kitzeln
  • Für mehr Licht beim Füttern sorgen

Wenn dein Neugeborenes immer nur schläft und du es wecken musst, hat sich bewährt:

  • das Baby in Brustnähe/Milchnähe zu halten
  • es zu streicheln und anzusprechen
  • ihm Muttermilch unter die Nase zu halten
  • das Baby sanft hin und her zu rollen oder leicht aufzurichten

Brauchst du es ausführlicher? Was Eltern tun können, damit ihr Baby beim Trinken nicht immer einschläft, beschreiben wir hier:

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 13.04.2024
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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