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Husten in der Schwangerschaft: Was darfst du nehmen?

Husten in der Schwangerschaft
Erschöpfend und lästig: Husten in der Schwangerschaft / Bild © Prostock-studio, Adobe Stock

Husten, selbst lästiger Reizhusten, ist meist ein harmloses Erkältungs- oder Allergie-Symptom. Aber nicht alle Medikamente sind bei hartnäckigem Husten in der Schwangerschaft geeignet. Wir geben Tipps, lass dich am besten zusätzlich beraten. 

Das Wichtigste in Kürze

  • Husten, auch starker Reizhusten, ist in der Regel harmlos.
  • Husten in der Schwangerschaft kann verschiedene Ursachen haben.
  • Je nach Auslöser stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung.
  • Zuvor kannst du es mit Tipps wie viel Trinken und Inhalieren versuchen.
  • Lass dich medizinisch beraten. 
  • Erste Hinweise zu verträglichen Wirkstoffen gibt Embryotox.

Was sind die Auslöser von Husten in der Schwangerschaft?

Husten in der Schwangerschaft kann verschieden Gründe haben, zum Beispiel: 

  • Erkältung, Atemwegsinfektion, Grippe: Wer erkältet ist, leidet schnell unter einer Bronchitis und hustet. Auch bei der Grippe zählt Husten zu den typischen Symptomen. 
  • Allergien: Schwangere Frauen können empfindlicher auf Allergene in der Umwelt reagieren, was zu typischen Allergie-Symptomen führen kann. Reizhusten zählt zu einem der häufigsten Allergie-Symptome. Manche Allergien können sich übrigens während der Schwangerschaft auch zum ersten Mal zeigen.
  • Reflux: Sodbrennen und saurer Reflux sind in der Schwangerschaft häufiger.  Denn wenn das Baby in deinem Bauch wächst, erhöht sich der Druck in der Bauchhöhle. Das kann die Atemwege reizen und so zu den typischen Hustensymptomen führen. 
  • Schleimhautreizung: Die erhöhte Durchblutung und hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft können die Schleimhäute reizen und auch zu Husten führen.
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Welche Ursache genau bei dir vorliegt, solltest du am besten mit deinem Arzt klären. Denn auch wenn hartnäckiger Reizhusten in der Schwangerschaft in der Regel harmlos ist, solltest du ihn nicht auf die leichte Schulter nehmen. Egal, ob du einen trockenen Reizhusten hast oder sich beim Husten Schleim löst, versuche schnell etwas dagegen zu unternehmen. Denn ständiges Husten mindert das Wohlbefinden und kann auf Dauer deinen Schlaf stören – auch den deines Partners.

Mit Husten einhergehen können weitere Symptome  wie Halsschmerzen, Heiserkeit, Schnupfen, eine verstopfte Nase, Fieber und allgemeines Unwohlsein. 

Kann Husten Wehen auslösen?

Nein, Husten löst keine Wehen aus, kann aber auf Dauer den Beckenboden schwächen. Du solltest daher versuchen, am besten über die Schulter zu husten (und auch zu niesen). Denn dann werden lediglich deine seitlichen Bauchmuskeln belastet – und der Beckenboden bleibt, wo er ist.

Möchtest du mehr von solchen Hinweisen rund um deine Schwangerschaft? Dann hole dir unsere kostenlose babelli-Schwangerschafts-App. Darin erfährst du auch, wie sich dein Baby von Woche zu Woche entwickelt und was du auf keinen Fall vergessen solltest.

Was kannst du bei Husten in der Schwangerschaft tun?

Wir haben hier einige Tipps zusammengestellt, wie du deinen Husten in der Schwangerschaft in Griff bekommen kannst: 

  • Trinke ausreichend (2-3 Liter/Tag), vor allem Wasser und Tee (z.B. Kamillentee) um den Hals feucht zu halten und Schleim zu lösen. Auch ein Glas warme Milch mit Honig tut gut.
  • Inhaliere, um die Atemwege zu beruhigen! Achte darauf, dass das Wasser nicht zu heiß ist.
  • (Zuckerfreie) Hustenbonbons oder Lutschpastillen auf Salzbasis, mit Honig oder Salbei helfen den Hustenreiz zu lindern.
  • Schlafe erhöht: Wer nachts mit leicht erhöhtem Oberkörper schläft, kann lästige und störende Hustenanfälle minimieren.
  • Ruhe und Entspannungsbäder ermöglichen deinem Körper, immer wieder neu Kraft zu tanken und in Balance zu bleiben.
  • Auch eine pflanzliche Erkältungssalbe wie etwa eine Thymian-Myrte-Salbe entspannt deine Atemwege. Du kannst sie später auch ohne Bedenken für dein Baby nutzen.

Welche Medikamente kannst du bei Husten nehmen?

  • Antihistaminika, also Medikamente für Allergiker, sind zum Glück nicht schädlich für dein Baby und werden von den meisten Schwangeren gut vertragen. Sogar viele Nasensprays sind erlaubt. 
  • Antazida sind zur Behandlung von Sodbrennen zugelassen, andere gängige Wirkstoffe allerdings nicht. 
  • Hustenpräparate auf pflanzlicher Basis, die aus Eibischwurzel, Thymian oder Efeu gewonnen werden, sind bei Schwangeren nicht ausreichend erforscht. Zudem enthalten viele dieser Hustensäfte Süßholzwurzelsaft oder Alkohol. Beides solltest du in der Schwangerschaft nicht zu dir nehmen. Embryotox empfiehlt hier für Schwangere besser untersuchten Substanzen wie Acetylcystein (ACC® akut), Ambroxol (z. B. Mucosolvan®, Ambroxol ratiopharm®) oder Bromhexin (z. B. Bromhexin Krewel Meuselbach® Tropfen).

Generell bietet die Webseite www.embryotox.de der Berliner Charité einen wunderbar professionellen Überblick über Substanzen, die du während Schwangerschaft und Stillzeit bevorzugt einnehmen kannst. Allerdings stimmen die Informationen auf der Website, die auf aktuellen wissenschaftlichen Daten beruhen, nicht immer mit Fachinformationen, Beipackzetteln und Hinweisen in der Roten Liste überein. Deshalb solltest du auf jeden Fall um medizinische Beratung bitten.

  • Ibuprofen (bis SSW 28) und Paracetamol senken leichtes Fieber, das oftmals mit Husten einhergeht, meist rasch. Sollte das Fieber allerdings in den nächsten 24 Stunden nicht zurückgehen, zögere nicht, deinen Hausarzt aufzusuchen. Er kann dir sagen, welche Medikamente du als Schwangere zu dir nehmen kannst.

Tritt dein Husten in Kombination mit hohem Fieber auf, steigt die Gefahr vorzeitiger Wehen. Am besten gehst du bei den ersten Anzeichen einer Virusgrippe direkt zum Arzt. Um einer Infektion vorzubeugen, solltest du auch über eine Grippe-Impfung nachdenken. Dein Arzt wird dich gerne beraten. Auch ein Keuchhusten oder eine Lungenentzündung können für dich und dein Baby gefährlich werden – wenn es bei dir zu Atemnot und damit Sauerstoff-Mangel kommt.

Fazit

Husten in der Schwangerschaft ist nicht ungewöhnlich, aber du solltest ihn durchaus behandeln und versuchen, ihn schnell in den Griff zu bekommen. Mit den richtigen Maßnahmen kannst du die Symptome lindern und dich hoffentlich schnell wieder auf die schönen Seiten deiner Schwangerschaft konzentrieren. Wenn du zu Medikamenten in der Schwangerschaft greifen möchtest, lass dich auf alle Fälle von deinem Arzt, deiner Hebamme oder in der Apotheke gut beraten.

Willst du noch mehr über das Thema Husten in der Schwangerschaft wissen? Dann schreib uns gerne einen Kommentar! 

Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 05.10.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Clara Stark

Mit Mann und drei Kindern lebt Clara im niederbayerischen Landshut. Von dort aus unterstützt sie die babelli-Redaktion als Medizinjournalistin und erklärt Fachbegriffe rund um Schwangerschaft, Baby und Kleinkind - von Amniozentese bis Zytomegalie. Seit mehr als 20 Jahren recherchiert die Diplom-Molekularmedizinerin und gelernte Redakteurin zu Wissenschafts- und Medizinthemen. Komplexe Sachverhalte so zu erklären, dass sie leicht verständlich und konsumierbar sind, ist für sie selbstverständlich und herausfordernd zugleich.

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